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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)
Autoren: Eileen Dreyer
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hätte es wissen müssen. Jack mochte ungestüm und leicht zu beeinflussen sein, aber er war nie unehrenhaft gewesen. Er hätte sie und das Baby niemals ohne Geldmittel im Stich gelassen. Zum ersten Mal verspürte sie, wie ihre Wut verrauchte und sich stattdessen Bedauern in ihr breitmachte.
    »Du Mistkerl«, knurrte Jack. »Ich sollte dich zum Duell herausfordern.«
    Olivia sprang auf. »Nein, Jack.«
    Jack legte seine Hand auf ihren Arm. »Keine Sorge, Liv. Er ist es nicht wert. Und ich habe vor langer Zeit geschworen, dass auf einem Feld der Ehre nie wieder ein Mensch durch meine Hand sterben wird.«
    Gervaise lächelte nur. »Ach, Jack, du warst schon immer leicht zu beeinflussen. Doch das gilt für den Großteil der feinen Gesellschaft.«
    »Hast du uns den Mann heute Abend geschickt?«, fragte Olivia, obwohl sie wusste, dass es Gervaises Aufmerksamkeit wieder auf sie lenken würde.
    Aber er war zu sehr zufrieden mit sich selbst, um sich von ihr ablenken zu lassen. »Das war der brillanteste Teil der ganzen Geschichte. Ich habe Livvie nur erwähnt, um sie in Zugzwang zu bringen. Und voilà, plötzlich ist die Welt in heller Aufregung wegen Jack, und jeder sucht nach ihm.« Er lachte. »Es war einfach köstlich.«
    »Warum bist du hier, Gervaise?«, fragte Jack. »Du müsstest doch wissen, dass deine Geschichte aufgeflogen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du uns jetzt umbringen willst. Nicht, wenn das Haus voller Leute ist.«
    »Grundgütiger, nein. Dann kann ich es genauso gut in einem Klub tun. Nein, Jack, ich verschwinde. Aber ich habe noch ein letztes Geschenk für dich.«
    Olivia machte instinktiv einen Schritt nach vorn, als könnte sie ihn aufhalten. Sie hätte wissen müssen, dass er das nicht vergessen hatte. Immerhin war das der Grund, weswegen er gekommen war.
    Vor fünf Jahren hätte sie gefleht. Jetzt hütete sie sich davor. Ihre Zukunft war besiegelt, und Gervaise würde es eine enorme Freude bereiten, dem Ganzen die Krone aufzusetzen.
    »Ein Geschenk?«, fragte Jack, den Arm um Olivias Schultern gelegt. »Das würde mich freuen.«
    Sie hätte ihn beinahe abgeschüttelt. Besser jetzt, als wenn Gervaise ihm den Rest der Geschichte erzählt hätte.
    »Ich wollte dich nicht weiterhin in dem Irrtum leben lassen«, sagte Gervaise und betrachtete scheinbar interessiert seine Fingernägel. »In dem Irrtum, dass du zwei treue Frauen gefunden hättest – deine Ehefrau und deine Geliebte. Und in dem Irrtum, dass du es kaum erwarten könntest, zu deiner reinen, ehrlichen kleinen Livvie zurückzukehren. Du hast mir davon erzählt, als wir uns letztes Jahr getroffen haben und du mir auch davon berichtet hast, was du in Frankreich getan hast.« Er hob lächelnd den Kopf. »Ach, was für ein wertvolles Gerücht das doch war.«
    »Du warst derjenige, der mich verraten hat.«
    »Das stimmt. Aber das Beste kommt noch, Jack. Niemand war dir treu, niemand war ehrlich zu dir. Niemand. Erinnerst du dich an Mimi? Das Mädchen, das dir geholfen hat, über Livvie hinwegzukommen? Das Mädchen, das dir geholfen hat, das Leben wiederzuentdecken?«
    »Was ist mit ihr?«
    Gervaises Grinsen wurde breiter. »Sie ist nicht tot. Tatsächlich werde ich mich später mit ihr treffen. Um ehrlich zu sein, hat sie geholfen, deine Gefangennahme einzufädeln. Mit mir zusammen. Sie war meine Geliebte, lange bevor sie deine wurde. Und nach der Zeit mit dir ist sie wieder in meine Arme zurückgekehrt.« In die atemlose Stille hinein fuhr er mit einem vielsagenden Blick auf Olivia fort: »Genau wie deine Frau.« Seine Augen wirkten kalt und funkelten, als er sein Gift versprühte. »Stimmt es nicht, Livvie?«

Kapitel 22
    Olivia spürte, wie das Leben aus ihr wich. Das war es nun also.
    »Nein, das war sie nicht«, sagte Jack und hielt sie nur noch fester.
    Gervaises Lächeln wurde breiter. »Soll ich dir von dem reizenden Muttermal erzählen, das sie unter ihrer linken Brust hat?«
    Olivia wollte sich verteidigen. Sie wollte, dass es unbedeutend war, dass es nicht zählte. Doch es besiegelte ihren Untergang. Sie wusste, dass sie keine Wahl hatte und wappnete sich gegen Jacks Wut.
    Doch Jack starrte Gervaise an, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. »Du magst ihr Muttermal gesehen haben«, erklärte er, »aber du warst nie Livvies Beschützer. Sie hat viel zu viel Achtung vor sich selbst und vor unserem Kind.«
    Olivia spürte, wie die Erde unter ihren Füßen ins Wanken geriet.
    »Ich habe mit ihr geschlafen, Jack. Ich habe es ihr
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