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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot
Autoren: Mary Janice Davidson
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gehen.«
    »Wo ist Sinclair?«
    »Wir haben uns getrennt, um Euch zu suchen. Da ich die Ehre hatte, nehme ich an, dass er Nostro getroffen hat. Jetzt muss ich Euch Eure Gefolgschaft vorstellen.«
    »Meine . . . « Sie warf mir ein Schwert zu, ergriff meinen Arm und zog mich mit sich, so schnell, das ich fast gestolpert wäre. »Meine Gefolgschaft?« Ich schaute noch einmal auf den kleinen, trostlosen Raum zurück, in dem ich fast zum zweiten Mal gestorben wäre. Dennis’ kopflo-ser Körper zuckte am Boden, erschauerte noch ein letztes Mal und lag dann regungslos da. Er wurde nicht zu Staub, sondern lag einfach da, wie eine Marionette, deren Fäden durchtrennt worden waren. Und der Kopf fehlte. Wieder einmal erlebte ich einen Schock in einer Woche, die zahllose unangenehme Überraschungen für mich bereitgehalten hatte. »Ich bin nur rechtzeitig gekommen, weil ich No-317

    stros Leuten gesagt habe, dass Ihr die prophezeite Königin seid.«
    »Aber wie bist du dem Feuer entkommen? Dennis war sich sehr sicher, dass ihr alle zu Asche gegrillt wur-det.«
    »Der unterirdische Tunnel, natürlich«, sagte sie ungeduldig. Sie zog mich hinter sich her wie einen Sack. »Sie haben ihn versperrt, aber nicht gut genug. Unter normalen Umständen wäre es ihnen vielleicht gelungen, aber Sinclair war so außer sich über Eure Entführung . . . so habe ich ihn noch nie gesehen.«
    Sie erschauerte. Vielleicht war ihr auch nur kalt.
    »Dieser Sinclair. Tief in seinem Herzen ist er doch eine verschmuste Miezekatze. Also haben alle fliehen können?
    Das ist toll! Ich dachte, ihr alle wärt jetzt Toast.«
    »Ähm . . . «
    »Ich war so geschockt, als er sagte, dass ihr alle tot wärt.
    Trotzdem habe ich immer weiter geredet, um Zeit zu gewinnen, wie sie es in den Filmen immer tun. Ich hatte nur daran denken können – und jetzt sieh nur, wie toll das geklappt hat!«
    Tina schaute mich einen, wie mir schien, endlosen Augenblick lang an. »Karen ist tot, Betsy.«
    Ich stoppte. Karen verbrannt? In den Flammen umge-kommen? Und wofür? Status und Territorium. Jungs, die sich um Land stritten. Obwohl diese Stadt doch groß genug gewesen wäre für zwei Führer-Vampire.
    Was für eine Verschwendung.
    »Es tut mir leid«, fuhr Tina fort, als ich nichts sagte. »Ihr mochtet sie, das weiß ich. Und sie hat genauso gefühlt, 318

    wenn Euch das hilft. Die letzten beiden Tage hat sie nur über Euch gesprochen.«
    »Ich habe sie nicht einmal richtig gekannt. Sie hat mir Tee gemacht, das ist alles. Aber sie war nett. Ich fand sie richtig nett.« Ich war zu benommen von den Ereignissen, als dass ich mehr hätte sagen können. Aber unter der Benommenheit kochte die Wut spürbar. Wie schwarzes Wasser, das sich im Januar unter dem Eis sammelt. Später würde jemand dafür bezahlen müssen.
    »Also, ihr seid geflüchtet und dann hierhergekommen.
    Ganz einfach, was?«
    Tina schnaubte. »Dennis hat das Haus ein wenig zu eilig verlassen. Ein böser Fehler, der ihn am Ende den Kopf gekostet hat. Eric und ich sind direkt hierhergekommen.
    Ich war darauf gefasst gewesen, mir den Weg freikämpfen zu müssen, aber stattdessen habe ich jedem, den ich traf, mitgeteilt, dass ich zu ihrer Rettung und zur Rettung ihrer Königin gekommen sei. Und wie durch ein Wunder – niemand hat mich aufgehalten. Das sagt mir, dass sie vielleicht bereit für Euch sind. Wenn ich ihnen Euch präsentiere, werden sie sich vielleicht gegen ihn wenden.«
    »Glaubst du?«
    »Nein«, sagte sie grimmig und zerrte mich eine Treppe hinauf. »Noch haben sie zu viel Angst. Zu viel Angst, mich aufzuhalten, aber auch, mir zu helfen. Dennoch habe ich festgestellt, dass immer dann, wenn Ihr ins Spiel kommt, interessante Dinge passieren. Also versuchen wir es einfach. Und wenn ich Nostro sehe, werde ich seine Eier zum Frühstück verspeisen.«
    319

    »Eine schöne Vorstellung.«
    »Da!«, sagte sie und zeigte mit dem Finger. Im Ballsaal fand offensichtlich eine heftige Schlägerei statt. Mindestens dreißig Leute traten, kratzten, bissen, schlugen um sich.
    Nostro und Sinclair waren wahrscheinlich mitten unter ihnen.
    Tina ließ meine Hand los und stürzte sich ins Getümmel.
    Ich drehte auf dem Absatz um und rannte. Am Ballsaal vorbei, am Pool vorbei, nach draußen. Ich wusste, was ich suchte, aber nicht, wo ich es finden würde.
    Ich starrte orientierungslos auf den Boden. Zu meinem Pech war Nostros Grundstück riesig. Wo zum Teufel waren die . . . ?
    Ein junger, rothaariger weiblicher Vampir kam
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