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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition)
Autoren: Andrea Mertz
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ja schließlich fl e xibel . W oll? “
    Reuter lachte schallend auf und Hediger war zum ersten Mal an diesem Tag sprachlos. Auch wenn Elaine wusste, dass sie sich mit diesem Scherz erst recht keinen neuen Freund ergattert hatte , diese r kleine Triumph und sein dümml i che s Gesicht waren es wert .
    „Gut gekontert . “ Reuter gluckste noch immer und wischte sich eine Träne aus dem A u genwinkel.
    „Vielen Dank . “ Elaine schmunzelte .
    „Jaja, lacht nur“ , knurrte Hediger und nuschelte etwas, das Elaine nicht verst e hen kon n te.
    „ W eiter im Programm und machen S ie Fotos von allen magischen Symbolen und myst i schen Zeichen, die S ie finden können“, wies ihr Chef sie an. „In jeder Kleinigkeit könnte ein wichtiger Hinweis st e cken.“
    „ Okay. “ Elaine legte d en Zeichenblock zur Seite, um ihre Kamera zu h o len.
    „Wir müssen uns in der Szene umhören. Hexenkult, Vampirismus, Gothic Bewegung und Okkultismus . E s gibt ei n schlägige Klubs, Events und diverse Veranstaltungen. Es liegt viel Arbeit vor uns“ , überlegte Reuter und klopfte se i nem Kollegen auf die Schu l ter.
    Hediger nickte mit zusammengepressten Lippen. Elaine war nicht so sicher, dass sie in der verschlossenen, eigenwilligen und geheimnisvollen Welt der Schwarzen Magie, der Dunkelheit und des Lichts auf Hilfe oder nützliche Hi n weise stoßen würden. Die meisten Szenegänger waren sowieso nur Nachahmer, blasierte Fantasten oder äfften eine n aktuellen Mod e trend nach . D ie wirklichen Geschöpfe der Nacht würden sich hüten, ihre Masken zu lüften und ihre Ta r nung aufzudecken. De n noch würde Elaine tunlichst vermeiden, ihre Kollegen von ihrer Annahme zu unterrichten, um ihren Ruf als Frau Neunma l klug nicht noch weiter zu untermauern. Manchmal war weniger mehr und gescheiter, b e sonders , wenn man eine Frau und dazu noch neu im Team war.
    Sie machte die Fotos und etwas später konnten sie den Ort des Verbrechens verlassen. I h re Arbeit war für den Moment getan und würde sie mit etwas Glück, Akribie, viel Mühe und noch mehr Recherchearbeit in den nächsten Wochen und Monaten vielleicht zum Mörder führen.
    Elaine atmete erleichtert die frische und kühle Luft ein und aus, doch der inte n sive Geruch des Todes, der an ihr haftete, wollte nicht weichen. Noch Tage sp ä ter meinte sie, ihn wah r nehmen zu können.
     
    *

*
     
    Eine wabernde, formlose Menschenmenge unter hektischen, grellen Lichtblitzen und N e belschwaden auf der Tanzfläche menschlicher Eitelkeiten. Die stickige Luft war erfüllt von Trockennebel, Nikotin, Hasch und allerlei menschlichen Au s dünstungen. Sergej nippte an seinem eisgekühlten Drink und beobachtete die sich biegenden Körper, die den Rhythmus der Nacht zu ihrem Gott erkoren hatten. I hn anbeteten in einer gottlosen Zeit. Seltsame Gestalten zumeist, ma n che im Fetisch-Look, Lack, Latex und Leder, einige in gestylter Eleganz woh l klingender Mode -L abel . A ndere ahmten in Gothicg e wändern d ie Kreaturen der Nacht nach, ohne ihnen auch nur annähernd gerecht zu werden. Denn diese tarnten sich zumeist mit der Maske der Tugend und Schönheit, lockend wie Sir e nen, verführerisch wie die Göttin Circe.
    Der Klub war frivol, bizarr und dekadent, von außen u n scheinbar, abgelegen und zw i schen Bahnschienen eingekeilt. Von innen war er eine Welt für sich, in die man eine Nacht eintauchen und sich verlieren konnte, wenn man nicht au f passte. Mit unterschiedlichsten Veranstaltungen und Partys hatte sich das Etabli s sement erstaunlich schnell in der ve r wöhnten, norddeutschen Szene etabliert und somit auch sein Interesse geweckt.
    Langsam schritt er durch die weitläufigen Einrichtungen, sah sich um, entdec k te und betrachtete. Die Gäste tummelten sich in einer üppig ausstaffierten Or i ent - Lounge, der stylishen Lounge - Bar, einer romanischen und gotischen Halle mit allerlei Spielgeräten sowie einem roten Salon, der mit Samt und Plüsch au f wartete. Verbunden wurden die unterschiedl i chen Elemente und Stilrichtungen durch eine kleine und eine große Galerie. Er ging weiter und beobachtete a uf der begrünten Dachterrasse einige Paare, die sich in einem beheizten Whirlpool sin n lichen Gelüsten hingaben. Es störte sie nicht, dass er ihnen zuschaute, im Gege n teil. Genau das war ihre Amb i tion, die Aufmerksamkeit der Voyeure zu wecken, ihre interessierten und geilen Blicke auf sich zu ziehen als Essenz ihrer Darste l lung. Der Anblick ihrer nackten K
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