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Venuskuss

Venuskuss

Titel: Venuskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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mehr.“
    Seine Wut steigerte sich mit jedem Wort und er wollte sich aus ihrer Umklammerung lösen, aber sie hielt ihn unnachgiebig fest.
    „ Es gibt keine Fotografen, Greg, beruhig dich. Ich bin Robbys Schwester.“
    Verblüfft sank er wieder auf sie. „Robbys Schwester? Robby Gärtners Schwester Margot?“
    Sie nickte an seiner Brust und hinderte ihn nicht mehr daran, sich von ihr wegzurollen.
    Er blieb auf dem Rücken liegen. Jetzt war ihm auch klar, warum Bella nicht angeschlagen hatte und die ganze Zeit über keinen Mucks von sich gegeben hatte.
    Die Gärtners waren in ganz Europa berühmt für ihre exzellent trainierten Schäferhunde. Pro Jahr vergaben sie nur zehn bis zwölf Hunde und der zukünftige Besitzer musste eine Woche auf dem Hof der Familie Gärtner bleiben, um sich mit dem Tier vertraut zu machen. Oder das Tier mit ihm – wie man es sehen wollte.
    Dabei hatte er Robert Gärtner kennengelernt, der ein paar Jahre älter war als er selbst und von Geburt an blind. Robby arbeitete als Übersetzer und da sie beide die gleichen Probleme mit Sprachmodulen und Brailledruckern hatten, waren sie miteinander ins Gespräch gekommen und schließlich Freunde geworden. In den vergangenen Jahren hatten sie sich regelmäßig getroffen.
    „ Du kannst Braille lesen.“ Es war eine Feststellung, keine Frage.
    „ Ja, und da ich die Einzige in der Familie bin, lässt Robby seine Post recht achtlos herumliegen. So war ich immer auf dem Laufenden und kannte deine Adresse.“
    Greg hörte, wie sie ihre Kleidung wieder in Ordnung brachte. „Aber warum …“
    Ihre Hand strich sanft über seine Brust und berührte seine Lippen. „Warum? Weil vier Wochen ausgereicht haben, mich von Brad Pitt und Co zu kurieren. Du bist der Mann, den ich haben will. Und wenn ich dich schon nicht für den Rest meines Lebens haben kann, dann sollte wenigstens mein erstes Mal mit dir sein.“
    „ Guter Gott, wir haben damals keine zehn Sätze miteinander geredet …“
    „ Kein Wunder, ich brachte ja auch nichts Vernünftiges heraus. Robby hat mich noch lange damit aufgezogen, er kennt ja mein großes Mundwerk. Aber nicht einmal er hat gewusst, wie ernst es mir ist.“
    Greg räusperte sich. Eine heiße Nummer am Strand war eine Sache, eine dramatische Liebeserklärung eine andere. Generell hatte er mit Beziehungen nichts mehr am Hut, nachdem er die Erfahrung machen musste, dass Frauen ihm entweder in bemutternder Weise sein Leben aus der Hand nahmen oder den Rhythmus eines Menschen, für den Tag und Nacht gleich waren und der einen nicht unwesentlichen Teil von beiden vor dem Computer verbrachte, nicht wirklich folgen konnten. Oder wollten.
    „ Keine Angst, ich werde dich nicht weiter belästigen. Ich weiß von Robby, dass ihre beide an einer festen Beziehung nicht interessiert seid. Schließlich jammert er mir ständig die Ohren voll, wenn seine Mädels es nicht und nicht kapieren wollen, dass er immer alle Türen geschlossen haben will, damit er nicht ständig dagegen rennt.“
    Margo legte Greg Hemd und Hose auf die Brust.. „Ich habe gespart, um den ganzen Sommer hier in Griechenland bleiben zu können. Ich wohne drüben bei Elena und ich werde jeden Morgen hier am Strand sein. Wenn du willst, kannst du mich sehen. Es liegt an dir.“
    Sie beugte sich über ihn und küsste ihn auf den Mund. „Bis morgen.“
    Dann stand sie auf, tätschelte Bellas Kopf und entfernte sich.
    Greg brauchte ein paar Sekunden, dann rollte er sich auf den Bauch und rief in ihre Richtung. „Margo, warte“
    Die Schritte hielten inne. „Ja?“
    „ Bei mir müssen die Türen immer ganz offen stehen, damit ich nicht dagegen knalle. Du bist in einem Alter, in dem die Möglichkeit besteht, dass du das auf die Reihe kriegst. Willst du es versuchen?“
     
     
     
     

One-Night-Stand
     

Die Tür fällt ins Schloss.
    Hinter mir.
    Hinter uns.
    Ich bin in einer fremden Wohnung mit einem fremden Mann. Falsch. Mit einem Mann, den ich kenne. Seit drei Stunden.
    Das Licht geht an. Ich dreh’ mich zu ihm um und höre auf, mich an meinen Oberarmen festzuhalten. Automatisch erscheint ein Lächeln auf meinem Gesicht. Ich lege den Kopf schief und schiebe die Hüfte vor. Will, dass er das sieht, was ich bin. Selbstsicher. Unabhängig. Erfolgreich. Eine zähe Großstadtpflanze, kein verhuschtes Mauerblümchen auf der Suche nach Prinz Charming.
    Er lächelt ebenfalls und knöpft sein Hemd auf. Sein Name ist Jo, mehr weiß ich nicht. Und dass er gerne Bourbon trinkt. In

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