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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung
Autoren: Catherine George
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ich dir den Schlüssel mit einer Nachricht hinterlassen. Und während ich nach den englischen Worten suchte, bin ich eingeschlafen.“ Er blickte auf seine Uhr. „Es ist schon so spät. Ich sollte ins Hotel fahren und dich schlafen lassen.“
    Er nahm sein Handy aus der Jacke und konsultierte die Liste mit wichtigen Telefonnummern, die sie neben ihrem Apparat liegen hatte. Dann bestellte er sich ein Taxi und setzte sich wieder. „Es wird in fünf Minuten da sein. Somit habe ich noch Zeit, dir zu erzählen, warum ich eigentlich hergekommen bin.“
    „Ich höre.“
    „Ich liebe dich, Laura.“
    Sie hielt den Atem an und wartete mit wild klopfendem Herzen darauf, dass er weiterredete. Doch er schaute sie nur stumm an.
    „Hättest du mir das vor dem Telefonat mit Abby gesagt, hätte ich dir vielleicht geglaubt“, antwortete sie schließlich und beobachtete mit Zufriedenheit, wie er blass wurde.
    „Du verzeihst mir nicht.“
    „Kannst du es mir verdenken?“
    „Nein.“ Flehentlich hob er die Hände. „Aber du hast einen solch schuldigen Eindruck gemacht, als du von dieser Freundin sprachst. Du bist errötet und wolltest mich nicht ansehen.“
    „Weil ich eine sehr schlechte Lügnerin bin.“
    „Ich war so sicher, dass du selbst diese Freundin wärst. Ich wollte dich trösten und mit dir trauern. Doch du hast mich weggeschickt.“
    Laura blickte ihm in die Augen. „Wäre ich von dir schwanger gewesen, Domenico Chiesa, wärst du der Erste gewesen, der es erfahren hätte.“
    „Ich war wütend, weil du so etwas Schlimmes erlebt hattest und dich mir nicht anvertrauen konntest. Wohl aber deinem Freund, dem Arzt.“
    „Weder habe ich dergleichen erlebt noch mich Edward anvertraut. Er hatte zufällig Dienst, als ich Abby ins Krankenhaus begleitete. Ich war entsetzt, als er an jenem Abend davon anfing. Allerdings nicht, weil ich befürchtete, du könntest glauben, er würde von mir reden. Damit habe ich keine Sekunde gerechnet. Ich war über sein unethisches Verhalten schockiert.“
    Es klingelte, und Domenico stand auf. „Das Taxi ist bereits da.“
    „Ja.“ Sie erhob sich ebenfalls. „Dann gehst du wohl besser.“
    Unverwandt sah er sie an, während er die Jacke überstreifte. „Wirst du deinem rachsüchtigen Freund den Sieg überlassen?“
    „Was meinst du damit?“
    „Er wollte uns auseinanderbringen. Was ihm auch gelungen ist.“ Er nahm ihre Hand. „Wenn du mir sagst, dass du mich nicht mehr liebst, werde ich verschwinden und dann wirklich nicht mehr wiederkommen. Und dieses Mal werde ich wissen, ob du mich anlügst“, fügte er mit leisem Lächeln hinzu.
    „Ich empfinde noch immer etwas für dich“, antwortete sie widerwillig.
    „Bene. Dann melde ich mich am Vormittag bei dir.“ Er verabschiedete sich mit einem Handkuss und eilte zur Tür.
    Laura schlief so gut wie lange nicht mehr, und dafür gab es einen einfachen und wunderbaren Grund. Domenico war zurück in ihrem Leben. Er hatte sich in den vergangenen Wochen sehr verändert. Aber beim ersten Blick in sein gezeichnetes Gesicht war ihr klar gewesen, dass sie ihn nach wie vor liebte. Per sempre , wie sie ihm vor Wochen erklärt hatte.
    Lächelnd stürzte sie im Nachthemd ans Telefon, als es um halb elf klingelte. Offenbar war er nicht zu müde gewesen, sich die Nummer zu merken, die groß auf ihrem Apparat stand.
    „ Buon giorno , Laura. Hast du gut geschlafen?“
    „Ja, fantastisch. Und du?“
    „So viel Schlaf habe ich in all den Nächten unserer endlosen Trennungszeit nicht bekommen.“
    „Das ist gut, denn gestern Abend hast du ganz schön müde ausgesehen.“
    „Ich habe überhaupt nicht schön ausgesehen. Heute sehe ich etwas besser aus.“
    Sie lachte. „Und dein Aussehen ist dir wichtig?“
    „Nicht mehr so sehr. Ich habe nun andere Prioritäten. Wenn du mit mir zu Mittag isst, werde ich sie dir verraten.“
    „Gern.“
    „ Bene. Dann bin ich bald bei dir.“
    Da sie nicht wusste, was er mit bald meinte, duschte sie im Eiltempo und machte sich rasch zurecht. Schließlich zog sie eine schwarze Cordsamthose und einen rosafarbenen Pulli an und hatte auch noch Zeit, die Kaffeemaschine zu bestücken, bevor Domenico klingelte.
    „Womit, in aller Welt, schleppst du dich denn ab?“, fragte sie, als er mit einem riesigen Picknickkorb und einer Kühlbox dem Lift entstieg.
    Lächelnd kam er auf sie zu. „Das ist unser Mittagessen.“
    „Du siehst wirklich viel besser aus.“
    Er wirkte nicht mehr gar so abgespannt, und seine Augen
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