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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition)
Autoren: Heinrich Lause
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Moana feixend, „morgen auf der
    Waldbühne.“
„Naja, umso besser!“ Denny grinste und setzte sich sofort
Richtung Ausgang in Bewegung.
    Als er an der Kasse vorbei flitzte, saß dort noch immer der kleine
Mann und schaute ihm misstrauisch hinterher. Draußen auf der
Straße lief Denny seiner Wächterin in die Arme.
    „Na, du bist aber nicht gerade weit gekommen oder hast du
schon einen Rundgang hinter dir?“
„Nö!“, hechelte Denny völlig außer Atem.
Tessa sah auf und lächelte. „Ja,
da drin kann man sich ganz schön verlieren. Die haben viele
interessante Dinge, nicht wahr?“
Denny nickte und dachte an die Zwillinge.
„Also dann, weiter im Programm. Zuallererst holen wir Geld
für deine Steine.“ Sie zeigte auf ein großes Fachwerkgebäude, in
dessen hölzernen Torbogen der Schriftzug
stand.
„Sag mal, Tessa, was bedeutet eigentlich Fünfsilber-Mark?“,
wollte Denny wissen, während sie auf die Bank zugingen.
„Damit sind alte Fünf-Deutsche-Mark-Münzen gemeint, die
haben in den Siebziger Jahren noch als gültiges Zahlungsmittel
gegolten. Es war damals das einzige Geldstück mit etwas
Silbergehalt. Silber verstärkt die Wirkung von Steinen. Als
in Deutschland neues Geld auf den Markt kam, haben unsere
Ältesten entschieden, diese Münze als Zahlungsmittel inner-
halb unserer Gemeinschaft beizubehalten.
Dies fand auch bei den meisten Steinmagiern große
Zustimmung. Wenn ich dir einen Tipp geben darf, dann solltest
du immer ein paar Fünfsilber-Mark in der Tasche haben. Das
erleichtert das Wirken mit Steinen.“
    Als Denny mit seiner Wächterin die Bank betrat, befanden
sie sich in einer Art Vorraum, in dem nichts anderes zu sehen
war, als weiße Wände. Fußboden und Decke waren ebenfalls
schneeweiß. In einer der Wände war ein kleines verschlossenes
Fenster eingesetzt. Davor stand auf einer Fensterbank eine
Glocke, wie man sie aus Empfangsbereichen von Hotels kann-
te. Tessa schlug mit der flachen Hand darauf und das Fenster
wurde ruckartig nach innen aufgerissen. Es war bereits das
zweite Mal, dass Denny am selben Tag einen kleinwüchsigen
Menschen sah.
    „Ja, bitte?“, kam es freundlich aus der Wand. Der Banker,
der in einer Art Verschlag saß, lächelte die Kunden an.
„Guten Tag“, erwiderte Tessa, „ich möchte einen größeren
Geldbetrag.“
Der Mann auf der anderen Seite des Fensters schaute an
Tessa vorbei und blickte Denny in die Augen. „Aha! Ein neuer
Schüler für den Beutling. Ich wünsche Ihnen einen guten Start,
junger Mann.“
Tessa hatte inzwischen einen dunkelblauen Stein an einer
Kette aus der Tasche gezogen.
„Haben Sie Ihren Schlüsselstein dabei?“
„Ja, naürlich.“
Kurz darauf begann dieser hellrot aufzuleuchten. Der Stein
gab einen Strahl ab, traf auf eine der Wände und wanderte
langsam eine Ecke weiter. Tessa folgte dem Strahl. Denny blieb
unsicher stehen. Mit Ausnahme des Ausgangs sah er sich nur
noch von weißen Wänden umgeben, als der Bankangestellte
die Fensterklappe von innen zustieß. Schnell folgte er Tessa,
die mit zügigen Schritten auf eine der Wände zuging. Denny
zuckte zusammen.
„Vorsicht Tessa, da ist eine …“, er stockte, denn der
Eingangsbereich war wesentlich größer, als er anfangs wirkte.
Seine Wächterin entfernte sich zunehmend von ihm, bis sie
nach rechts abbog und ganz in einer Wand verschwunden war.
Verblüfft blieb er stehen.
Nach kurzer Zeit schoss ihr Kopf wieder aus der Wand.
„Na komm schon, wo bleibst du denn? Wir haben nun
wirklich keine Zeit für irgendwelche Trödeleien.“
Zögernd ging Denny auf Tessa zu und erkannte erst in
diesem Moment, dass er sich in einem langen Gang befand.
Vorsichtig tapste er hinter ihr her.
„Jeder Bankkunde hat seinen persönlichen Weg zu seinem
Konto. Der Schlüssel weist den Weg mit einem Lichtstrahl, den
nur der Kontoinhaber sehen kann.“
„Aha!“. Mehr fiel Denny dazu nicht ein.
„So, jetzt aber weiter.“
Trotz des hohen Tempos dauerte es eine Weile, bis Tessa
abrupt vor einer weiteren weißen Wand stehen blieb. Auch
der wegweisende Lichtstrahl hielt inne und bewegte sich nicht
mehr. Eine graue Holztür kam langsam zum Vorschein.
Denny war sprachlos.
„Echt fett!“
„Bitte sehr, nach dir!“ Die Wächterin wies Denny mit einla-
dender Handbewegung den Weg. Vorsichtig öffnete Denny die
Tür. Licht fiel in den dunklen Raum und er blickte auf Regale,
die prall gefüllt mit
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