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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)
Autoren: Uwe Post
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transportieren. Eine lohnenswerte Beute. Die ersten drei Rollen enthielten tatsächlich Zauberformeln. Die vierte ...
    Sie war anders. Nach ein paar Zeilen hatte die Abenteurerin erkannt, was sie gefunden hatte, aber sie hielt es lieber für eine Fälschung, um ihre Kopfschmerzen nicht zu verschlimmern. Leider fand sie keine Beweise dafür, dass es sich um etwas anderes als das Original handelte, obwohl sie sehr angestrengt suchte und ihre ganze Fantasie bemühte.
    Die Rolle führte dazu, dass Armia Pilx sich an diesem Abend in der nächsten Taverne bis zur Bewusstlosigkeit betrank, mit dem nächstbesten Kerl ins Bett ging und dem zwar nicht ihre intimsten Geheimnisse verriet, aber durchaus, was sie in der ehemaligen Kupfermine gefunden hatte.
    Am nächsten Morgen fühlte sie sich furchtbar. Der Mann war weg, und sie erinnerte sich weder an seinen Namen noch an den, nun... Akt. Nicht einmal an sein Aussehen. Unter diesen Umständen konnte sie ihn schlecht verfolgen und umbringen.
    Ihre Kopfschmerzen waren etwa zehnmal so schlimm wie am Tag zuvor in der Kupfermine.
    Dagegen half nur Monsterblut, und zwar literweise.
    Schlecht gelaunt erkundigte sie sich bei der Bevölkerung nach in der Nähe liegenden Minen oder Ruinen. Erst im Keller einer alten Mühle traf sie auf zwei stumme Schrattler. Einer nutzte ihr blindes Anrennen, um seine Zähne in ihren linken Fuß zu schlagen. Sie zertrampelte sein Rattengesicht mit dem rechten und schlitzte das andere Monster auf.
    Schließlich saß sie außer Atem und zitternd in einer modrigen Ecke. Es hatte zu regnen begonnen, und es gab keine trockene Stelle in der verfallenen Mühle. Mit klammen Fingern streifte Armia den linken Stiefel ab. Vor Schmerz kniff sie Augen und Zähne zusammen. Der Schrattler hatte ihren kleinen Zeh fast ganz abgetrennt. Er baumelte nur noch an ein paar Sehnen.
    Armia wischte das Blut fort und griff nach ihrem Messer. Sie schloss die Augen, als sie den Rest ihres Zehs abschnitt. Während sie einen sauberen Verband anlegte, nahm sie sich vor, ihren Zeh irgendwo zu begraben und ihn später regelmäßig zu besuchen.
    Sie wusste, dass sie eines Tages im Kampf sterben würde.
    Und niemand würde sich an sie erinnern oder ihr Grab aufsuchen.
     
Vampire: Überdimensionale →Stechmücken in Menschengestalt, die sich in →Fledermäuse verwandeln können und sehr überzeugend sein können, wenn es um →Blutspenden geht. Dieser untoten, aber besonders romantischen Spezies sind viele der wichtigsten monumentalen Erotikromane der zweiländischen Literaturgeschichte zu verdanken. Warum sie derart mitreißende Autoren sind, ist Gegenstand kontroverser →Forschung.
  Aus Hutrolfs Enzyklopädie »Wichtigstes über Zweiland«
 
    Wie ist dein Name, Haupt?«
Hamjo Sotollo verzichtete zunächst auf eine Antwort und grinste nur. Das hatte mehrere Gründe. Erstens hatte eine angetrunkene Abenteurerin ihm ein wertvolles Geheimnis anvertraut. Zweitens hatte er es bereits an die Lila Kirche verkauft und war gerade dabei, es auch an die Grauen zu verraten – ebenfalls gegen Bezahlung, versteht sich. Drittens war die besoffene Abenteurerin mit ihm ins Bett gegangen, und das war eigentlich das Beste an der Sache gewesen, obwohl ihm davon immer noch eine beachtliche Anzahl Körperteile schmerzte. 
    »Mein Name«, sagte Sotollo, »tut nichts zur Sache. Lass uns gleich zur Sache kommen, Haupt.«
    Forscha Monda-Piku seufzte und kraulte nervös die krausen Haare auf seinem Handrücken. Als Hauptinformationssammler war es seine Aufgabe, seine Zeit in dunklen Kaschemmen zu verbringen und angetrunkenen Angebern zuzuhören, die überlebenswichtige Nachrichten verkauften wie andere Leute Äpfel. Nur dass die wenigsten Äpfel innen hohl waren.
    Monda-Piku seufzte. »Worum handelt es sich bei deiner Information, unbekanntes Haupt?«
    Sotollo beugte sich vor. »Kennst du die Abenteurerin Armia Pilx?«
    Das war in der Tat der Fall. Pilx tauchte überall in Zweiland auf, wo unterirdische Ungeheuer ihr Unwesen trieben, hinterließ eine Blutspur und nahm oft nicht einmal die Schätze mit. Menschen tat sie gewöhnlich nichts, und kirchlich gesehen war sie neutral – Sie wurde also von den Grauen und von den Lilanen geduldet, solange sie die Friedhöfe und Gruften beider Kirchen von Vampiren, Schrattlern und anderem Ungeziefer reinigte.
    »Ich hörte möglicherweise gelegentlich von einer Person ähnlich klingenden Namens«, antwortete Monda Piku.
    Sein Gegenüber strich sich durch die
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