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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Autoren: C. M. Singer
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Taxi.“
    Daniel stand auf und ging hinter die Bühne. Auch Elizabeth erhob sich, sah noch einmal auf die Uhr und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie war tatsächlich mitten unter der Woche bis um vier in einem Club gewesen! Sie nahm ihre Strickjacke und ihre Handtasche vom Stuhl, packte die CD ein und ging schon mal in Richtung Ausgang. Daniel holte sie ein, noch bevor sie die Tür erreicht hatte, und hielt sie ihr mit einer galanten Geste auf.
    „Danke schön. Und ich dachte, Gentlemen wären eine ausgestorbene Spezies.“ Sie lächelte zu ihm auf. Er war ein gutes Stück größer als sie, selbst in ihren Stilettos.
    „Vereinzelt findet man uns noch.“ Verschwörerisch senkte er die Stimme. „Aber wir leben unerkannt im Untergrund.“
    Elizabeth trat an ihm vorbei in die verlassene Gasse und genoss die kühle Nachtluft, die sie tief durch die Nase einatmete. Von nicht allzu weit entfernt wehten Verkehrsgeräusche heran und verwoben sich mit den dumpfen Bässen, die noch immer aus dem Club zu hören waren.
    Ihr Blick fiel auf den ungewöhnlichen silbernen Anhänger, den Daniel an einem schwarzen Lederband um den Hals trug. Er war ihr schon früher am Abend aufgefallen, aber es hatte sich bisher keine Gelegenheit ergeben, danach zu fragen.
    Daniel erkannte, was ihr Interesse geweckt hatte. „Den hat mir vor ein paar Monaten eine alte Lady geschenkt, nachdem ich ihrem Enkel aus der Patsche geholfen hatte. Sie meinte, es sei ein Glücksbringer.“
    Elizabeth trat einen Schritt näher und besah sich das filigrane Amulett etwas genauer. Es hatte die Größe einer Münze und die Form einer Sonne mit geschwungenen Strahlen. Umschlossen wurde die Sonne von einem schmalen Band, in das winzige Symbole eingraviert waren. „Außergewöhnlich“, flüsterte sie und fröstelte.
    Sofort stellte Daniel den Gitarrenkoffer ab, zog seine hellbraune Lederjacke aus, und in einer fließenden Bewegung, die sie an einen Stierkämpfer erinnerte, hielt er sie für Elizabeth hoch.
    „Also jetzt bin ich wirklich beeindruckt“, sagte sie lächelnd und schlüpfte in die viel zu große Jacke.
    „Du musst das so sehen, die wenigen verbliebenen Exemplare von uns haben praktisch eine Verpflichtung, euch Frauen gegenüber alles wiedergutzumachen, was die restliche Männerwelt vergeigt.“
    Ausgelassen lachend drehte sich Elizabeth um und schickte sich an, die Gasse in die Richtung hinunterzugehen, in der sie den nächsten Taxistand vermutete.
    Doch Daniel griff blitzschnell um ihre die Taille und wirbelte sie herum. „Wo willst du denn hin? Hier geht’s lang.“ Mit einem Nicken deutete er in die entgegengesetzte Richtung.
    Anstatt sie jedoch wieder loszulassen und weiterzugehen, umfasste er ihre Taille auch mit dem anderen Arm und zog sie näher zu sich heran, bis sich ihre Oberkörper fast berührten.
    Ihr Herz stockte, nur um dann umso schneller davon zu galoppieren. Ihre Blicke trafen sich, und sie legte ihre Hände flach auf seine Brust. Daniels strahlende Augen nahmen sie gefangen und setzten die Gesetze von Zeit und Raum außer Kraft, denn dieser Moment schien irgendwo zwischen dem Bruchteil einer Sekunde und einer ganzen Lebensspanne zu liegen. Elizabeth hatte das Gefühl, durch seine tiefen klaren Augen hindurch geradewegs das Leuchten seiner Seele zu sehen.
    Er hob eine Hand, strich damit oberhalb ihres Ohres durch die Haare und hielt dann sanft ihren Kopf. Ganz langsam beugte er sich zu ihr hinab, als wollte er sie keinesfalls überrumpeln und ihr ausreichend Zeit geben, sich ihm zu entziehen, sollte sie das wünschen. Doch nichts lag Elizabeth ferner, und sie schloss erwartungsvoll die Augen.
    Was dann folgte, ging rasend schnell.
    Etwas legte sich von hinten um ihren Hals und die Brust und riss sie mit brutaler Gewalt von Daniel los. Sie verlor den Halt und wurde um ihre eigene Achse geschleudert.
    Da waren gedämpfte Schreie und dumpfe Schläge, jemand rief ihren Namen. Schmerzhaft hart landete sie auf Händen und Knien. Keuchend und mit zittrigen Beinen versuchte sie wieder auf die Füße zu kommen. Schon wieder halbwegs aufgerichtet wollte Elizabeth sich gerade zu Daniel umdrehen, als etwas sie mit der Wucht einer Abrissbirne vor die Brust traf. Augenblicklich entwich die gesamte Atemluft aus ihren Lungen, und sie wurde rückwärts an eine Hausmauer katapultiert. Ihr Kopf knallte gegen die Ziegelwand. Sie glaubte noch zu erkennen, wie eine Gestalt Daniel von hinten in einer seltsamen Umarmung hielt, dann versank sie in
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