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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
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durchbrechen.
    Das Rumoren der Triebwerke steigerte sich zu einem dumpfen Donnern. Die SpaceJet löste sich vom Grund des Ozeans und stieg langsam in die Höhe. Als die ersten Lichtstrahlen das trübe Wasser durchdrangen, lag Kennon festge- schnallt im Kontursessel hinter der Zentralkontrolle. Es ging ihm allmählich besser.
    Er dachte nochmals voll Erbitterung an den Agenten der Solaren Abwehr und drückte anschließend den großen Knopf der Waffenschaltung nieder. Sie war ebenfalls vorprogrammiert, mußte jedoch wegen des höhen Gefahrenkoeffizienten von Hand eingeschaltet werden.
    Die Jet stieß aus dem Wasser hervor und nahm augenblicklich mit hohen Schubwerten Fahrt auf.
    Die dichte Atmosphäre des Planeten Lepso wurde aufgerissen. Die Jet raste mit der hundertfachen Mündungsgeschwindigkeit einer altertümlichen Schiffsgranate davon. Wilde Luftturbulenzen entstanden. In ihnen vergingen vier anfliegende SWD-Gleiter. Sie wurden von den ins Vakuum der Flugbahn einbrechenden Orkanböen erfaßt, mitgerissen und anschließend zu Boden geschmettert
    Kennon bemerkte nichts mehr von den Explosionen. Sein kleines Schiff flog mit unverantwortlich hoher Fahrt in den freien Raum hinaus. Lepso wurde zur Halbkugel, anschließend zur Kugel.
    Das Eintauchmanöver in den Linearraum würde den Kalupschen
    Kompensationskonverter bis zur Maximalleistung belasten. Es sollte bei viel zu geringer Anlauffahrt erfolgen, um die Jet möglichst schnell in den sicheren Schutz der Linearzone zu bringen.
    Als die Space-Jet soeben eine Geschwindigkeit von siebentausend Kilometer pro Sekunde erreicht hatte, eröffneten zwei schnelle Wachkreuzer des SWD das Feuer aus ihren schweren Thermokanonen.
    Kennon fühlte noch den harten Einschlag und die sengende Hitze, die plötzlich nach seinem Raumanzug faßte.
    Das Kleinraumschiff wurde aus seinem Kurs gerissen, doch im nächsten Sekundenbruchteil begann die Automatik bereits zu arbeiten. Ein walzenförmiger Körper wurde aus dem luftleeren Schott neben der unteren Mannschleuse ausgestoßen. Sofort darauf ging das Schiff in die Linearzone und verschwand.

    12.

    Oberstleutnant Ronald Tekener mußte alle Willenskraft aufbieten, um die gebotene Gelassenheit schauspielern zu können.
    Vor etwa zwanzig Minuten hatte er Kennons Notruf empfangen. Er wußte, daß der Freund mit Hilfe der vorbereiteten Transmitterverbindung verschwunden war. Ob ihm die Flucht gelungen war, konnte niemand sagen. Tekener wußte nur, daß er sich in der Lage eines monströs und bestienhaft aussehenden Lebewesens befand, das seine Intelligenz unvorsichtigerweise preisgegeben hatte. Das war gefährlich. Man verlor den Schutz der Anonymität.
    Solche Fälle hatte es schon gegeben. Er, verbannte den Gedanken an Kennon aus seinem Gedächtnis, zwang sich zur Ruhe, und sein präzise arbeitender Verstand gewann wieder die Oberhand.
    Ein Faktor in der sorgsam vorbereiteten Einsatzplanung hatte sich als unzuverlässig erwiesen. Also hatte man ihn vorher nicht berechnen können, oder es wäre nicht geschehen.
    Tekener hatte sich an die strikte Anweisung des Antis Larsat-Orn gehalten: Er hatte weder sein Haus verlassen, noch Visiphongespräche mit Außenstehenden geführt. Natürlich hatte er seine geheimen Nachrichtenverbindungen spielen lassen, aber das wußten nur Eingeweihte.
    Seine Ortungsanlagen zeigten ihm, daß sein Haus von einem Polizeiaufgebot umstellt war. Schwerbewaffnete Gleiter hingen in der Luft. Auf den Straßen waren Flugpanzer aufgefahren.
    "Zuviel des Guten für einen harmlosen Mann", murmelte Tekener vor sich hin. Auf den Bildschirmen waren einige Männer zu sehen. Ehret Jammun und Larsat-Orn gingen an der Spitze der bewaffneten Gruppe.
    Tekener überlegte. Er griff in die Tasche, zog seine kleine Verteidigungswaffe hervor und legte sie auf einen Tisch in der Vorhalle.
    Dann öffnete er die Doppeltür. Jammun kam mit schußbereiter Thermowaffe herein. Seine Polizisten, ausschließlich
    Kommandooffiziere mit besonderem Ausbildungsstand, folgten ihm mit angeschlagenen Strahlern. Larsat-Orn betrat das komfortable Haus zuletzt. Tekener stand mitten in der Halle. Ironisch lächelnd starrte er in die flimmernden Feldmündungen der Gleichrichtungsläufe. Jammun blieb einige Meter vor ihm stehen. Seine Offiziere verteilten sich. Tekener wartete bis der Anti ebenfalls näher gekommen war. Erst dann ergriff er das Wort.
    "Da Ihre Sympathien offenbar umgeschlagen sind, habe ich mich vorsichtshalber entschlossen, meine Waffe auf
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