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Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)
Autoren: Emily Bold
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ich nur, wie sie von Gretna Green sprachen.“
    Gedankenversunken ließ Dean Lucinda gewähren, als sie ihre Finger unter seine Weste schob.
    „Wie kann sie es wagen? Ich fasse es nicht! Nun gut, sicher habe ich ihr Gründe gegeben … aber, dass sie so weit gehen würde …“
    Lucinda stöhnte genervt, als ihr Verführungsversuch unbeachtet bleib und Dean unruhig auf und ab ging. Sie zupfte ihren Ausschnitt zurecht – etwas mehr Brust konnte in diesem Fall nicht schaden.
    „Das muss dieser Adrian gewesen sein! Der Teufel soll die beiden holen!“, rief er und fuhr sich durchs Haar. Dann blieb er wie angewurzelt stehen, und ein entschlossener Zug trat auf sein Gesicht.
    „Pah, der Teufel soll mich holen, wenn ich mir von diesem Kerl die Braut stehlen lasse!“
    Damit ließ er Lucinda stehen, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Seine wütenden Worte hallten durch den Flur, als sie seinem Rücken hinterhersah.
    „Gretna Green – diese blonde Teufelin hat wohl vergessen, dass sie bereits verheiratet ist? Es wird mir ein Vergnügen sein, sie daran zu erinnern! Ein Vergnügen!“
     

     
    „Verheiratet? Aber Ihr tragt keinen Ring!“ 
    Kurz geriet Adrians Mut ins Wanken. Vieles hatte er berücksichtigt, sich verschiedene Möglichkeiten ausgemalt, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Dame, die Figur, die seinen Spielsieg krönen sollte, verheiratet war.
    Etwas unsicher saß er da und beobachtete sie. Er brauchte mehr als gewöhnlich, um an seine Rache zu kommen, soviel stand fest.
    „Dafür war keine Zeit, es musste so schnell gehen … hört zu, Adrian, es war nie meine Absicht, Euch zu verletzen. Mir blieb keine Wahl! Wenn Ihr doch nur früher gekommen wärt. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sehr ich mir das gewünscht habe“, versuchte sie, ihn zu beschwichtigen. „Aber wie hätte ich mich Vaters Befehl widersetzen können?“
    Adrians Kiefer knirschte, so fest biss er die Zähne zusammen. Er hatte zu lange auf seine Rache gewartet, um jetzt aufzugeben.
    Nachdem der Earl of Lindale herausgefunden hatte, dass Adrian seiner Tochter den Hof machte, hatte er ihm klargemacht, welche Aussichten ein Mann von seiner Geburt im Leben hätte.
    „Ein Niemand bist du! Ein Nichts! Kannst froh sein, dass wir deine dreckigen Hände an unsere Pferde lassen, aber sicher nicht an unsere Frauen und Töchter! Wenn ich mit dir fertig bin, wird es in ganz England keinen Stall mehr geben, der dir eine Anstellung bietet. Indem du meine Tochter geküsst hast, hast du deine Zukunft verspielt. Lass dich nie wieder blicken!“
    Mittellos war er kurze Zeit später nach London gekommen und hatte mit Entsetzen feststellen müssen, dass Shawe ganze Arbeit geleistet hatte. Niemand wollte mit ihm Geschäfte machen. Er verfluchte den Tag, an dem er sich vorgenommen hatte, Lady Amelie zu verführen, um ihren Vater zu zwingen, sie ihm zur Frau zu geben, und sich damit ein luxuriöses Leben zu erkaufen.
    Dann wendete sich sein Blatt. Sein Aussehen und sein Charme halfen ihm, sich selbst zu beweisen, dass Shawe irrte. Er lernte, das Spiel zu spielen. Von da an machte er sich seine Hände an den Damen der Gesellschaft schmutzig und sicherte sich so ein beträchtliches Einkommen. Trotzdem hatte er nie vergessen, was er in den Augen der Londoner Gesellschaft war. Darum wusste niemand, wer er war, denn, selbst wenn ihm das Geld inzwischen die Türen öffnete und es dadurch leichter wurde, weitere Damen um ihr Erspartes zu bringen, wusste er, dass sie immer noch genau das in ihm sehen würden, was auch Shawe gesehen hatte: ein Nichts – ein Niemand. 
    Und, solange dies so war, solange man ihn nicht respektierte oder fürchtete, würde er nie die Gunst seiner Sirene gewinnen. 
    Dieser Mistkerl Shawe war demnach wieder dabei, ihm alles zu nehmen, wonach es ihn verlangte. Mit dem einen Unterschied. Er, Adrian, beherrschte die Spielregeln besser als sein Gegner, und – was das Wichtigste war –, er hielt den Trumpf in seinen Händen: Amelie.
     

     
    Dean ritt im gestreckten Galopp durch die Nacht. Gerade hatte er die Stadtgrenze hinter sich gelassen. 
    Er malte sich aus, was er mit Amelie machen würde, sollte er sie erwischen. Ihr den schönen Hals umzudrehen, würde ihm bei Weitem nicht die nötige Befriedigung verschaffen. Es war an der Zeit, dass er diesem eigenwilligen Blondschopf Manieren beibrachte! Sie war seine Frau, und bei Gott!, er hatte sie gewarnt. 
    Sie konnte nicht viel Vorsprung haben, und mit dem Pferd
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