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Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
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Schotthälften glitten auseinander. Im nächsten Augenblick erloschen sämtliche Lichter.
    Akkis Lakusha wollte die Psychologin festhalten. Doch sie war plötzlich fort. Er spürte, wie eine unsichtbare Gewalt ihn hochhob und durch die Luft schleuderte. Den Aufprall fühlte er schon nicht mehr.
    Er konnte nicht lange bewußtlos gewesen sein, denn die Schmerzen in seinem Schädel ließen sich bei einiger Anstrengung ertragen. Lakusha schaltete seine Lampe am Brustteil der Kombination an und bemerkte, daß der Boden der Kuppel schief lag. Er selbst lehnte mit dem Rücken gegen ein Schaltpult. Wenige Meter neben ihm sah er, wie die Psychologin sich aufrichtete.
    Auf Händen und Knien kroch er hinüber und half ihr beim Aufstehen. Beide wußten, was geschehen war. Die ungeheuer massive Kuppel konnte nur durch die Gewalt einer nuklearen Explosion gekippt werden.
    Nun geisterten zwei Lichtkegel durch die Dunkelheit. Sie vereinigten sich kurz darauf auf dem zusammengekrümmten Körper des Zweiten Offiziers. Lakusha sah den Armstumpf unmittelbar vor der Mittelfuge des Sicherheitsschotts - und er sah das Blut, das in dünnem Rinnsal die Schräge des Bodens herabrann. Der Oberstleutnant biß sich auf die Unterlippe.
    Ingus Treitsch mußte mit einem Arm bereits unter dem aufgleitenden Schott gewesen sein, als die Sicherheitsautomatik die Schnellverriegelung aktivierte... Lakusha überwand den Schock dieses Anblicks schnell. Als wissenschaftlich ausgebildeter USO-Offizier war er medizinisch ausreichend bewandert, als daß er Treitschs Verstümmelung überbewertet hätte. "Kümmern Sie sich um ihn!" befahl er Alraune Viilas.
    Ohne einen weiteren Blick auf den Zweiten zu werfen, kroch er auf die Mannschleuse zu, die zur kugelförmigen Feuerleitzentrale der Kuppelfestung gehörte.
    Zum Glück war die Verriegelung intakt geblieben. Gebückt und mit ausgebreiteten Armen, um gegen die Neigung des Bodens anzukämpfen, rannte Akkis Lakusha die kurze Gangröhre entlang, öffnete das nächste Schott, und sprang in den kugelförmigen Raum. Er stieß unsanft mit der Schulter gegen eine scharfe Pultkante und wurde gewahr, daß die FL-Kugel sich automatisch ausbalanciert hatte und keine Neigung auf wies.
    Schnell - und dennoch absolut ruhig - aktivierte der Oberstleutnant die Feuerleitzentrale.
    Die Subkontinua-Taster begannen zu arbeiten. Sie wurden nicht von den Radiostürmen Grahats beeinflußt, arbeiteten dafür aber auch nur mit einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit. Auf den Kontroll- und Zielschirmen bildete sich mit quälender Langsamkeit ein Rastermuster ab.
    Lakusha sah zwei große Objekte dicht beieinander stehen: die EL MORGUTHA und ein größeres Schiff mit stark abgeflachten Polen!
    Die EL MORGUTHA lag auf der Seite. Ihre obere Polkuppel glühte heller als die Sonnenscheibe am "Himmel" Grahats. Verflüssigte Metallplastik schoß in Sturzbächen aus kratergroßen Einschußtrichtern, rann an der Bordwand herab und erzeugte Schwaden gelblichen Nebels. Kampfgleiter schwebten rings um die EL MORGUTHA. Grelle Blitzstrahlen zuckten herüber und hinüber. Die Besatzung des USO-Kreuzers verteidigte sich noch. Aber ihr Feuer wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer.
    Der Kommandant nahm seufzend die Hände von den Feuerschaltungen. Er sah ein, daß die Entscheidung bereits gefallen war. Sobald die Akonen in die Kommandozentrale der EL MORGUTHA eindrangen, würde sich die automatische Vernichtungsschaltung auslösen. Alles, was für die Akonen und die Condos Vasac von Wert war, würde dabei zerstört werden. Die Tefroder ...!
    Siedendheiß überlief es den Offizier beim Gedanken an die tefrodischen Wissenschaftler, die sich im unteren Drittel seines Schiffes befanden - oder befunden hatten.
    Falls sie in die Hände der Condos Vasac gerieten, war das terranisch-posbische Monopol auf die Transformkanone ernsthaft gefährdet.
    Schweißbäche rannen über Lakushas Gesicht, als er sämtliche Waffen der tefrodischen Kuppel auf den Triebwerkssektor des akonischen Schlachtschiffes ausrichtete. Er bedauerte in diesem Augenblick, daß unter diesen Waffen keine Gegenpolkanone war. Schwer fielen seine Hände herab.
    Ein Dutzend grell leuchtender Energiebündel durchschnitten die dichte Atmosphäre und schlugen drüben ein. Ein Kreis mörderisch
    strahlender Glut breitete sich auf der Hülle des Akonenschiffes aus. Eine Sekunde später erfuhr der Oberstleutnant, daß akonische Feuerleitoffiziere nicht schlechter als terranische waren.
    Zum zweitenmal
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