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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser
Autoren: Savannah Russe
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hoffe, Sie sind zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen.« J reichte Cormac, Benny und mir jeweils ein weißes Kuvert. »Das wär’s dann. Für heute sind Sie entlassen.«
    »Momentchen mal!«, rief Benny. »Was ist denn nun aus den Terroristen geworden? Und aus Bonaventure?«
    J warf mir einen kurzen Seitenblick zu. »Die Terroristen werden verhört. Ihre Unterkünfte wurden sorgfältig durchsucht. Die Informationen, die wir sammeln konnten, werden uns helfen, zukünftige Terroranschläge zu verhindern. Und das verdanken wir zu einem großen Teil dem Team Dark Wing. Bonaventure ist raus aus der Sache. Mehr bin ich nicht befugt zu sagen.«
    Aber so leicht ließ sich Benny nicht abspeisen. »Was ist mit den Diamanten, die mir gestohlen wurden? Vielleicht denken Sie ja, der Verlust wäre mir egal, aber meine Mama hat immer gesagt: ›Egal ist nur 88.‹«
    »Die Diamanten sind verschwunden«, erklärte J. Beinahe wäre ich vom Stuhl gekippt. Die Diamanten hatte ich in Mar-Mars Obhut gegeben! Was zum Teufel hatte sie damit angestellt? »Doch da Bonaventure seinen Scheck nie eingelöst hat, fehlen uns zurzeit lediglich fünfzig Millionen. Das große Verlustgeschäft haben die Terroristen gemacht, doch die sind wohl kaum in der Lage, sich zu beschweren. Wir gehen davon aus, dass die Rohdiamanten von Unbekannten entwendet wurden, und haben den Fall dem Finanzministerium übergeben. Doch ob man dort mehr herausfinden wird, möchte ich bezweifeln. Sonst noch Fragen?«
    Ich hatte noch eine Frage, doch da sie persönlicher Natur war, wollte ich damit warten, bis sich die anderen verabschiedet hatten.
    »Offenbar nicht«, fuhr J fort. »Gut, dann hätte ich noch eine Kleinigkeit auf dem Herzen.«
    Wir schauten ihn gespannt an.
    »Ich bin stolz auf Sie – auf jeden Einzelnen von Ihnen. Sie haben Ihren Job großartig gemacht. Sie haben Millionen von Menschenleben gerettet – und dazu die Stadt New York. Das ganze Land steht in Ihrer Schuld. Jetzt aber genug geredet. Sie können wegtreten.« J salutierte zackig.
    Die anderen machten sich zum Aufbruch bereit. Benny flüsterte mir zu, sie würde sich später mit mir in Verbindung setzen. Cormac verteilte Luftküsse und winkte zum Abschied. Bubba Lee tippte an seine Kappe und sagte: »Man sieht sich«, ehe er polternd durch die Tür verschwand.
    »Ist noch was, Miss Urban?«, fragte J ausdruckslos.
    Ich nahm all meinen Mut zusammen. »Ich habe eine Bitte. Ich weiß nicht, ob Sie mir helfen können, doch wenn ja, wäre ich Ihnen dankbar.« Ich hielt inne, doch J nickte mir aufmunternd zu. »Ich würde Darius gern im Krankenhaus besuchen, doch im Moment dürfen nur Familienmitglieder zu ihm …«
    Js Miene blieb regungslos. »Ich werde sehen, was sich machen lässt«, erwiderte er mit gepresster Stimme. »War es das?«
    »Ja. Das heißt, nein. Ich wollte Sie um noch etwas bitten.« J hob die Brauen und wirkte ungeduldig. »Ich habe mit meiner Mutter gesprochen«, setzte ich hastig hinzu.
    »Und?«
    »Ich möchte an Sie berichten. Nicht an meine Mutter.«
    »Natürlich berichten Sie an mich. Ich bin der Leiter des Teams Dark Wing. Sonst noch etwas?«
    »Nein«, entgegnete ich und berührte ganz leicht seinen Arm. »Aber ich danke Ihnen für – alles. Das meine ich ehrlich.«
    Mit sanfterer Stimme erwiderte J: »Keine Ursache, Miss Urban. Ich melde mich wegen der Krankenhausbesuche.«
    »Dann nochmals schönen Dank.« Ich raffte meine Sachen zusammen und verdrückte mich. Im Fahrstuhl schlitzte ich den weißen Umschlag auf und holte meinen Gehaltstreifen heraus. Ich hatte eintausendundsechsunddreißig Dollar verdient, die auf eins meiner Bankkonten eingezahlt worden waren. Auch ein Urlaubs- und ein Krankheitstag waren eingetragen worden, und einer weiteren Zeile entnahm ich, dass die amerikanische Regierung zu meinen Gunsten einen Sparplan für meine Altersversorgung abgeschlossen hatte. Eigentlich ein sehr schönes Gefühl.

[home]
    Kapitel 17
    Weder wartet das Feuer auf die Sonne,
    um heiß zu werden,
    noch der Wind auf den Mond,
    um kühl zu werden.
     
    Das Zenrin-Kushu
     
     
    B is Weihnachten waren es nur noch wenige Tage, doch mein Herz lag mir zu schwer in der Brust, als dass ich festlich gestimmt werden konnte. Jeden Tag rief ich im Krankenhaus an, um mich nach Darius’ Befinden zu erkundigen. Am Vortag hatte man mir gesagt, er liege nicht mehr auf der Intensivstation, und an diesem Morgen hatte ich erfahren, dass er in ein anderes Krankenhaus verlegt worden war – in
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