und der rote Rächer
näher kam, sah Bob, dass sie den Tränen nahe war. »Das Prospektlager brennt«, sagte sie, »all die vielen Bücher sind in Gefahr!«
»Ich glaube, die Feuerwehr hat die Lage im Griff«, versuchte Bob sie zu beruhigen. »Sie scheint gerade noch rechtzeitig gekommen zu sein.« Er zeigte auf seine Freunde. »Justus und Peter, ich habe dir schon von ihnen erzählt.« Bob führte Lesley durch die Menschenmenge. Justus und Peter drängten sich hinterher. Dann waren die vier endlich allein.
»Erzähl mal, was genau passiert ist«, forderte Justus Lesley auf.
»Wenn ich das bloß wüsste!«, platzte sie heraus. »Ich war heute etwas länger im Geschäft, weil Mr Smith, mein Chef, für ein paar Tage weggefahren ist. Ich machte noch die Kasse fertig und wollte dann das Lager ergänzen, ging in den Innenhof und sah, dass es brennt! Aber bevor ich wieder reinrennen konnte, um die Feuerwehr zu rufen, war sie schon da!«
»Wir haben sie gerufen«, sagte Justus.
»Ihr?«
»Ja, wir wurden telefonisch gewarnt.«
»Von wem?«
»Später«, sagte Bob. »Ist dir vorher irgendetwas Besonderes aufgefallen? Eine Person, jemand, der sich im Hof zu schaffen gemacht hat, ein Kunde?«
Sie überlegte. »Nichts Ungewöhnliches. Ein paar Stammkunden waren da, ansonsten war nicht viel los. Was habe ich heute verkauft? Den neuen Roman von Irving, ein Sachbuch über Werbung«, sie lachte auf, »einen Band aus der ›Three Investigators‹-Reihe …«
»Kenne ich«, murmelte Peter, »gehört in jedes gute Bücherregal.«
»Aber gestern, da war einer da, der alte Feuerwehrbücher suchte!«
»Alte Feuerwehrbücher?«, horchte Justus interessiert auf. »Wie sah der Mann aus?«
»Nun, rote Haare, nicht sehr groß und ein schmales Gesicht.«
»Das ist er!«, unterbrach sie Peter. »Hat er seinen Namen genannt?«
»Nein.«
»Der Rothaarige hinterlässt seine Spur«, sagte Justus nachdenklich. Die rechte Hand wanderte zu seiner Unterlippe. »Was hat er gekauft?«
Lesley schüttelte den Kopf. »Nichts. Einen Band über alte Feuerwehrwagen hat er sich angeschaut. Dann ist er wieder gegangen.«
»Schade.« Justus ließ seine Unterlippe wieder in Frieden. »Sonst hätte er vielleicht einen Scheck oder seine Kreditkarte dagelassen und wir hätten endlich was in der Hand. Aber die Spur wird heißer.«
In dem Moment wurde das Gespräch von einer kräftigen Stimme unterbrochen. »Aha, meine Freunde! Heute alle drei?«
Sie drehten sich um. Detective Franks stand hinter ihnen und bleckte die Zähne. »Und Sie sind die Zeugin, Lesley Dimple von Booksmith?«, fragte er das Mädchen.
Lesley nickte.
»Mein Kollege Roy Koschinsky wird sich um Sie kümmern. Die Jungs muss ich Ihnen jetzt leider entführen.« Er stieß Justus in die Seite. »Los, mitkommen! Die ganze Bande!«
Franks begleitete die drei ??? zu seinem Polizeiwagen. »Du bist also der Dritte im Bunde dieser Detektive, Bob Andrews?«
Bob nickte. Ein Stoß beförderte ihn auf die Rückbank des Wagens. Peter und Justus kamen hinterher. Franks schloss die Tür und setzte sich auf den Fahrersitz. Mit finsterer Miene drehte er sich um. »Langsam wird es eng für euch! Schon wieder ein Anruf von Justus Jonas. Schon wieder ein Feuer! Und schon wieder wurde eine Karte von den drei ??? in der Nähe des Feuers gefunden!«
Justus wurde blass.
»Habt ihr dafür eine Erklärung?«, wollte Franks wissen. Er zog die Visitenkarte aus seiner Jackentasche. »Die ist doch von euch?«, fragte er scheinheilig.
»Sir, wir werden reingelegt«, begann Justus. »Systematisch reingelegt. Sie können doch nicht glauben …«
»Glauben?«, unterbrach ihn der Detective. »Fakten, Fakten, Fakten! Ich sehe doch, was ich in der Hand habe.«
»Warten Sie!« Plötzlich wühlte Justus in seiner Tasche. »Da.« Er zog die Kassette hervor. »Hören Sie selbst! Da ist der Anrufer drauf, von dem ich Ihnen erzählt habe.«
Franks nahm die Kassette entgegen und legte sie in seinen Autorekorder. Sofort sprang sie wieder heraus, da das Band abgelaufen war.
»Sie müssen ein kleines Stück zurückspulen«, bemerkte Justus. Das Gespräch müsste ganz am Schluss sein. Ich hoffe, es ist noch alles drauf.«
»Das hoffe ich auch, für dich«, sagte Franks. Er stoppte das Band und drückte auf Wiedergabe.
Es rauschte. Franks drehte am Lautstärkeregler. Sie warteten. Justus wurde nervös. Warum kam das Gespräch nicht? Gut, er hatte beim Anruf vorher vergessen, den Rekorder abzuschalten, aber eigentlich müsste das Band
Weitere Kostenlose Bücher