Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Undercover

Undercover

Titel: Undercover
Autoren: Lena Falkenhagen
Vom Netzwerk:
das nachprüfen?«
    »Ich habe versucht, mir das Gerät anzuschauen, aber ich bekomme keine Verbindung mehr. Offenbar ist der Funkzünder wirklich tot.«
    Ich schloss die Augen und gab mich der Welle der Erleichterung hin, die mich durchflutete. Ich hatte den Eindruck, dass sich nach vier Jahren endlich eine Verkrampfung in meinem Nackenbereich auflöste, die dort stets gesessen hatte, so als ob ein Teil von mir sich unbewusst immer gegen das Gerät in meinem Kopf gewappnet hatte.
    Ich war frei. Wirklich frei.
    Cross nahm mir die Pistole aus der Hand, zog mich hoch und schloss mich so fest in die Arme, dass mir einen Augenblick die Luft wegblieb. Ich erwiderte die Geste. Dann schob ich ihn so von mir weg, dass ich ihm gleichzeitig in die Augen sehen und ihn festhalten konnte. »Und bei dir - alles in Ordnung?«
    Er nickte und umfing meine Wangen mit seinen Händen. »Ich habe zwischendurch einen Augenblick lang beinahe an dir gezweifelt - ob du dich an unsere Absprache halten würdest, oder ob du mich wirklich auslieferst. Ich hätte wissen müssen, dass du das nicht tun würdest.« Damit küsste er mich zärtlich.
    »Elyzea?«, rief Stewart aus seiner Deckung im Gang. »Wo bleibt mein Preis?«
    »Augenblick, wir kommen!«, rief ich.
    »Winslow, hast du Granges und Chesters Funkgeräte gesperrt?«
    »Klar, da hört niemand mit. Die UI-Sec ist übrigens im Anmarsch - mit glühenden Rotoren.«
    Ich unterdrückte einen Fluch. »Wie lange haben wir noch?«
    »Vielleicht drei Minuten.«
    »Cross?«, fragte Swift leise über Funk. »Was geht jetzt? Ist die Schlampe jetzt böse, oder ist sie okay?«
    Richard musste lächeln. »Die Schlampe ist okay. Das Manöver war vorher mit Winslow und mir abgesprochen.
    Wir hätten euch eingeweiht, aber dann hätte Stewart gemerkt, dass etwas nicht stimmt.«
    »Wer hat dann aber Stewart hergeholt?«, fragte Swift.
    »Das war ich«, bekannte ich. »Sonst hätte ich den Deaktivierungscode nicht bekommen. Vermutlich hat Müller ihn auch alarmiert. Aber wir haben jetzt keine Zeit. Lasst uns zum dritten Teil des Plans übergehen.«
    »Äh, welches waren Teil eins und zwei?«, fragte Ares.
    »Teil eins war in die Station eindringen und Müller treffen«, erläuterte Cross. »Teil zwei war Stewart über’s Ohr hauen und ihm den Deaktivierungscode für Elyzeas Bombe abluchsen.«
    »Und was ist Teil drei?«, fragte Swift. Man hörte ihr an, dass sie verletzt darüber war, nicht eingeweiht worden zu sein.
    Ich lud meine Waffe durch und sicherte sie sorgfältig. »Die Station lebend verlassen.«
    »Und das, ohne William’s Peak großflächig einzuäschern«, fügte Cross hinzu.
    »Ich garantiere für nichts.« Dann fügte ich lauter hinzu: »Wir kommen jetzt raus! Nicht schießen!«
    Ich lächelte entschuldigend, als ich die Waffe wieder auf Cross richtete und ihn beim Arm nahm. Dann führte ich ihn über das Geröll zu dem Loch in der Wand und forderte Swift und Wauzi auf, mir zu folgen.
    Als ich mit Richard vorsichtig auf den Gang trat, erblickte ich erwartungsgemäß Männer und Frauen in Vollpanzerung mit Waffen im Anschlag. Das Erste, was ich links sah, waren die großen Schakalohren von Estyxia, die einen ihrer Langdolche an Chesters Kehle hielt; rechts Richtung Lobby erblickte ich das runde Gesicht von Kaufmann, der, in Stadttarnfleck gekleidet, uns auf der anderen Seite durch den Sucher seines High-Tech-Gewehrs im Auge behielt. Hinter Styx und zwei weiteren schwarzen Vollgepanzerten stand Stewart, neben ihm Grange in Handschellen.
    »Hi, Leute! Wo ist Browder?« Ich versuchte ein unschuldiges Lächeln. Hätte ich eine Hand frei gehabt, ich hätte damit verlegen gewunken. Den grimmigen Mienen der beiden nach zu urteilen, waren sie nicht erfreut, mich zu sehen. »Ach kommt, ihr habt Jabbert doch auch nicht leiden können, oder?« Sie antworteten nicht.
    »Elyzea, komm mit Brooks - oder Cross, wie er sich jetzt nennt - langsam zu mir herüber. Und keine hastigen Bewegungen mit der Waffe, denn ich glaube, dass einer deiner ehemaligen Kollegen nur so daraufbrennt, dass du einen Fehler begehst.«
    »Keine Liebe unter Dieben, wie?«
    »Keine Liebe für Verräter«, knurrte Estyxia und verlagerte ihr Gewicht ein wenig, um sprungbereit zu sein.
    »Dann eben nicht«, erwiderte ich. »Stewart, ich muss noch den Xenan-Behälter holen, der steht vorne in der Lobby. Und wenn wir schon einmal da sind, möchte ich, dass du Cross’ Crew Richtung Lobby abziehen lässt, bevor ich dir den Mann gebe. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher