Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia
Autoren: P Henry
Vom Netzwerk:
bin ich bei dir, ja? Dann besprechen wir die Einzelheiten.«
    »Ja, bis bald!« Nachdem Riley aufgelegt hatte, rannte sie hinters Haus und schob die Tür zum Schuppen auf. Die verrosteten Angeln versprühten Eisenstaub. Riley schaltete die nackte Glühbirne ein und blinzelte in die tanzenden Staubkörnchen, bis sie fand, was sie brauchte: den Fuchsschwanz.
    Mit der Säge in der Hand lief sie auf den vorderen Rasen. Ihre bloßen Füße versanken im kühlen Gras. Sie erledigte einen Telefonanruf und hockte sich vor Mimis »Zu verkaufen«-Schild, dessen Pfahl tief in der Erde steckte. Riley setzte den Fuchsschwanz mitten am Pfahl an. Vor Anspannung hätte sie am liebsten gelacht, doch das gestattete sie sich erst, als das Schild ins Gras geplumpst war.
    Leise vor sich hin lachend, beugte sie sich über das Schild. Ohne dass sie es bemerkt hatte, hatte sich eine kleine Menschenmenge versammelt. Riley begegnete lauter erstaunten Blicken. Ihre Jeans und ihr Tanktop waren voller Schmutz und Gras, ihr Haar war zerzaust, ihr Gesicht schweißnass.
    »Driftwood Cottage ist nicht zu verkaufen«, sagte sie, als würde das ihr sonderbares Verhalten erklären.
    Mrs Lithgow trat hinter einem hochgewachsenen Mann hervor. »Nun, meine Liebe, das will ich auch hoffen. Da ich gerade sehe, dass Sie sich unbefugt auf meinem Grundstück aufhalten, muss ich darauf bestehen, dass Sie es schnellstmöglich verlassen.«
    Aus der Menge ertönte die Stimme von Lodge. »Riley«, rief er und war auch schon an ihrer Seite. »Brauchst du Hilfe?«
    »Nein, ich habe es wirklich geschafft.«
    Lodge wandte sich an die Zuschauer. »Die Show ist vorbei, Leute. Jetzt könnt ihr euch wieder mit euren eigenen Angelegenheiten befassen.« Dann fragte er Riley: »Ich darf doch bestimmt ein Foto hiervon machen, oder? Das ist Stoff für einen tollen Artikel. Was ist eigentlich los?«
    »Maisy hat ihre Firma in Kalifornien überredet, hier im Driftwood Cottage eine Filiale zu eröffnen. Sie nehmen den Lagerraum, und vielleicht brauchen sie auch noch mehr Platz, aber wir räumen um.«
    »Und wo wirst du dann wohnen?«
    »Weiterhin hier - jedenfalls zunächst.«
    »Das ist alles, was wir haben, stimmt's?«, fragte Lodge und schaute sich zum Haus um. »Jetzt.«
    Riley nickte. »Ja, jetzt. Und jeden Tag ein bisschen mehr davon.«
    Lodge schaute sie an. Lächelnd schob er die Brille hoch. »Genauso sehe ich das auch, liebe Freundin.«

Epilog
    Zwei Monate später
    Im August hatte die Schwüle mit aller Macht in Palmetto Beach Einzug gehalten. Dunst und eine einschläfernde Hitze hatten sich über die Stadt gelegt. Riley, Maisy, Adalee und Lucy waren seit Monaten damit beschäftigt, den Buchladen und das Design-Center im Driftwood Cottage einzurichten. Riley machte gerade mit Brayden zusammen eine Pause. Schweigend standen Mutter und Sohn am Ende des Pearson's Pier und hielten ihre Angeln ins Wasser.
    Riley holte die Schnur ein und kontrollierte, ob der Köder noch am Haken hing. Während in der Ferne eine Möwe kreischte, fragte sie Brayden: »Es ist dir doch recht, dass ich heute mir dir angeln gegangen bin, oder?«
    »Natürlich, Mummy.« Er verdrehte die Augen.
    »Macht es dir mehr Spaß, wenn ich nicht dabei bin?«, hakte Riley nach. Unter ihrem Strohhut hervor lächelte sie ihn an.
    Brayden lüftete die Baseballkappe und rieb sich die Stirn. »Ganz egal, Mummy.« Dann neigte er den Kopf, blinzelte und drückte sich rasch die Kappe wieder auf den Schädel. »Guck mal, der Typ da hinten sieht ganz nach Mack Logan aus.«
    Riley fuhr herum. Mit großen Schritten lief ein Mann den Pearson's Pier entlang.
    Mack.
    Als sie sein Lächeln erwiderte, fühlte sie sich plötzlich so beschwingt, als schwebe sie über dem Holzsteg, obwohl eine Stimme in ihrem Kopf sie mahnte: Nur Freundschaft! Riley hatte sich ausgemalt, dass Mack sie eines Tages wieder besuchen würde, aber das hatte immer irgendwann in ferner Zukunft gelegen. Plötzlich war er da.
    Mack trat an ihre Seite. »Hey, Fischlein!« Dann wandte er sich an Brayden: »Na, Kumpel, wie geht's?«
    »Hallo, Mack. Und selbst?« Brayden hob die Hand zum Abklatschen.
    »Gut. Ich freue mich, dass ich hier bin.« Mack klatschte gegen Braydens erhobene Hand, bevor er sich wieder Riley zuwandte.
    »Willkommen in Palmetto Beach!«, sagte sie.
    Er breitete die Arme weit aus und zog Riley an sich. Einige Augenblicke lang ließ sie die Wange an seiner Brust ruhen und lauschte seinen Atemzügen.
    Mack ließ sie los und trat von einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher