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Verboten Sinnlich!

Verboten Sinnlich!

Titel: Verboten Sinnlich!
Autoren: Leocardia Sommer
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mit zusammengezogenen Augenbrauen am Tisch und folgte jeder ihrer Bewegungen. Matt verstand genau, was in seinem Freund vorging, denn ihm erging es nicht besser. Die Art und Weise, wie sie dieses riesige Messer völlig unbedarft erst durch die Luft und dann unmittelbar neben den Fingern ihrer linken Hand durch das Fleisch zog, ließ Matt vor Anspannung erschaudern. Seine Kopfhaut begann zu kribbeln. Heilige Scheiße. Joe sagte nichts zu ihr, was Matt vermuten ließ, dass die beiden diese Szenerie schon des Öfteren zusammen erlebt hatten und Joe wohlweislich keine Sicherheitsvorträge mehr hielt. Gott sei Dank ging jedoch alles gut und sie legte endlich dieses Messer zur Seite. Fast gleichzeitig stießen sie die Luft aus, schauten sich an und begannen laut über die Situation zu lachen, was Tammy stutzten ließ. Dann jedoch begann sie zu lächeln. Sie war einfach zauberhaft. Wenn sie sprach, redete sie mit beiden Händen und dem ganzen Körper. Während des Essens hatte sie Messer und Gabel in den Händen und fuchtelte mit dem Besteck wie zuvor mit dem Fleischmesser wild in der Luft herum. Matt konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, noch nie zuvor hatte er eine so laute, wild gestikulierende Person wie Tammy getroffen. Diese Frau war wirklich ganz außergewöhnlich und dabei so lustig, das Matt in sich hineinlachte. Kein Wunder, dass Joe so verrückt nach ihr war, sie war einfach mitreißend. Und er liebte es auch… Er erfuhr, dass sie in einer Jugendanstalt in San Diego ihr Praktikum absolvierte und danach aber auf jeden Fall ehrenamtlich weitermachen wollte. Sie kümmerte sich mit zwei Betreuern um eine Gruppe von sechs Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, darunter auch zwei zu Sozialstunden verdonnerte Jungs. Während ihres Studiums in Sozialpädagogik musste sie insgesamt drei Praktika absolvieren und die Arbeit mit den jungen Leuten war das Erste davon. Matt war klar, dass ein Mensch wie Tammy, der so gradlinig, offen und ehrlich war, sich für diese Art von Arbeit nur durch ihr Wesen alleine schon qualifizierte. Ihm ging auf, wieso ihre Küche Platz für eine Großfamilie bot. Sein Blick fiel auf Joe und als der nur ergeben nickte, grinste er wissend zurück. Peng, da war es wieder – Joe und er verstanden sich wortlos und das schon sehr lange. Trotzdem interpretierte Matt diese Blicke plötzlich völlig neu und das irritierte ihn zusehends. Dem Blick seines Freundes zufolge, war der nicht wirklich begeistert von Tammys neuer Passion. „Liebling, erzähl Matt doch mal, was deine Jungs so auf dem Kerbholz haben“, warf er sanft ein.
    Tammy runzelte die Stirn. „Wieso ist das immer noch so wichtig für dich?“, fragte sie Joe. „Die Jungs sind alle nicht vorbestraft und haben für ihre Vergehen ihre Sozialstunden abgeleistet, damit ist der Fall gegessen“, gab sie fast trotzig zurück. „Außerdem sind wir gerade dabei, die Kids in Praktika zu vermitteln, um ihnen eine Chance auf Ausbildungsplätze zu ermöglichen.“ Matt hörte den Stolz aus Tammys Worten heraus und hoffte sofort für sie, dass ihr dieses Unterfangen gelang, denn er konnte sich lebhaft vorstellen, was es für sie bedeuten würde, wenn nicht alles so glatt laufen würde. Tammy erzählte statt der Vorstrafen lieber, was ihr heute Nachmittag beim karitativen Fahrzeugwaschen widerfahren war. Allerdings lachte sie selbst so über ihre Ungeschicklichkeit, dass sie beide Männer damit ansteckte. „Männer, stellt euch folgendes bildlich vor“, kicherte sie los. „Ich rückwärts, klatsch, auf den Hintern, die Beine in der Luft, den Wassereimer mitgerissen, natürlich über Shirt und Shorts, bähhh, sag ich euch.“ Sie grinste vor Vergnügen. „Dann ging es ab. Die Jungs haben angefangen, uns Mädels mit ihren Schwämmen zu bewerfen und die Schlacht war perfekt. Es war klasse!“, lachte sie jetzt laut. Matt war sicher, dass sich Joes Hals genauso trocken anfühlte wie sein eigener. Und tatsächlich, sie griffen zeitgleich zu ihren Bierflaschen. Joe grinste Matt über die Bierflasche hinweg an und wusste, dass er genau an das Gleiche dachte wie er. Sein Blick war dabei so liebevoll, dass Matts Herz sich verkrampfte. Plötzlich war er doch nicht mehr so sicher, ob Joe das Gleiche dachte, wie er selbst. Wie auch immer, die Sache hatte sowieso einen riesengroßen Haken, denn Joe hatte alles Recht der Welt, sich seine Kleine mit durchsichtigem T-Shirt und feuchten Shorts auf dem Rücken liegend, vorzustellen. Teufel auch, er
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