Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
Plophos, pflegte die strengen Umgangsformen der administrativen Spitze genau und exakt einzuhalten. Sie trat näher. Etwa zwei Schritte vor ihm blieb sie stehen und musterte ihn ungeniert.
    "Das ist also der berüchtigte Ronald Tekener ...", sagte sie gedehnt und mit einem entschuldigenden Blick zu Atlan. "Der Mann, der sich freiwillig die Lashat-Pest geholt hatte."
    Tekeners Verwirrung stieg ins Uferlose. Er begann zu ahnen, was hier gespielt wurde. Doch ihm fehlte die Gewißheit - und ohne Gewißheit war er nicht bereit, sein Verhalten zu ändern.
    "Ihr ergebenster Diener, Mylady!" sagte er, schlug sich mit der flachen Hand
gegen die linke Brust und neigte den Kopf.
"Geliebter...!" hauchte sie.
Ronald Tekener spürte, wie ihm die Augen beinahe aus den Höhlen traten. Er hat
geglaubt, völlig abgebrüht zu sein und erlebte zu seiner maßlosen Verblüffung,
daß er bis
unter die Haarwurzeln errötete.
    "Schluß der Komödie!" rief Atlan. Um seine Mundwinkel zuckte es. "Darf ich vorstellen: USO-Spezialistin Shana Markon, seit einigen Jahren Double der First Lady des Solaren Imperiums."
    Oberstleutnant Tekener hatte sich augenblicklich wieder vollkommen in der Gewalt. Er verneigte sich übertrieben und grinste, wobei sein Narbengesicht sich zu einer wahrhaft satanischen Grimasse verzog.
    "Hallo, Kollegin!" rief er übermütig. "War das vorhin ein Irrtum oder ein Versprechen ...?"
    Diesmal hatte er die Genugtuung, Mory Rhodan-Abros Double erröten zu sehen. "Setzen Sie sich!" befahl der Arkonide mit übertrieben scharfer Betonung. Etwas steif nahmen die beiden USO-Spezialisten Platz. Atlan entnahm dem Servotisch ein drittes Glas und goß ein. Seine Finger krampften sich um das eigene Glas, als er sagte:
    "Miß Markon wird in ihrer Rolle als Rhodans Gattin Ihre Geliebte sein, Tekener. Sie unterhalten seit über einem Jahr ehebrecherische Beziehungen zu Mory RhodanAbro, und die Condos Vasac wird sich freuen, diese 'Tatsache' als Druckmittel gegen Sie verwenden zu können." Ronald Tekener schluckte.
    "Ver....!" Er zuckte verlegen die Schultern. "Ich hatte wirklich geglaubt, sie wäre Rhodans Gattin, Sir. Ihre Maske ist vollkommen. Miß Markon muß eine natürliche Doppelgängerin von Lady Rhodan-Abro sein."
    "Äußerlich ja", gab Atlan zu. "Natürlich gehörte ein umfangreiches Konditionsprogramm dazu, um Miß Markon alle Gewohnheiten, Redewendungen, Bewegungen und das Temperament von Lady Rhodan-Abro annehmen zu lassen." Er lächelte. "Sie ist bereits mehrfach bei diplomatischen Empfängen und sogar im Amtssitz des Obmanns von

    16 ATLAN
    Plophos aufgetreten, ohne durchschaut zu werden. Die Condos Vasac wird nicht ahnen, wen Sie ihr da wirklich zuführen ..." Er winkte ab, als Tekener etwas einwenden wollte. "Selbstverständlich ist es kein Spiel, sondern bitterer Ernst. Der kleinste Fehler kann daraus tödlichen Ernst werden lassen." Oberstleutnant Tekener nickte stumm. Der Lordadmiral hob sein Glas.
    "Ich würde lieber auf Ihre Gesundheit trinken als auf die Erfüllung Ihres Auftrags", sagte er mit ungewöhnlichem Ernst. "Aber die Situation läßt keine Sentimentalitäten zu. Ich hoffe, Sie verstehen mich."
    Ja, dachte Tekener, ich verstehe Atlan. Es geht nicht darum, ob und wie wir diesen Auftrag überleben, sondern einzig um seine Erfüllung. Für die Sicherheit des Solaren Imperiums und seiner Menschen sind zwei Männer und eine Frau kein zu hoher Preis.
    Atlan räusperte sich, nachdem sie die Gläser geleert hatten.
    "Die Einzelheiten des Plans werden Sie beide in der Memozentrale erfahren. Anschließend ...", er warf einen Blick auf seine Uhr, "... in etwa sechs Stunden, müssen Sie sich im Fotomechanischen Labor für einige delikate Aufnahmen zur Verfügung stellen. Es wäre mir lieb, wenn Sie alles aus rein beruflicher Sicht betrachten würden."
    Er erhob sich, und die beiden Spezialisten standen ebenfalls auf.
"Sie können sich auf uns verlassen, Sir", antwortete Shana Markon mit belegter
Stimme.
Ronald Tekener nickte.
    Er konzentrierte sich bereits jetzt darauf, seine Gefühle völlig auszuschalten. Dinge dieser und ähnlicher Art gehörten nun einmal zum Repertoire eines USOSpezialisten, und man gewöhnte sich daran, wie ein Roboter zu denken und zu handeln.
    Unwillkürlich bildete sich in Tekeners Gehirn eine Assoziation zwischen dem Begriff Roboter und Major Sinclair Marout Kennon, dem Mann mit der Vollprothese. Er erschrak darüber, denn es führte ihm einmal mehr in aller Schärfe vor Augen, wie groß die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher