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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume
Autoren: Richelle Mead
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strich mit den Lippen über seine Wange, während wir uns voneinander lösten, und ich dachte, er würde aufhören zu atmen.
    „Ich werde das nicht vergessen”, murmelte ich in sein Ohr.
    „Ich nehme nicht an, dass du mir sagen wirst, wo du hingehst?”, fragte er.
    „Nein”, antwortete ich. „Es tut mir leid.”
    „Halte einfach nur dein Versprechen und komm zurück.”
    „Ich habe nicht direkt das Wort Versprechen benutzt”, bemerkte ich.
    Er lächelte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Du hast recht. Ich werde dich vermissen, kleiner Dhampir. Sei vorsichtig. Falls du jemals irgendetwas brauchen solltest, lass es mich wissen. Ich werde auf dich warten.” Ich dankte ihm noch einmal und ging, ohne mir die Mühe zu machen, ihm zu sagen, dass er vielleicht sehr lange würde warten müssen.
    Es bestand eine sehr reale Möglichkeit, dass ich nicht zurückkam.
    Am nächsten Tag stand ich früh auf, lange bevor der größte Teil des Campus wach war. Ich hatte kaum geschlafen. Ich warf mir eine Tasche über die Schulter und ging zum Hauptbüro im Verwaltungsgebäude.
    Das Büro hatte auch noch nicht: geöffnet, daher setzte ich mich im Flur auf den Boden davor. Während ich meine Hände betrachtete, bemerkte ich zwei winzige goldene Punkte auf meinem Daumennagel. Sie waren die einzigen Überreste meiner Maniküre. Etwa zwanzig Minuten später tauchte die Sekretärin mit den Schlüsseln auf und ließ mich hinein.
    „Was kann ich für Sie tun?”, fragte sie, sobald sie an ihrem Schreibtisch saß.
    Ich reichte ihr einen Stapel Papiere, den ich in der Hand gehalten hatte. „Ich gehe ab.”
    Ihre Augen weiteten sich bis zu einer fast unmöglichen Größe. „Aber.... was.... Sie können nicht .... ”
    Ich tippte auf die Papiere. „Ich kann. Es ist alles ausgefüllt.”
    Immer noch mit weit aufgerissenen Augen murmelte sie etwas mit dem Sinn, dass ich warten solle, und eilte dann aus dem Raum. Einige Minuten später kam sie mit Direktorin Kirova zurück. Kirova war offenbar kurz ins Bild gesetzt worde n und schaute an ihrer schnabel ähnlichen Nase vorbei überaus missbilligend auf mich herab.
    „Miss Hathaway, was hat das zu bedeuten?”
    „Ich gehe”, antwortete ich. „Verschwinde. Werfe den Kram hin. Was Sie wollen.”
    „Das können Sie nicht tun”, sagte sie.
    „Nun, offensichtlich kann ich das doch, da Sie die Abmeldeformulare in der Bibliothek liegen haben. Es ist alles korrekt ausgefüllt.”
    Ihr Ärger verwandelte sich in etwas, das trauriger war und ängstlicher. „Ich weiß, dass in letzter Zeit eine Menge passiert ist - wir haben alle Probleme, uns an die veränderte Situation anzupassen -, aber das ist kein Grund, eine voreilige Entscheidung zu treffen. Wenn überhaupt, brauchen wir Sie mehr denn je.” Sie flehte beinahe. Schwer zu glauben, dass sie mich noch vor sechs Monaten hatte der Schule verweisen wollen.
    „Dies ist nicht übereilt”, entgegnete ich. „Ich habe viel darüber nachgedacht.”
    „Erlauben Sie mir wenigstens, Ihre Mutter zu holen, damit wir darüber reden können.”
    „Sie ist vor drei Tagen nach Europa aufgebrochen. Nicht dass es eine Rolle gespielt hätte.” Ich deutete auf die Spalte auf dem obersten Formular, die die Aufschrift Geburtsdatum trug. „Ich werde heute achtzehn. Sie kann nichts mehr tun. Dies ist meine Entscheidung. Also, werden Sie das Formular abstempeln, oder wollen Sie tatsächlich versuchen, mich aufzuhalten? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Sie in einem Kampf besiegen könnte, Kirova.”
    Sie stempelten meine Papiere ab, waren aber offenkundig nicht glücklich darüber. Die Sekretärin machte eine Kopie des offiziellen Dokuments, das erklärte, dass ich nicht länger eine Schülerin der Akademie St. Vladimir war. Dieses Papier brauchte ich, um am Haupttor hinausgelassen zu werden.
    Es war ein langer Fußweg bis zum vorderen Teil der Schule, und im Westen war der Himmel rot, während die Sonne über den Horizont glitt. Das Wetter war wärmer geworden, selbst bei Nacht.
    Der Frühling war endlich gekommen. Es war gutes Wetter für einen Fußmarsch, und ich musste ein ganzes Stück weit gehen, bevor ich den Highway erreichte. Von dort aus würde ich per Anhalter nach Missoula fahren. Es war zwar nicht ungefährlich, aber der silberne Pflock in meiner Manteltasche gab mir ein ziemlich sicheres Gefühl. Nach dem Angriff hatte mir diesen Pflock niemand weggenommen, und er würde mir im Kampf gegen zwielichtige Menschen ebenso helfen
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