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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)
Autoren: Eileen Dreyer
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ausgeprägten Beschützerinstinkt haben.«
    »Das stimmt«, erwiderte sie und wandte ihren Blick von Jamie und Lully, die kreischend auf dem Rasen lagen, während der schlaksige Hund ihnen das Gesicht ableckte. »Gestern Nacht hätte er mich fast nicht in Jamies Schlafzimmer gelassen.«
    Jack schob ihr den Stuhl an den Tisch und wurde mit einem weiteren Lächeln belohnt, ehe er sich wieder hinsetzte. »Ich werde mit ihm reden.«
    »Das wirst du«, entgegnete sie. Versonnen strich sie über die Schachtel vor sich. »Aber erst, nachdem ich dir dein Geburtstagsgeschenk gegeben habe … also, mein …« Ungeduldig schüttelte sie den Kopf und schob die Schachtel zu ihm hinüber. »Von ganzem Herzen, Jack.«
    Jack sah sie an. Er konnte sich nicht erinnern, wann Olivia in letzter Zeit so gespannt gewesen war. »Soll ich es aufmachen?«
    »Wenn du es nicht tust, werde ich nie mehr ein Wort mit dir sprechen.«
    Also machte er das Geschenk auf, zog an der goldenen Schleife, löste das Papier und erblickte die Schachtel, in der seine neuen Stiefel geschickt worden waren. Er sah zu Olivia, die sich auf die Unterlippe biss. Jetzt war er wirklich neugierig und hob den Deckel an.
    Müll. Im Innern lagen nur zerrissene Papiere. Einen Moment lang begriff er nicht. Dann sah er die Bänder. Rote Bänder. Und Siegel, alle zerbrochen, als wäre ihre Macht zerschlagen worden. Plötzlich hatte er das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Tränen, von denen er geglaubt hatte, dass er sie nicht mehr weinen musste, schnürten ihm die Kehle zu, und seine Hände zitterten.
    Vorsichtig sah er auf und bemerkte, dass Olivia genauso unsicher aussah, wie er sich fühlte. »Das ist deine Vormundschaftsurkunde für Jamie«, sagte er.
    Sie nickte. »Du hast gesagt, bis ich bereit bin, meine Meinung zu ändern. Das bin ich.«
    Eine Sekunde lang brachte er kein Wort über die Lippen. »Bist du dir sicher, Livvie? Ich werde dir keine Chance mehr geben, es dir noch mal anders zu überlegen.«
    Wie die Morgendämmerung erstrahlte auf Olivias Gesicht ein Ausdruck so purer Liebe, dass Jack sie ehrfürchtig ansah. »Ich bin mir sicher. Ich würde gern unsere Freunde einladen, um mit uns zu feiern, Jack. Ist es in einem Monat zu früh?«
    Er hätte beinahe aufgestöhnt. In den letzten zwei Monaten hatte er sich bewusst von ihrem Bett ferngehalten, weil er wusste, dass ein Kind als Versuch hätte angesehen werden können, sie zu erpressen. »Das ist noch lange hin, doch ich werde es aushalten. Ich wünsche mir eine richtige Hochzeit, Liv. Um das letzte Mal wiedergutzumachen. Um allen zu zeigen, dass ich es ernst meine. War es in Ordnung, dass ich mit dem Amt gesprochen habe, um mich über Jamies Status zu informieren? Selbst wenn wir nicht heiraten, ist er rechtlich gesehen mein Sohn und mein Erbe, da wir verheiratet waren, als du schwanger geworden bist. Aber, Livvie, ich will alles.«
    Ihr Lächeln war scheu und süß. »Das will ich auch, Jack. Ich bin es leid, Angst zu haben und vorsichtig sein zu müssen. Ich möchte das mit uns noch einmal probieren.«
    Sie hatte nicht die Möglichkeit, noch mehr zu sagen. Jack ließ die Schachtel fallen, zog Olivia in seine Arme und küsste sie voller Leidenschaft. So leidenschaftlich, dass keiner von ihnen Georgie hörte.
    »Hört ihr mir zu?«, wollte Georgie wissen und schwenkte einen Brief. »Lass sie einen Moment los, Jack, und hör mir zu. Livvie, lies deine Post. Du musst nachschauen, ob es tatsächlich stimmt.«
    Jack bemerkte, dass Olivia ein paarmal blinzelte, ehe sie seiner Schwester folgen konnte.
    »Oh«, murmelte sie unbestimmt, »ist der Briefträger da gewesen?«
    Er grinste. »Was soll stimmen, du Frechdachs?«, fragte er seine Schwester, ohne den Blick von Olivias verträumten Augen abzuwenden.
    »Ich habe einen Brief von einer Freundin bekommen«, sagte Georgie und wippte auf den Zehen. »Es geht um deine Freundin Grace, Livvie. Sie hat geheiratet.«
    Jetzt war ihr sogar Jacks Aufmerksamkeit sicher. »Tatsächlich? Wen? Diesen Braxton?«
    Georgie blickte zwischen den beiden hin und her. »Diccan Hilliard.«
    » Was? «, stieß Olivia hervor und riss ihr den Brief aus der Hand.
    »Oh nein«, widersprach Jack mit einem Grinsen. »Nicht Hilliard. Das wäre die größte mésalliance seit Prinny und Princess Caroline.«
    Doch Olivia schüttelte den Kopf und starrte in die Ferne. »Diccan Hilliard. Grundgütiger. Ich muss sie treffen.«
    Jack nahm ihr den Brief aus der Hand und gab ihn Georgie zurück. »Du
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