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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten
Autoren: Sheridan Winn
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die Treppe ins Erdgeschoss hinunterkam. Dad war immer noch im Garten und sah den Arbeitern zu. Ich rufe ihn rein, damit wir essen können, dachte sie und ging auf die Küchentür zu.
    Als Grandma die Türklinke herunterdrückte, hatte sie plötzlich das Gefühl, dass sie die Tür besser geschlossen gelassen hätte, aber es war zu spät. Mit der kühlen Herbstluft wehte noch etwas anderes an ihr vorbei in das Haus. Etwas Frostiges, das ihren Magen in einen Eisklumpen verwandelte, etwas, das für einen Augenblick an ihrem Gesicht zu haften schien. Grandma stand wie angewurzelt da. Sie starrte dem dunklen Schatten hinterher, der durch die Küche auf die Tür zur großen Halle zuwirbelte. Archie jaulte laut auf, als leide er Schmerzen. Bert kläffte. Die Nackenhaare der Tiere hatten sich aufgerichtet.
    In diesem Moment öffnete Ottalie Cantrip die Küchentür. Grandma sah, wie sich das Lächeln auf dem Gesicht ihrer Schwiegertochter in Angst verwandelte, als die dunkle Energie an ihr vorbeischoss.
    »Was war das?«, sagte Mum mit zitternder Stimme.
    »Ich weiß es nicht, meine Liebe«, erwiderte Grandma und schritt auf sie zu. »Aber was immer es war, ist nun im Haus.«
    Die zwei Frauen starrten in den Flur. »Mir ist ganz kalt und schwindelig«, sagte Mum.
    »Mir auch«, erwiderte Grandma.
    Sie wandten sich um, als Dad durch die offene Tür in die Küche stürzte. Er erkannte den Schock in ihren kalkweißen Gesichtern.
    »Habt ihr das auch gesehen?«, fragte er.
    »Was war das?«, fragte Mum. »Mir war, als sei etwas wirklich Entsetzliches an mir vorbei ins Haus gekommen.«
    »Sah es wie ein dunkler Schatten aus?«, fragte Dad.
    »Ich habe es nicht richtig gesehen, es ging alles so schnell. Aber es hat sich eiskalt angefühlt«, antwortete Mum.
    »Hast du es gesehen, Ma?«, fragte er seine Mutter.
    »Ja, und ich habe es auch gespürt«, sagte Grandma. Sie schauderte leicht. »Die Hunde haben es auch registriert. Sie mochten es gar nicht, ihr Fell stand senkrecht.«
    Alle drei schwiegen verstört. Schließlich sagte Dad: »Was sollen wir jetzt tun?«
    Grandma sah ihn an. »Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, das wir tun können, mein Lieber, außer zu hoffen, dass es von allein wieder verschwindet.«
    Mum schaltete sich ein. Wie stets dachte sie praktisch. »Lasst uns erst einmal essen.«
    Am Tisch waren alle sehr still. Nach einer Weile sagte Mum: »Ich finde, wir sollten den Mädchen nichts davon erzählen.«
    Dad nickte. »Wie du meinst.«
    Grandma schwieg. Sie wusste, dass ihre Enkelinnen die dunkle Kraft spüren würden, sobald sie zur Tür hereinkämen. Ihre magischen Kräfte werden es ihnen offenbaren, dachte sie. Wir können es vor ihnen nicht geheim halten.
    Aber was war es nur, fragte sie sich. Und warum war es hier?
     
    Als Mum die Mädchen am späten Nachmittag von der Schule abholte, fiel Flame auf, wie ungewohnt still ihre Mutter war. Die Mädchen fragten sie, wie weit die Arbeiter gekommen seien, doch sie erzählte ihnen nur, dass sie ein Loch in den Rasen gebohrt hätten. Dann schwiegen alle.
    Flora starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Auch Marina schien etwas zu beschäftigen, dachte Flame. Sky träumte wie gewöhnlich vor sich hin.
    Flame stieg als Erste aus dem Auto und öffnete die Haustür. Sobald sie einen Schritt in die Halle gesetzt hatte, spürte sie, dass etwas anders war. Auch ihre Schwestern bemerkten es sofort, als sie von draußen hereinkamen.
    »Seltsam«, sagte Marina. Ihre blauen Augen weiteten sich erstaunt.
    Auch auf Skys Gesicht breitete sich ein fragender Ausdruck aus, während Flora prüfend zur Treppe hinaufblickte.
    Mum ermahnte sie, ihre Jacken aufzuhängen und zum Tee in die Küche zu kommen.
    Doch zuerst wollten die Schwestern sehen, was im Garten los war. Die Mädchen rannten über den Rasen und untersuchten neugierig das Bohrloch.
    Dann rannten sie zurück zum Haus und stürmten atemlos und hungrig in die Küche. Grandma schnitt allen dicke Scheiben von ihrem selbstgebackenen Früchtebrot ab, während Mum den Tee eingoss. Archie tapste unter dem Tisch zwischen ihren Füßen herum.
    »Das ist ja alles so spannend!«, sagte Sky.
    »In der Tat«, erwiderte Mum. Und sie erzählte ihnen, dass die Arbeiter auf etwas Hartes gestoßen waren, wahrscheinlich die Grundmauern eines alten Hauses, das früher auf dem Anwesen von Cantrip Towers gestanden hatte. Den dunklen Schatten jedoch erwähnte sie nicht.
    Die Schwestern hörten aufmerksam zu. Sie wiederum schwiegen, was die
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