Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
wollte immer schon einen von denen erledigen«, sagte der Schiffer und lud die Schrotflinte nach.
    Valentine konnte nur liegen bleiben und zusehen, wie zwei geisterhaft bleiche Hände die Stahlrohre an der niedrigen Frontreling des Bootes packten.
    »Nein, verdammt nochmal«, sagte er. »Du bist erledigt.« Er schob den Schmerz beiseite, hob den Anker und überzeugte sich, dass die Kette nicht daran befestigt war. Mechanisch zog sich der Schlächter wieder ins Boot. Sein Gesicht hatte jegliche Beweglichkeit verloren, seine Glieder zuckten unkoordiniert.
    Valentine packte den Anker am Schaft und drehte ihn so, dass die beiden Flügel nach unten wiesen. Er ließ ihn auf die Wirbelsäule des Schlächters niederfahren, bohrte den Stahl tief in den Torso. Der Wolf hielt den Anker weiter fest und spannte jeden einzelnen Muskel an. Er wuchtete den Schlächter hoch und warf die eisenbeschwerte Abscheulichkeit in den See.
    Hinter dem aufspritzenden Wasser sah er, wie graue Buckel auf das Boot zuschwammen.
    »Scheiße, die Schnapper kommen«, sagte der Schiffer.
    Rho erhob sich. Er hatte seine Schlächtergestalt abgelegt. Seine Menschengestalt erinnerte an einen windgebeugten alten Baum. Das weiße Haar flatterte in der Brise. Ein nebliger Fleck an seiner Brust pulsierte in schwachem blauem Licht.
    »Ich bin so müde«, sagte er, »aber vielleicht kann ich helfen.«
    Der Weltenweber schloss die Augen und hielt sich an der Reling fest. Das Boot fing an sich zu bewegen, wurde schneller. Valentine sah weitere Buckel, die von den Seiten näher kamen. Aber sie mieden das Boot und sammelten sich stattdessen um die aufgewühlte Stelle, wo der Schlächter verschwunden war.

    »Ich hab noch eine Granate«, sagte der Schiffer.
    »Die werden wir nicht brauchen«, erwiderte Molly und schaute übers Heck hinweg. »Was immer sie sein mögen, ich hoffe, sie haben einen guten Magen.«
     
    Sobald sie den Hafen hinter sich gelassen hatten, kletterten Valentine und der Schiffer ins Wasser und zogen das Gewand des Schlächters aus der Schiffsschraube. »Sie und Ihr Maat haben gerade drei Terroristen geholfen, aus Chicago zu fliehen«, sagte Valentine zu dem Quisling, als Molly ihnen zurück ins Boot half. Der andere Mann war immer noch bewusstlos und lag in der kleinen Kajüte unter einer Decke. »Sie können mit uns kommen, und wir setzen Sie irgendwo ab, oder Sie können sich der Flottille anschließen, wenn die Sie nehmen. So viel bin ich Ihnen für Ihre Hilfe schuldig. Immer vorausgesetzt, Sie wollen nicht zurückpaddeln und den Schlächtern die ganze Sache erklären.«
    »Ich glaube, wir sollten lieber mit Ihnen kommen, Sir. Ich heiße übrigens J. P. Der Name meines Maats ist Cal Swanson.«
    »Ich dachte mir schon, dass Sie sich so entscheiden würden, J. P.«
    Nachdem der starke Motor wieder funktionierte, hatten sie den Zweimaster noch vor dem Morgengrauen eingeholt. Das Schnellboot ging in der leichten Dünung längsseits der Whitecloud . Die Seeleute, eine Gruppe aus zehn Männern, Frauen und Kindern, kamen an Deck, um sich die Besucher anzusehen.
    Rho stand einen Augenblick still wie eine Statue, sah die neuen Gesichter an und sank dann auf die Knie.
    Valentine eilte an seine Seite. Er drehte das Gesicht des Weltenwebers zu sich, aber Rho reagierte nicht.
    »Ich bin erschöpft, Valentine der Jüngere. Bist du nun unter den Deinen?«

    »Beinahe«, sagte Valentine. »Wir sind in Sicherheit, wenn du das meintest.«
    Die maskenhafte Miene veränderte sich nicht. Valentine schaute in Augen, in denen die Erinnerungen von Tausenden Jahren standen. »Dann werde ich in Frieden gehen.« So etwas wie ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Ich bin ihnen schließlich doch noch entkommen.«
    »Vielleicht musst du dich nur ausruhen und etwas essen. Ich werde dir aufhelfen.«
    Der Geist des Weltenwebers berührte den seinen.
    Zu müde zum Reden. Ihr habt mir mehr geholfen, als du weißt. Sie hätten sich lange von mir ernährt, aber nun fliege ich frei in den Tod davon. Bring mich in eine Kabine; die anderen sollten nicht …
    »Molly, räum bitte mit J.P. die Kajüte«, sagte Valentine. Er hob den federleichten Weltenweber hoch. Der ehemalige Quisling zerrte seinen Kameraden Cal in die Nachtluft hinaus.
    »Bitte, helfen Sie uns«, flehte Molly die Gesichter über ihnen an.
    Zwei Seeleute von der Whitecloud schwangen sich an Deck des Schnellboots.
    Valentine brachte Rho in die dunkle Kabine. Zwei schmale Kojen befanden sich im spitzen Bug des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher