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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft
Autoren: Rosemary Laurey
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Gefühl, dass etwas nicht stimmte, mit jedem Besuch zu Hause nur noch schlimmer. Als Kind hatte sie an der Unordnung und der Spannung in ihrer Umgebung gelitten, und es war Adela gewesen, Heathers Mutter und die zweite von Elizabeths drei Stiefmüttern, die ihr beigebracht hatte, sich vor allerlei negativen Einflüssen zu schützen. Diese Fähigkeiten konnte sie nun gut gebrauchen. Der Aufruhr um sie herum war grenzenlos. Wenn sie für die kommenden paar Tage ruhig und fokussiert bleiben wollte, brauchte sie ein sicheres Refugium.
    Aus einer kleinen Dose in ihrem Koffer nahm sie zwei Lorbeerblätter und zerbröselte sie in den vier Ecken des Zimmers. Dann zündete sie eine blassgraue Kerze an, stellte sie auf den Fußboden vor die gläserne Schiebetür und setzte sich mit überkreuzten Beinen davor. Sie beobachtete den flackernden Lichtschein auf dem dünnen Docht und konzentrierte sich gleichzeitig auf ihren Atem und die reinigende Wirkung der langsam brennenden Flamme. Sie schloss die Augen, während sich ihr Geist beruhigte.
    Wenige Minuten später blies sie, innerlich entspannt und gelöst, die Kerze aus und ging ins Bad, um eine Dusche zu nehmen. Danach zog sie eine frische Hose und ein sauberes T-Shirt an. Sie entschloss sich für ein lilafarbenes, das zu der neuen Kette passte, Silber und Amethyst, die sie in England gekauft hatte. Noch ein Hauch Mascara und etwas von dem neuen Lippenstift aus dem Dutyfreeshop, und sie war fertig. Dann nahm sie ihre schwarze Lederjacke und die Handtasche, machte die Tür hinter sich zu und ging langsam die breite, geschwungene Treppe hinunter.
    Draußen spazierte sie über den Kiespfad zur Klippe und schaute hinunter auf die heranrollenden Wellen. Wie sie diese Stelle liebte; als Kind war sie so gut wie ständig draußen gewesen. Vielleicht würde sie am nächsten Morgen zum Strand hinunterklettern, wie sie es als Kind immer gemacht hatte, oder aber nach Erwachsenenart doch einfach den Pfad nehmen. Zunächst einmal musste sie ihren Vater überzeugen, wegen der Vorgänge in Devon etwas zu unternehmen. Noch heute, beim Abendessen, würde sie ihn noch einmal darauf ansprechen und ihn drängen, wenigstens einen Prüfer hinzuschicken. Die Sache dort stank derart zum Himmel, dass sogar sie es gerochen hatte. Ein Profi würde den Schwindel zweifelsohne aufdecken.
    Sie machte sich auf den Rückweg zum Haus. Verdammt! Laran erwartete sie bereits, lässig gegen das Auto gelehnt und allem Anschein nach fest entschlossen, sie zu begleiten. Noch bevor sie ihn bitten konnte, hierzubleiben, weil sie den Abend lieber mit ihrem Vater alleine verbracht hätte, kam Dad an und drängte sie alle zum Einsteigen.
    Die Motorgeräusche des abfahrenden Autos waren noch nicht ganz verklungen, da rannte Alan, zwei Stufen auf einmal, über die Treppe hinauf direkt in Elizabeths Zimmer. Seinen Dietrich brauchte er nicht; die Tür war unverschlossen. Er hatte den Auftrag, alles zu durchsuchen, Kopien sämtlicher Disketten oder CDs, die er fand, anzufertigen und Papierunterlagen zu fotokopieren. Aber außer einem Brief einer gewissen Heather gab es keine Papiere. Auch CDs oder Disketten ließen sich nach gründlicher Suche keine finden. Ihre Brieftasche enthielt Kreditkarten, weniger als er besaß, den Führerschein und einen Bibliotheksausweis.
    Kaum waren der Brief, die Ausweise und Karten kopiert und wieder an Ort und Stelle, inspizierte er ihren Mietwagen. Er fand zwei CDs: Aida und John Michael Montgomery. Eine fragwürdige Musikauswahl. Nur um sich zu vergewissern, hörte er in beide CDs kurz rein. Er hatte sich nicht getäuscht. Miss Connors Musikgeschmack war mehr als fragwürdig. Er legte eine Scheibe zurück in den Player, die andere ins Handschuhfach, wo er sie gefunden hatte. Damit war sein Auftrag erledigt, und er schloss das Haus ab und machte es sich mit einem Terminator-Video bequem.
    Schönes Vater-Tochter-Dinner – mit Laran am Tisch, der keinen Bissen angerührt hatte. Elizabeth war sich nicht sicher, über wen sie sich mehr ärgern sollte – über sich selbst, weil sie ihrem Vater nicht klarmachen konnte, dass ihm tatsächlich ein Problem ins Haus stand, über ihren Vater, weil er ihre Bedenken nicht ernst nahm, oder über Laran, der ihr mehr oder weniger klar zu verstehen gab, dass es Unsinn war, was sie sagte. Ihre innere Ruhe nach der Meditation und dem Spaziergang zu den Klippen war dahin. Ein Wunder, dass ihr Vater ihr diesen Einsatz überhaupt zugetraut hatte, wenn sie so dumm
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