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und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung
Autoren: Sheridan Winn
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zu sorgen, dass Verena ihre Kräfte gegen die Cantrip-Schwestern einsetzt – und so doch noch das Haus und den Plan an mich bringen. Dann wäre es auch leichter, Marilyns Geld für mich zu behalten.

Dunkle Magie

    Flame wartete den ganzen Freitag auf Verenas Anruf.
    »Was glaubst du, geht gerade auf Eichenruh vor sich?«, fragte sie Marina am späten Nachmittag. »Verena hat gesagt, sie würde mich anrufen, und ich habe noch nichts von ihr gehört. Das macht mir ganz schön Sorgen. Ich wünschte, wir könnten etwas tun.«
    »Sie muss vollkommen verängstigt sein. Stell dir mal vor, allein in dem Haus mit Glenda Glass«, sagte Marina schaudernd.
    »Wir können nichts tun, als bis morgen abzuwarten«, meinte Flora.
    »Wenn Glenda ihr dann noch erlaubt, bei uns vorbeizukommen«, sagte Flame mit gerunzelter Stirn.
    »Es muss doch etwas geben, das wir tun können, um ihr zu helfen«, sagte Marina. Sie schwiegen eine Weile und grübelten vor sich hin.
    Dann hatte Sky eine Idee: »Wie wäre es, wenn wir mit Hilfe des Magischen Kreises Verena etwas von dem blauen Licht schicken, damit sie sich besser fühlt?«
    Flame, Marina und Flora starrten ihre kleine Schwester verblüfft an. Auch wenn sie eine ziemliche Träumerin war und sie häufig in Schwierigkeiten brachte, traf die jüngste Cantrip-Schwester mit ihren Geistesblitzen oftmals ins Schwarze.
    »Die Idee ist super, Sky!«, sagte Marina mit einem breiten Lächeln.
    »Das finde ich auch«, meinte Flame. »Lasst uns in den Ostturm gehen. Mum ist noch eine Weile unterwegs, und Dad arbeitet heute in der Stadt.«
    Und sie rannten die Treppe hinauf in den Turm.
    Dort stellten die Schwestern sich im Kreis auf und fassten sich an den Händen. Flame stand im Osten und rief ihre Kraft des Feuers. Marina stand im Süden und beschwor ihre Magie des Wassers. Flora hatte ihre übliche Position im Westen eingenommen und konzentrierte sich auf ihre Erdmagie. Sky schließlich stand gegenüber von Marina im Norden und rief ihre Kraft der Luft herbei.
    »Osten, Süden, Westen und Norden – unsere Kräfte sind im Gleichgewicht«, sagte Flame. Als sie diese Worte sagte, begann ein kleines blaues Licht um sie zu flackern. Es schien sich durch ihre Arme und Körper zu bewegen. Das Licht wurde immer stärker, bis es als tiefes, strahlendes Blau durch sie hindurch und um sie herum pulsierte.
    »Der Magische Kreis«, sagte Flame.
    Die vier Schwestern standen mit geschlossenen Augen da und genossen das friedliche Gefühl, das das blaue Licht ihnen schenkte. Dann sagte Flame: »Lasst uns dieses Licht zu Verena schicken. Ruft euch ihr Bild ins Gedächtnis und stellt euch vor, wie wir das Licht mit ihr teilen. Seht sie glücklich und voller Zuversicht vor euch – und ohne Angst vor Glenda Glass.«
    Während die Cantrip-Schwestern an Verena dachten, leuchtete das blaue Licht noch etwas heller.
    Die Gesichter der vier Mädchen strahlten Ruhe und Zufriedenheit aus, und als das Licht wenig später allmählich schwächer wurde, öffneten sie ihre Augen und lachten.
    »Das war schön«, sagte Flora mit einem wohligen Seufzer.
    »Hm«, machte Marina und sah zu den Rundbogenfenstern hoch.
    Sky gähnte. »Ich könnte auf der Stelle ins Bett fallen. Ob Verena wohl auch so müde ist?«
    Ihre Schwestern lachten.
    »Hoffentlich hat es ihr geholfen«, meinte Flame.
    In diesem Moment hörten sie ihre Mutter nach ihnen rufen: »Mädchen, kommt bitte zum Tee nach unten!«
    Die vier Cantrip-Schwestern sahen sich an und prusteten los. »Ups!«, sagte Flora kichernd.
    »Das war gut getimt«, kommentierte Marina.
    »Ja, eines Tages wird Mum uns dabei überraschen, wie wir Magie anwenden, und dann bekommen wir was zu hören!«, sagte Flame und stürmte zur Tür des Ostturms.
    Gemeinsam rasten die Schwestern die breite Mahagonitreppe hinunter, bis sie an ihrem Fuß in der großen Halle angekommen waren.
     
    Zur selben Zeit durchlitt Verena auf Eichenruh einen der härtesten Tage ihres Lebens.
    Der Ärger begann beim Frühstück, als ihre Großmutter sie fragte, ob ihre Hände noch kribbelten. Verena war in Versuchung alles zu leugnen, aber sie wusste, dass Glenda sie durchschauen würde. So viel war klar: Vor ihrer Großmutter ließ sich so leicht nichts verbergen.
    Aber gleichzeitig war sie nicht bereit, sich von ihr herumkommandieren zu lassen.
    Deshalb aß sie besonders langsam und beantwortete Glendas Fragen nur widerstrebend. Absichtlich zögerte sie ihre Antworten so lange hinaus, wie sie konnte.
    Ihre
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