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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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inzwischen sicher schon fast in Milwaukee.«
    Valentines Enttäuschung war nicht gespielt. Er dachte einen Augenblick nach. »Können wir sie noch einholen?«
    »Ja, Sir. Wir haben ein schnelles Patrouillenboot. Damit könnten Sie sie in einer Stunde einholen.«
    bring uns hin, zischte der Schlächter und richtete den Blick zum dunklen Horizont des Sees.
    »Äh, folgen Sie mir bitte, Sir«, stotterte der Mann. »Wir haben allerdings nur die Mindestbesatzung. Wenn Sie mehr Leute brauchen, um die Whitecloud zu entern … sie ist ein ziemlich großes Schiff mit einer Mannschaft von etwa einem Dutzend …«
    »Wir werden genügen. Diese Frau dort muss einfach nur an Bord gehen und jemanden identifizieren. Sie haben einen Terroristen an Bord.«
    Der Hafenbeamte führte sie einen langen, schmalen Holzkai entlang, der sich auf dicken Pfählen in den See erstreckte. Die verzogenen Planken knarrten unter ihren Füßen.
    Sie konnten direkt vor sich einen langgezogenen, flachen Umriss erkennen. Das alte Schnellboot leuchtete im reflektierten Licht der weit entfernten Stadt. Valentine betete, dass sie davonkommen konnten, ohne dass jemand die Befehle eines Schlächters infrage stellte.
    Der Schlächter.
    Der echte Schlächter war ganz in der Nähe.
    Valentine versuchte, die anderen anzutreiben, indem er vor ihnen her zum Boot eilte. Seine Nackenhaare sträubten sich wie die eines misstrauischen Hundes. Rho schien zu verschwimmen, aber dann bildete sich seine Schlächtergestalt wieder aus.
    Ich gebe Lebenszeichen ab wie ein Feuerwerk, Valentine der Jüngere, erklärte der Weltenweber.

    Der Schlächter kam näher. Valentine wusste, dass er jetzt direkt hinter ihnen war.
    Der Hafenbeamte ging über die Gangway. Er begann, mit zwei Männern an Bord zu sprechen. Valentine drückte Molly die Pistole in die Hand. »Behalte die in der Manteltasche«, flüsterte er. »Lass dich nicht lebend gefangen nehmen.«
    Der Schlächter war fast bei ihnen. Sein kalter Schatten fiel auf den Kai, bewegte sich über die Planken.
    Valentine zog den Parang, drehte sich um und ging ihm entgegen.
     
    Als Valentine vierzehn gewesen war, hatte er Livius gelesen. Heute Abend spielte er die Rolle des Horatius an der sublicischen Brücke. Was ihm damals heroisch vorgekommen war, fühlte sich nun einfach nur selbstmörderisch an, als sich zwei Meter genmanipulierter Tod mit der Geschwindigkeit eines Jaguars auf ihn zubewegten.
    Zuerst befürchtete er, dass der Schlächter, der wie eine riesige Katze aus dem Dunkel kam, einfach über ihn hinwegspringen, seine Schutzbefohlenen zerreißen und tot in den See werfen würde. Valentine blieb dennoch stehen, die Beine ein wenig gespreizt, den Parang mit seiner gut ausbalancierten Klinge in der Hand hinter seinem Oberschenkel.
    Der Schlächter blieb stehen. Er betrachtete Valentine, das schmale Schädelgesicht ausdruckslos, die gelben Augen tief eingesunken.
    ah, der futterling bleibt stehen, neugierig nach der langen jagd. es liegt in deinem wesen davonzulaufen, mensch, flüsterte er. hast du wirklich geglaubt, du könntest unsere kostbarkeit stehlen und mit ihr fliehen? du würdest nicht außer sichtweite dieses kais kommen. Er duckte sich wie ein Frosch.

    Valentine versuchte, sich beim Sprechen die Angst nicht anmerken zu lassen, obwohl er ihren Schatten nicht aus seinem Geist vertreiben konnte. Seine Eingeweide schienen plötzlich aus Wasser zu bestehen, und seine Zunge war dick und trocken.
    »Deine Zeit ist gekommen«, sagte Valentine leise, damit seine Stimme nicht brach. »In ein paar Sekunden wird dein Meister eine Drohne weniger haben.«
    Geh, Rho. Nimm Molly und bring sie hier weg, flehte er im Geist.
    Der Schlächter lachte nicht, er lächelte nicht einmal. Er zog die Lippen zurück und entblößte seine obsidianschwarzen spitzen Zähne.
    o nein, futterling. es ist später abend, und deine welt gehört mir. bald wirst du so kalt und leer sein wie der mond, und deine frau ebenso. du hast nicht mehr erreicht als jemand, der in einen wirbelsturm spuckt.
    Hinter sich hörte Valentine, wie das Motorboot stotternd zum Leben erwachte. Der Schlächter schaute einen Augenblick an Valentine vorbei. ah, ein boot, das dachte ich mir. dein glück hat ein ende gefunden. Er griff in sein Gewand und holte eine kurze Schusswaffe mit einem dicken Lauf heraus. Valentine trat verwirrt einen Schritt zurück; er hatte noch nie gehört, dass ein Schlächter eine Schusswaffe benutzt hätte, aber er feuerte in die Luft, in die

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