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Vampirsaga 02 - Honigblut

Vampirsaga 02 - Honigblut

Titel: Vampirsaga 02 - Honigblut
Autoren: Jennifer Schreiner
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Armen zusammenbrach und nahezu augenblicklich an ihn gekuschelt einschlief, ohne ihn aus ihrem Geist oder ihrem Körper zu entfernen, spürte Xylos zum ersten Mal seit Jahrhunderten Frieden in sich. Jennifer Schreiner Honigblut

KAPITEL 32
Er spürte, dass sie nicht mehr bei ihm war und setzte sich abrupt auf. Die Müdigkeit fiel schlagartig von ihm ab, und als er dann auch noch die offen stehende Tür sah, lösten Angst und Panik seinen inneren Frieden ab, zerfetzten ihn, als habe er nie existiert.
     
Im letzten Moment hielt ihn sein Jahrhunderte lang antrainierter Argwohn zurück, augenblicklich hinter ihr herzustürmen, so dass er erst einmal seine mentalen Fühler ausschickte, um das Haus und die Umgebung zu prüfen.
     
Erleichterung schlug über ihm zusammen, als er Melanie im südlichen Teil seiner Behausung spürte – allein.
     
Sekundenlang war er versucht sich anzuschleichen und die Vampirin ebenso zu erschrecken, wie sie ihn erschreckt hatte. Stattdessen entschied er sich dafür, vorerst ein braver Vampir zu sein; verließ in normalem, menschlichem Tempo den Raum, ging die Treppen hinauf und ließ sie durch die Geräusche wissen, dass er wach war und ihre Spur aufgenommen hatte.
     
Als er das Schlafzimmer des Hauses erreicht hatte, blieb er in der Tür stehen, nicht ohne verwundert zu sein. Das sie sich ausgerechnet in dem Raum aufhielt, zollte seinen früheren Prioritäten Respekt und zeugte von ihrer unbezähmbaren Neugierde.
     
Melanie drehte sich zu ihm um und gab die vorbereitete Überraschung seinem perplexen Blick preis. Nicht nur, dass ihr Lächeln dem einer Hexe glich, sie hatte sich angezogen und trug etwas, was Helenas Gewand auffallend glich. Xylos Blick schweifte zu seinem Bett. Ein Lager, welches dem gleich kam, welches seine sterbliche Frau am Tag ihres Verrates für ihn hergerichtet hatte.
     
„Oh nein!“ Er wich langsam zurück. Er würde sich auf gar keinen Fall therapieren lassen. Nicht so und nicht von ihr. Egal, wie gut ihre Absichten waren, oder wie sehr er sie liebte.
     
„Vertrau mir!“ Sein Geschöpf streckte ihre Hand nach ihm aus, und ihre Bitte war so einfach, dass er sie ihr nicht abschlagen konnte. Der Anflug von Argwohn verflog unter ihrem Lächeln.
     
„Verflucht!“, schimpfte er. Ich bin doch ein Narr! Er nahm den Becher entgegen, den sie ihm reichte, warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu und trank das Wasser mit einem einzigen Schluck aus. Und selbst der enthielt einen unausgesprochenen Tadel.
     
Schicksalsergeben ließ sich der Callboy zum Lager dirigieren, legte sich auf das Bett und ließ zu, dass Melanie seine Arme und Beine band. Es fühlte sich gut an. Liebe und Vertrauen. Er drehte beide Begriffe in Gedanken hin und her und freute sich mit einem Mal spitzbübisch darauf, was sie geplant hatte.
     
Als sie zu tanzen begann, grollte er leise, so bereit war er augenblicklich für einen anderen Tanz, den er nur zu gerne mit ihr gemeinsam vollenden wollte. Doch Melanie ließ sich nicht ablenken, folgte wie unter einem inneren Zwang denselben Bewegungen, die Helena einst getanzt hatte, um ihn zu verwöhnen, zu locken und zu täuschen.
     
Und obwohl Helena rein objektiv die Schönere der beiden Frauen war, so war es doch die Vampirin, die vollkommener war, makelloser. Ihre Bewegungen waren fließend, nahezu überirdisch und sponnen ein Netz um den Callboy, dem er unbedingt erliegen musste. Langsam strichen ihre herrlichen Finger über den Stoff, der sie verhüllte, neckisch und anmaßend selbstsicher und gaben spielerisch immer wieder kurze Streifen ihrer alabasterfarbenen Haut zur Betrachtung frei. Jennifer Schreiner Honigblut
     
Er grollte leise, als er die schwarze Spitze erkannte, die ab und zu zwischen dem restlichen Stoff durchblitzte. Sie trug tatsächlich diesen Traum von Reizwäsche, den er extra für sie im Schrank deponiert hatte. Und wie sie ihn reizte!
     
Sie lachte leise, als er prüfend an den Fesseln zog, nicht um sich zu lösen, sondern nur, um ihr zu deuten, sie möge sich nicht ganz so viel Zeit lassen und sich ihrer nicht so sicher sein. Solch einen Laut hatte er bisher nie gehört, er klang wie der einer geborenen Verführerin, einer getarnten Teufelin. Und obwohl der Ton seine Nerven zum Vibrieren brachte, und seine Lust qualvolle Ausmaße annahm, hatte er plötzlich das Gefühl, etwas übersehen zu haben.
     
Melanie schien in einer anderen Welt – einer Welt der Verführung und der Versuchung zu leben – summte eine Melodie, die
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