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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal
Autoren: Hocking Amanda
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konnte, ging ich nach draußen.
    Eines musste man dem Outback lassen: Der Sternenhimmel dort ist umwerfend. Ohne das störende Lichtermeer der Stadt blinkten die Sterne über mir so hell, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    Ich ging die Verandatreppe hinunter, um einen besseren Blick auf sie zu haben. Draußen war es viel kühler als im Haus und ich ließ mich einen Moment von der Nacht verzaubern. Als ich hinter mir ein Geräusch hörte und mich umdrehte, entdeckte ich Peter, der am Ende der Veranda saß und seine Beine über die Kante baumeln ließ.
    » Der Sternenhimmel ist wirklich fantastisch.« Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu.
    » Ja, das stimmt.« Peter lehnte sich vor und sah zum Himmel hinauf. » Daran habe ich mich noch nicht gewöhnt. Ich habe zu lange in der Stadt gewohnt.«
    » Bist du deshalb hierher ins Outback gekommen?« Ich lehnte mich neben ihn an die Veranda. Sein Blick war immer noch nach oben gerichtet und sein Gesichtsausdruck war wie üblich unergründbar.
    » Du weißt genau, warum ich hierhergekommen bin«, antwortete Peter leise.
    Ich senkte den Blick und kickte einen Stein weg. Er war wegen mir hierhergekommen, und ich wusste nicht, was ich dazu sagen wollte.
    Kurz bevor er gegangen war, hatte mir Peter seine Liebe gestanden, aber ich konnte seine Gefühle nicht erwidern. Na ja, ein Teil von mir konnte es vielleicht, aber ich wehrte mich dagegen. Schließlich hatte ich Jack und ich liebte ihn. Kurz darauf war das mit Mae und Daisy passiert, und Peter hatte seine Chance erkannt, von mir wegzukommen. Erneut.
    » Dann gefällt es dir hier draußen?«, fragte ich. » Fernab vom Trubel der Stadt?«
    » Ich weiß es nicht«, seufzte Peter. » Die wöchentlichen Flüge zur Blutbank nach Sydney sind lästig, aber die Stille und die Abgeschiedenheit gefallen mir.« Er dachte einen Augenblick nach. » Ich glaube, dass es mir nirgends mehr richtig gut gefällt.« Ich spürte seinen Blick auf mir. » Ich war aber schon an schlimmeren Orten.«
    » War das eine Spitze gegen mich?«, fragte ich scharf.
    » Alice, ich suche keinen Streit mit dir.« Seine grünen Augen leuchteten sogar noch in der Dunkelheit. Er seufzte. » Ich habe bei dir keine Chance. Entweder bin ich gefühllos oder ich verlange zu viel von dir. Egal was ich sage, es ist nie das Richtige.«
    » Du hast nichts Falsches gesagt.« Ich schüttelte den Kopf. » Ich habe nur gefragt, ob du glücklich bist.«
    » Frag mich das nicht«, sagte Peter leise. » Frag mich nicht, denn ich will die Antwort darauf nicht wissen.«
    » Wie geht es Mae und Daisy?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.
    » Nicht gut«, sagte er. » Daisy bekommt ihre Blutgier nicht unter Kontrolle und Mae ignoriert dieses Problem.«
    » Was du nicht sagst.« Ich sah ihn schief an. » Hat Daisy schon einmal so etwas getan wie heute?«
    » Sie ist nie unter Menschen, sonst wäre es noch viel schlimmer.« Er dämpfte seine Stimme, damit Mae ihn drinnen nicht hören konnte. » Daisy ist vor ein paar Nächten einem kleinen Känguru oder einem Koala nachgejagt.«
    » Du wirst doch ein Känguru von einem Koala unterscheiden können«, bemerkte ich.
    » Es war etwas Kleines mit gräulichem Fell«, sagte Peter schulterzuckend. » Bis ich dazukam, war es nur noch ein blutiger Haufen.«
    » Sie hat das Tier getötet?«
    Ich hatte angenommen, dass sie dem Tier nachgelaufen war, wie es kleine Kinder tun, wenn sie etwas Niedliches entdecken. Ich bin Hunderten von Kaninchen und Eichhörnchen hinterhergejagt, als ich klein war, weil ich mich mit ihnen anfreunden wollte.
    » Sie wollte es essen«, sagte Peter.
    » Nee, oder? Das macht nicht einmal … Ich dachte, Tierblut sei nicht genießbar.«
    » Das ist es auch nicht.« Er warf mir einen vielsagenden Blick zu. » Wenn sie Hunger hat, wird sie so rasend, dass sie nicht einmal Tierblut von Menschenblut unterscheiden kann.«
    Seit ich zum Vampir geworden war, war ich ständig in der Nähe eines Tiers gewesen: Jacks Pyrenäenberghund Matilda. Aber ich hätte noch so hungrig sein können und wäre trotzdem nie auf die Idee gekommen, über sie herzufallen. Matildas Blut roch vollkommen anders als menschliches Blut.
    » Ach du Scheiße«, sagte ich. » Das ist krass.«
    » Auch Mae und mich hat sie schon einige Male angegriffen«, sagte Peter. » Wir geben ihr jeden Tag von den Blutkonserven, aber oft reicht das nicht. Ich weiß, sie ist erst seit ein paar Monaten ein Vampir und war noch so jung bei ihrer Verwandlung,
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