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und der Ruf der Karibikwoelfe

und der Ruf der Karibikwoelfe

Titel: und der Ruf der Karibikwoelfe
Autoren: Martin Klein
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einem schiefen Grinsen. Seine Pfoten weisen auf die Kiste.
    »Mir scheint, ihr habt Besuch. Wollt ihr ihn etwa da drin vergammeln lassen?« Leise, mehr zu sich selbst gesprochen, fügt Shaggy hinzu: »Obwohl das für diesen Gast vielleicht nicht die schlechteste Lösung wäre.«
    »Wie bitte?«, fragt Rita.
    »Ach, nichts.« Der Kater winkt ab.
    »Worauf wartest du?« Ruth schaut ihre Freundin an. »Na los!«
    »Huuuaaa!« Mit einem Raubschaf-Karate-Spezialschrei springt Rita auf die Kiste los.

    Tschack, tschack, tschack, tschack!
    Ein paar gezielte Huftritte später liegen die Bretter als Kleinholz auf dem Boden. Darunter kommt eine riesige Transportbox aus Hartplastik zum Vorschein. Sie ist undurchsichtig und mit Luftlöchern versehen. Ruth löst rasch die Deckel-Verschlüsse.
    Im Inneren der Box ist ein Geräusch zu hören. Es ist nicht besonders laut. Aber manchmal ist auch etwas Leises beängstigend. So wie das kehlige Knurren, das aus dem Inneren der Box dringt.
    Dann klappt Rita den Deckel hoch, und ein Ungeheuer springt heraus.
    Ruth zischt davon wie ein flauschiger Mini-Torpedo. Rita lässt vor Schreck einen Schafsapfel fallen. Shaggy bringt sich unwillkürlich mit einem akrobatischen Satz aufs Dachgebälk in Sicherheit, obwohl er sich vorgenommen hatte, lässig stehen zu bleiben.
    » GROOOOAAAAR !!«
    Das Ungeheuer hat gelbe Augen, scharfe Zähne und graues, filziges Fell. Es ist so groß wie ein Bernhardiner und riecht wie eine Büffelherde, die in Jauche gebadet hat. Es landet geifernd direkt vor Rita, duckt sich erneut zum Sprung und reißt das riesige Maul auf:
    »Bei sämtlichen räudigen Teufelswölfen! Tut das gut, endlich wieder laut zu heulen und sich frei zu bewegen! GRAAAAOOOOR !!«
    »Du, pass bloß auf, sonst trete ich dir vors Schienbein«, murmelt Rita.
    Ruth lugt hinter dem Schlagzeug hervor. »Komm Rita bloß nicht zu nahe, sonst erschrecke ich dich.«
    »Wenn du meine Freunde anrührst, kriegst du’s mit mir zu tun, Karloff«, maunzt Shaggy grimmig vom Dachbalken herunter.
    »Hä?!« Das Ungeheuer schielt nach oben. »Tatsächlich, er ist es. Shaggy, die nichtsnutzigste Hippiemiezekatze der Welt. Reg dich ab, kleiner Gauner, ich fresse schon lange nur noch gut Durchgebratenes aus erstklassigen Restaurants.«
    »Ich bin ein Reggaekater, Karloff, und keine Hippiemieze.« Lässig springt Shaggy zu Boden und landet neben dem Neuankömmling. »Du lernst es nie.«

    »Hippie oder Reggae, das ist so egal wie Ratte oder Maus.« Das Ungeheuer lässt ein paar kläffende Lacher los und richtet seinen stechenden Blick auf Rita und Ruth. »Und ihr beiden komischen Figuren seid Richard die Rundmaus und Rick der rosa Hamster? Alias Rita das Raubschaf und Ruth das Raubmeerschweinchen?!«
    Die Freunde haben den ersten Schreck überwunden. Nun sind sie wieder zu jeder Tapferkeit bereit.
    Rita nickt würdevoll und begibt sich unauffällig in Karate-Supertritt-Position.
    Ruth gesellt sich zu ihr und holt unauffällig Luft für ein Wahnsinns-Spezial-Raubtiergeheul.
    Shaggy schlendert neben Rita und Ruth und fährt unauffällig seine messerscharfen Krallen aus.
    Aber all das ist nicht nötig.
    Karloff wendet den Kopf zur Transportbox zurück: »Wir sind richtig gelandet, Rocco! Komm raus und sag den Mitgliedern deines neuen Rudels GUTEN TAG! Höflich und wild, wie sich das für einen jungen Wolf gehört!«
    »Ist wirklich alles in Ordnung, Papa?« Die ängstliche Stimme klingt dumpf vom Boden der Transportbox zu ihnen hoch. Dort hat sich jemand zusammengekauert. »Ist das auch kein Trick?«
    »Verdammt noch mal, nein!«, knurrt der alte Wolf. »Raus mit dir! Los, gib Pfötchen und heul ein kleines bisschen dazu!«
    Zuerst erscheint ein Kopf mit sanften Augen. In der freundlichen Schnauze trägt er einen Knautschball mit Blumenmuster. Neben dem linken Ohr baumelt ein Schmuck-Zöpfchen mit eingeflochtenen Glasperlen. Ein zarter Körper mit grauem Fell und dünnen Beinen folgt.
    »Hallo«, piepst Rocco und macht: »Wuhuuh.«
    Es klingt wie ein Glöckchen, das zur Kaffeepause läutet. Rocco ist etwas kleiner als Rita und lächelt schüchtern. Er lässt den Knautschball zu Boden gleiten, setzt sich aufs Hinterteil und streckt Shaggy, Rita und Ruth zaghaft die rechte Vorderpfote entgegen. Sein buschiger Schwanz klemmt zwischen den Hinterbeinen.
    »Hallo, ich bin Rita.« Rita lächelt.
    Die Pfote des jungen Wolfs fühlt sich weich wie ein Daunenkissen an.
    »Auah!« Rocco winselt auf, als er den festen Druck von
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