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VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

Titel: VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST
Autoren: Penny Jordan
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zurückhielt. Natürlich wollte ein Teil von ihm nicht nur Vere, sondern dem ganzen Land verkünden, mit wem er den Rest seines Lebens verbringen wollte, doch ein anderer Teil wollte nichts anderes als Sadie halten und mit ihr gemeinsam das neue, köstliche Gefühl auskosten, wie es ist, zu lieben und geliebt zu werden. Und im Moment war er noch so darauf bedacht, dieses Gefühl vor allen Einflüssen zu schützen, dass er es mit niemandem außer mit Sadie selbst teilen wollte.
    Weil er sich seiner Liebe nicht sicher war? Nein! Er wusste genau, was er fühlte, da war kein Platz für Zweifel. Aber weil er sich Sadies Liebe für ihn nicht sicher war? Nein, auch das nicht. Sadie liebte ihn, das wusste er.
    „Drax, ich wollte gerade zu dir kommen, um mit dir über Sadie zu reden. Ich muss mich bei dir entschuldigen, dass ich nicht auf dich hören wollte, als du mir zuerst von ihr berichtetest. Sie ist wirklich bezaubernd. Geradezu unwiderstehlich“, bekräftigte Vere mit einem warmen Glühen in den Augen, bei dem sich Drax’ Magen verkrampfte und bittere Eifersucht in ihm aufstieg.
    Vere fand Sadie also attraktiv? Er wollte sie nun doch als seine Ehefrau? Bis jetzt hatte Drax diese Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen. Aber ja, warum sollte Vere nicht bemerkt haben, wie wunderbar sie war, genau wie er es erlebt hatte?
    „Eine schöne junge Frau“, fuhr Vere anerkennend fort. „Du hattest absolut recht, sie mit nach Dhurahn zu bringen. Und ich war im Irrtum. Sie ist die perfekte Ehefrau.“
    Vere lächelte seinen Bruder abwartend an, doch Drax war jetzt wahrlich nicht danach, das Lächeln zu erwidern. Im Gegenteil, Mordlust war wohl eher das Wort, um seine Gefühle zu beschreiben. Doch er konnte es seinem Zwillingsbruder schließlich nicht verübeln, dass er Sadie unwiderstehlich und liebenswert fand, nun, da er sie gesehen und mit ihr gesprochen hatte. Es war nur normal, dass er nun seine Rechte einforderte. Außerdem war er, Drax, schließlich dumm genug gewesen, seinem Bruder vorzuschlagen, Sadie zu heiraten. Und er war derjenige, der sich geweigert hatte, die eigene Reaktion auf sie, Sekunden, nachdem er sie dazu genötigt hatte, in seinen Wagen zu steigen, bewusst anzuerkennen. Schon da hätte er entsprechend reagieren sollen, stattdessen war er zu stolz gewesen, sich einzugestehen, dass er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte. Anstatt Vere zu sagen, er habe die perfekte Frau auf Zeit für ihn gefunden, hätte er dem Bruder gestehen sollen, dass ihm selbst die einzige und wahre Liebe begegnet war.
    „Drax?“
    Er vernahm die Sorge in der Stimme des Bruders, las sie in seinem Blick.
    „Was ist denn los?“
    „Nichts“, bestritt Drax kurz angebunden. „Wie du selbst sagst, sie wird die perfekte Ehefrau sein.“
    „Du wirkst nicht gerade erfreut, dass ich mit dir übereinstimme. Ich hätte eine positivere Reaktion von dir erwartet“, sagte Vere leichthin.
    Lag in diesen Worten etwa eine diskrete Warnung? Ein Hinweis, dass Vere Drax’ Gefühle erahnte? Eine Erinnerung daran, dass Vere, als dem älteren Zwilling, das Recht des Erstgeborenen zustand? Eifersucht loderte in ihm auf. Drax spürte deren verbrennende Hitze und einen wilden Schmerz. Niemals, in seinem ganzen Leben nicht, hätte er vermutet, dass er solche Gefühle gegenüber seinem Bruder empfinden könnte. Dass die Liebe für eine Frau das Verhältnis zu Vere mit solch düsteren Wolken überschatten könnte.
    Doch er war, wie Drax sich ermahnte, ein Mann von Prinzipien. Schließlich war es nicht Veres Schuld, dass er sich in Sadie verliebt hatte. In ihnen floss das gleiche Blut, wieso also sollten sie nicht die gleichen Gefühle für ein und dieselbe Frau empfinden können? Aber nur einem von ihnen war es vergönnt, Sadie zu bekommen. Und Drax hatte es Vere bereits versprochen.
    Warum gestand er seinem Zwillingsbruder nicht, dass er seine Meinung geändert hatte? Dass er Sadie seine Gefühle bereits offenbart hatte und sie sie erwiderte? Er war versucht, auf diese innere Stimme zu hören, die ihm dies zuflüsterte. Doch wie sollte er das können? Er war ein Ehrenmann, der immer zu seinem Wort stand. Und er hatte Vere sein Wort gegeben. Warum sollte er seinen Bruder diesem bitteren Kampf der Emotionen aussetzen, den erselbst durchlebte?
    Also war er bereit, die Liebe seines Bruders zu opfern, so wie er bereit war, Sadie zu opfern? Nachdem sie ihm ihre Liebe erklärt hatte? War das ihr gegenüber fair? Nein, Sadie mochte glauben, dass sie
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