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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition)
Autoren: Desiree Cavegn
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sie an ihrem ersten Arbeitstag das Cleopatra betreten würde? Ganz zu schweigen von all dem, was dann folgen würde. Von all den Dingen, über die Eddy sie nun so freundlich informierte.
“Oft ist es besser, die Sache eine Nacht zu überdenken. Viele Mädchen machen sich falsche Vorstellungen von dem Job”, fuhr er fort.
“Nehmen Sie sich deshalb die Freiheit, Bewerberinnen so… umfassend über ihre zukünftigen Arbeitsbedingungen aufzuklären?”, zischte Elli wütend.
“Ich nehme mir das Wohlergehen meiner Angestellten sehr zu Herzen”, erwiderte Eddy unbekümmert.
“Das weiss ich sehr zu schätzen”, knurrte Elli. “Aber ich verlange, dass Sie mich auf der Stelle loslassen. Sie haben sich klar genug ausgedrückt.”
Diesmal gab er sie frei. So abrupt, dass Elli vor Überraschung rückwärts taumelte. Für den Bruchteil einer Sekunde beschlich sie ein merkwürdiges Gefühl. War es möglich, dass sie sich plötzlich seltsam nackt, seltsam schutzlos vorkam? Doch das Gefühl war so schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war.
“Geben Sie mir nun den Job?”
Elli war zum Schluss gekommen, dass Direktheit die beste Art im Umgang mit Eddy war. Sie wollte nur eines wissen: Ob er ihr die Stelle geben würde, die sie genauso sehr brauchte, wie sie sie verabscheute. Letzteres würde sie Eddy natürlich niemals gestehen.
Je länger sie hier auf seine Entscheidung warten musste, desto nervöser wurde sie. Sie vertraute sich selbst nicht mehr. Wenn sie noch viel länger in diesem Dämmerlicht stehen müsste, wo sie sich nur allzu leicht ausmalen konnte, was sie bei der Arbeit im Cleopatra erwartete, würde sie ihre Selbstbeherrschung aufgeben und Hals über Kopf aus dem Lokal stürmen, ohne Eddy eine Zusage abgerungen zu haben.
Eddy hatte es sich inzwischen wieder auf seinem Hocker bequem gemacht, wo er dieselbe legere Pose einnahm wie zuvor. “Du scheinst ja ganz versessen auf diesen Job.”
“Ich brauche ihn.”
“Konnte ich dich kein bisschen abschrecken?”
Elli holte nervös Atem. Dann schüttelte sie den Kopf.
“Nein.”
Beide wussten, dass das eine Lüge war.
“Nun, denn”, sagte Eddy gedehnt, “warum machen wir nicht einen Probedurchgang?”
Elli stöhnte innerlich auf. “Können Sie mir nicht einfach eine Zusage geben?”, bat sie flehend.
Eddy musterte sie kopfschüttelnd.
“Hast du jemals eine Zusage erhalten, bevor das Bewerbungsgespräch vorbei war, Süsse? Du bist noch nicht mal zehn Minuten hier. Ich will sichergehen, dass du den Job durchziehst. Wenn ich nach dem ersten Abend gleich eine Neue suchen muss, lohnt sich der Aufwand für mich nicht, verstehst du?”
Er sah sie herausfordernd an.
Elli seufzte resigniert.
“Gut. Der Übung halber machen wirs schön einfach. Bring mir ein Glas Wasser.”
Elli zögerte. Sie betrachtete Eddy abwägend, in der Hoffnung, er könnte es sich noch anders überlegen und würde sie auch ohne Probedurchgang einstellen.
“Ich bin durstig, Süsse”, blaffte er, den Blick auf ihre Brüste geheftet. Langsam hob Eddy den Kopf, sah ihr in die Augen. Und liess keinen Zweifel daran, dass er nicht nur nach Wasser durstete. Hastig floh Elli hinter die Theke. Plötzlich begrüsste sie den Probedurchgang.
Hinter sich hörte sie Eddys kehliges Lachen. Der dunkle, volle Klang löste ein eigenartiges Prickeln auf ihrer Haut aus, doch darüber wollte sie lieber nicht weiter nachdenken.
Sie riss eine Schranktür auf Kopfhöhe auf, zog das erstbeste Glas heraus und füllte es eilig mit Wasser. Das dauerte kaum eine Minute, doch sie konnte Eddys Blick deutlich auf sich spüren, was sie nervös machte. Hastig drehte sie sich zu ihm um, knallte das Glas vor ihm auf den Tresen.
“Wenn das keine grossartige Bedienung ist”, spöttelte Eddy. Er hob das Glas an, prostete ihr zu und setzte es an die Lippen. Elli beobachtete, wie sich sein Adamsapfel bewegte, als er das Glas in einem Zug leerte.
Geräuschvoll stellte er das Glas auf die Theke zurück, schob es zu ihr. “Jetzt nochmal. Lächeln ist übrigens obligatorisch.”
Das konnte nicht sein ernst sein!
Elli stemmte ärgerlich die Hände in die Hüfte. “Ich soll das Ganze nochmals machen, nur damit Sie mich lächeln sehen?”
Eddy grinste. “Das ist noch nicht ganz alles, Süsse. Der zweite Durchgang gilt ernst. Oben ohne.”
Elli erstarrte. Ihre Arme sackten schlaff an ihren Seiten ab. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
“Das kommt nicht in Frage!”, rief sie entrüstet aus.
“Ach, ja?” Eddy hob eine Augenbraue.
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