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Urmel fliegt ins All

Urmel fliegt ins All

Titel: Urmel fliegt ins All
Autoren: Max Kruse
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Apparat, den er «Erd-Wolf» nannte. Der sah wie eine Röhre
aus, und Neschnem-Kopf Otto behauptete, er sei in der Lage, mittels
Laserstrahlen jedes Gestein aufzuschmelzen. So würde er in ganz kurzer Zeit
einen Weg in die unterirdische Höhle graben können, wo ja noch immer die
Riesenkrabbe mit ihrem Geheimnis lauerte. Überglücklich dankte ihm der
Professor.
    «Und im übrigen können Sie immer mit meiner Hilfe rechnen!»
versprach Neschnem-Kopf Otto. «Bitte steigt jetzt ein.»
    Die Tür
schloß sich geräuschlos. Unter dem Raumschiff stand Annim, das Animal sapiens,
mit sämtlichen Armen auf einmal winkend.
    «Na ja»,
brummte Wutz, «höflich ist sie ja!»‘ Und sie winkte durch das Fenster zurück.
Dann begann der Count-Down. Sie zählten leise mit: «Tschen, neun, acht, säben,
sechs, fünf, vär, drei, tschwei, eins — null!»
    Terra I hob
brausend ab. Ein prächtiger Start. «Diesmal will ich aber nicht wieder auf den
Mond!» piepste das Urmel.
    Als sie
schon eine ganze Weile scheinbar bewegungslos durch den Raum dahinsausten,
immer schneller auf ihre gute, alte Erde zu, wandte sich Wutz zu Tim
Tintenklecks und sagte leise: «Hör mal, Tim Tintenklecks — öfföff. Was ich dir
auf dem Hinflug gesagt habe, war Unsinn, du weißt schon, daß nur die Leute
einen guten Charakter haben, die gerne gut essen. Dieser Neschnem-Kopf Otto,
der nie Hunger hat, ist mir jetzt sympathisch!»



Der Professor hat einen neuen Plan
     
    Neschnem-Kopf
Otto verließ sie bald, nachdem er sie zur Insel Titiwu zurückgebracht hatte.
Und sie fühlten sich wieder glücklich — daheim!
    Wutz riß
alle Türen und Fenster im Blockhaus auf, warf des Professors Federbetten zum
Lüften auf die Fensterbretter und schrubbte, daß es eine Pracht war.
    Schusch floh
zu Tim Tintenklecks, der in seinem Baumhaus lag. «Wenägstens einen Tag Ruhe
hätte sä uns ja gönnen können», schimpfte er, «ehe sä wäder wä verrückt äm Haus
herumwärtschaftet. Ein Glück, daß sä nächt än deine Hütte heraufklettern kann!»
    «Schusch,
Schusch! Öfföff — nimm doch mal den
Besen und fege Tim Tintenklecks’ Baumhaus aus, und wirf mir die Matratze
‘runter, zum Klopfen!»
    «Ach,
herrjeh!» krähte Schusch erschrocken. Er flog ohne zu antworten davon.
    «Typisch
Vogel!» grunzte Wutz empört.
    Der
Professor schrieb viele Tage und Nächte an seinen Beobachtungen auf dem Planeten
Futura. «Natürlich wird man mich wieder für einen Phantasten halten!» murmelte
er.
    Sobald er
mit seinem Bericht fertig war, wollte er den Erd-Wolf ausprobieren und zu der
Riesenkrabbe in die unterirdische Höhle vordringen.
    Ping
Pinguins geschäumte Muschel stand neben der von Wawa. Ping Pinguin war
hineingeschlüpft und hatte das Dach geschlossen.
    «Wawa?»
    Wawa lag in
seiner Behausung. Er freute sich über das angenehm gedämpfte Licht, das durch
die Schale drang. Er hörte Ping Pinguin kaum, denn natürlich sang Seele-Fant
draußen auf dem Felsenriff wieder schauerlich.
    «Was willst
du?»
    «Meine
Mupfel ist viel pföner als deine! Es ist eine künstlich gepfäumte Mupfel von
einem anderen Stern!»
    «Meinetwegen»,
antwortete Wawa. Er fühlte sich viel zu wohl, um zu streiten.
    Als es ihm
zu langweilig wurde, schwamm Ping Pinguin zu Seele-Fant hinaus. Er kletterte zu
ihm empor, schüttelte das Wasser aus seinem Gefieder und fragte: «Und wie ist
es dir gegangen?»
    «Traurög,
traurög!» antwortete der See-Elefant. «Ös war traurög, so ganz alleunö hör!»
    «Dann bist
du also jetzt froh?»
    «Gewössörmaßön
ja! Bös öch wöder traurög bön, traurög daröbör, daß öch keune Söhnsucht möhr
nach euch habö!»
    «Das verstehe
ich nicht! Willst du meine Mupfel sehen?»
    «Öch dönkö,
sö göhört Wawa?»
    «Diese
nicht!»
    «Na, mör
göhört sö jödönfalls nöcht! Wollön wör zusammön eun Löd söngön?»
    «Ich weiß
nicht», meinte Ping Pinguin, «seit ich Mupfelbesitzer bin, singe ich nicht mehr
so gern!»
    «Aha!»
brummte Seele-Fant und machte ein sorgenvolles Gesicht. Gleich darauf aber
begann er laut und dröhnend zu singen:
     
    «Ön eunör
Muschöl säß öch görn...»
     
    Ping Pinguin
sprang ins Wasser, um in seinem Heim Ruhe zu suchen.
    Als die
Nacht kam, ließ sich Wutz in der Schlummertonne das Mondlicht auf die Schnauze
scheinen. Das Urmel saß daneben, denn es durfte noch ein wenig aufbleiben.
    «Ich will
dir ein Märchen erzählen — öfföff», grunzte Wutz behaglich. «Also, es war
einmal ein marzipanfarbenes Schwein,
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