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Und Finsternis wird kommen

Und Finsternis wird kommen

Titel: Und Finsternis wird kommen
Autoren: Isaac Asimov
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Cliff.«
    »Beeil dich doch, du Schwachkopf«, sagte Mary Ann. »Wir werden die Show versäumen.«
    Ich nahm also die Lötlampe und stellte den Oxygenzylinder ein. Es war mir, als müßte ich einen lieben Freund erstechen.
    Aber Mary Ann unterbrach meine Vorbereitungen.
    »Wie dumm Männer doch manchmal sein können! Diese Schrauben sind locker. Du mußt den Schraubenzieher in die falsche Richtung gedreht haben!«
    Es gibt zwar nicht viele Möglichkeiten, einen Schraubenzieher in die falsche Richtung zu drehen, aber wie dem auch sei, ich brachte es nicht über mich, Mary Ann zu widersprechen, und sagte: »Mary Ann, stehe nicht zu nahe bei Junior. Warum wartest du nicht an der Tür?«
    Aber sie sagte nur: »So schau doch!« Und sie hielt eine Schraube in der Hand, und an Juniors Vorderfront war ein Loch. Sie hatte die Schraube mit der Hand herausgedreht.
    »Du lieber Himmel«, rief Cliff.
    Sie drehten sich, alle Schrauben, das ganze Dutzend. Sie drehten sich von selbst, wie kleine Würmer schlängelten sie sich aus den Gewinden und fielen heraus. Ich sammelte sie auf, und nur eine war noch übrig. Sie hing aus ihrem Loch, und Juniors Vorderplatte pendelte daran, bis ich endlich danach griff. Die letzte Schraube fiel, und die Platte sank sanft in meine Arme.
    »Das hat er absichtlich getan«, sagte Cliff. »Er hat gehört, wie wir von der Lötlampe gesprochen haben, und da hat er es aufgegeben.« Sein Gesicht ist normalerweise rosa, aber jetzt war es weiß.
    Ich fühlte mich selbst etwas komisch.
    »Was will er denn vor uns verstecken?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Wir beugten uns über ihn und starrten in sein geöffnetes Innenleben. Ich konnte hören, wie Mary Anns Zehe wieder nervös auf den Fußboden trommelte. Ich blickte auf meine Armbanduhr und mußte vor mir selbst zugeben, daß wir nicht mehr viel Zeit hatten. Eigentlich hatten wir überhaupt keine Zeit mehr.
    Und dann sagte ich: »Er hat eine Membrane.«
    »Wo?« Cliff beugte sich näher über Junior.
    Ich zeigte es ihm.
    »Und da hat er einen Lautsprecher.«
    »Und du hast diese Dinge nicht eingebaut?«
    »Natürlich nicht. Ich pflege zu wissen, was ich eingebaut habe. Und wenn ich das da eingebaut hätte, würde ich mich daran erinnern.«
    »Wie ist das dann hineingekommen?«
    Wir redeten und stritten, und dann sagte ich schließlich: »Er hat diese Dinge selbst gemacht, nehme ich an. Vielleicht wachsen sie in ihm. Sieh dir das einmal an.«
    Ich zeigte auf zwei verschiedene Stellen in der Box. Da waren Spulen aus irgend etwas, das wie ein dünner Gartenschlauch aussah, außer daß sie aus Metall bestanden. Die Spiralen waren so eng, daß sie ganz flach dalagen. Am Ende jeder Spule teilte sich das Metall in vier oder fünf dünne Drähte, die sich auch in kleinen Spiralen ringelten.
    »Die hast du auch nicht hineingetan?«
    »Nein, die habe ich auch nicht hineingetan.«
    »Was ist das?«
    Er wußte, was diese Spulen waren, und ich wußte es auch. Junior mußte ja irgend etwas haben, das hinausgreifen konnte und ihm Material holte, wenn er etwas basteln wollte, irgend etwas, das nach dem Telefon greifen konnte. Ich nahm die Vorderplatte und sah sie mir noch einmal an. Ich entdeckte, daß zwei runde Metallstückchen herausgeschnitten und mit einem Scharnier versehen waren, so daß sie sich öffnen und schließen konnten. Wenn sie sich öffneten, entstand ein Loch, durch das allerlei hindurchschlüpfen konnte.
    Ich bohrte einen Finger durch eines der Löcher und zeigte es Cliff.
    »Das habe ich auch nicht gemacht«, sagte ich.
    Mary Ann blickte mir über die Schulter, und wortlos griff sie in Juniors Innenleben. Ich rieb meinen Finger gerade mit einem Papiertaschentuch ab, um den Staub und die Schmiere zu entfernen, und ich konnte sie daher nicht rechtzeitig zurückhalten. Ich hätte Mary Ann kennen müssen. Sie ist immer so eifrig bemüht, zu helfen.
    Jedenfalls berührte sie einen der, nun, sagen wir Tentakel. Ich weiß nicht genau, ob sie ihn wirklich berührt hat. Später behauptete sie, sie hätte es nicht getan. Aber wie dem auch sei, sie stieß einen kleinen Schrei aus, setzte sich plötzlich hin und rieb ihren Arm.
    »Immer das gleiche«, jammerte sie. »Erst du, und dann das.«
    Ich half ihr auf.
    »Du mußt dich elektrisiert haben, Mary Ann. Es tut mir leid, aber ich habe dir doch gesagt …«
    »Unsinn«, sagte Cliff. »Sie kann sich nicht elektrisiert haben. Da war kein lockerer Anschluß. Junior will sich nur verteidigen.«
    Ich hatte mir schon so
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