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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Doch welche Bedeutung hatte es, wenn man einen Schlüssel besaß? Und wie wichtig waren die Informationen des seltsamen Riesen für sie? Musste man denn noch andere Türen öffnen, um das Labyrinth betreten zu können?
    Rick warf Anita einen besorgten Blick zu. Dann gab er ihr ein Zeichen und die beiden entfernten sich ein paar Schritte weit von der Elfenbeintür.
    »Macht es dir etwas aus, wenn wir beide kurz einmal etwas Privates besprechen?«, fragte Rick den Riesen.
    Zephir beugte demütig den Kopf. »Oh nein, natürlich nicht. Aber euer Freund lässt ausrichten, dass ihr euch beeilen sollt und dass ihr alles auch unterwegs besprechen könnt.«
    Anita und Rick gingen zur gegenüberliegenden Wand hinüber.
    »Was meinst du?«, fragte Anita leise. »Sollen wir auch da rein?«
    »Auf gar keinen Fall«, erwiderte Rick entschlossen.
    »Aber Jason …«
    »Jason ist mal wieder losgestürmt, ohne vorher zu überlegen. Wir wissen nichts über diesen Zephir und auch nichts darüber, wie es auf der anderen Seite wirklich aussieht.«
    »Und das Labyrinth?«
    »Hm. Weißt du eigentlich, was ein Labyrinth ist?« Rick sah sie ernst an. »Es ist ein Irrgarten, ein Ort, an dem sich Menschen verirren und nicht wieder herausfinden. Und auch ein Ort, an dem etwas sehr Gefährliches versteckt sein könnte.«
    Anita nickte. Rick hatte sicherlich recht. Allerdings teilte sie nicht alle von Ricks Bedenken. »Zephir scheint mir nicht gefährlich zu sein. Ich denke, wir können ihm vertrauen.«
    »Ihm vertrauen? Ich glaube auch nicht, dass er böse oder gefährlich ist, aber das reicht noch nicht aus, um ihm zu vertrauen. «
    »Euer Freund bittet mich, euch zu sagen, dass ihr noch nie so nahe dran wart, das Geheimnis der Erbauer der Türen zu lüften. Er sagt, dass sich die Antworten, die ihr sucht, im Labyrinth befinden«, rief Zephir von der Schwelle der Elfenbeintür zu ihnen herüber.
    Anita drückte Ricks Arm. »Hast du das gehört?«
    Rick nickte grimmig. »Selbst wenn das stimmen würde: Das ist nicht der Grund, weshalb wir hierhergekommen sind. Wir müssen Ultima und dieses Dorf retten. Aber zuerst müssen wir noch etwas anderes machen: Wir müssen Jason rausholen.«
    »Vielleicht sind wir aber noch aus einem anderen Grund nach Arcadia gekommen, und zwar, weil wir diese Tür finden wollten. Außerdem will Jason gar nicht, dass wir ihn da rausholen. Ganz im Gegenteil, er will, dass wir nachkommen«, widersprach sie energisch.
    »Das wäre leichtsinnig. Vielleicht könnten wir von dort aus nicht mehr zurückkehren«, entgegnete Rick.
    »Seit wann bist du denn so vorsichtig geworden?«
    »Wenn wir bis hierher gekommen sind, Anita, dann nur, weil ich immer vorsichtig gewesen bin!«
    »Aber die Erbauer der Türen …«, fing Anita wieder an. »Ist das nicht genau das Geheimnis, das ihr immer aufklären wolltet? Und könnte nicht gerade die Lösung des Rätsels helfen, dieses Dorf zu retten und seine Tür zu vervollständigen?«
    »Es ist nicht für alle ein Geheimnis«, erwiderte Rick.
    Anita sah ihn erstaunt an.
    »So viele haben nach Antworten gesucht«, fuhr Rick fort. »Und wie Leonard Minaxo dabei ihr Leben riskiert. Ich finde, Nestor hat recht, wenn er sagt, dass man nicht so weit gehen darf. Es gibt Dinge, die man entdecken kann, und andere, die geheim bleiben müssen. Er hat die Türen verschlossen und versucht, alle Schlüssel wegzuwerfen.«
    »Aber es ist ihm nicht gelungen. Die Schlüssel sind zurückgekehrt. Und die Türen …«
    »Die Türen sind verschlossen geblieben, weil wir sie zugelassen haben.«
    »Aber ihr wisst immer noch nicht warum. Vielleicht hat Jason ja doch recht und wir könnten die Antworten hinter dieser Tür dort finden«, sagte Anita, die nicht nachgeben wollte.
    Rick presste die Lippen zusammen. »Vergiss nicht, dass durch diese Tür Dutzende von Menschen gegangen sind, die nie wieder zurückkehren konnten.«
    »Weil sie nie fertig gebaut worden ist!«, entgegnete Anita. »Die Elfenbeintür ist unvollständig. Vielleicht müssen wir sie fertigstellen, um …«
    »Um was? Um wieder durch sie zurückkehren zu können? Was für eine ausgezeichnete Idee! Aber wenn wir, nachdem wir eingetreten sind, nicht mehr zurückkommen können – wer wird sie dann fertigstellen? Wie könnten wir eine Tür ausbessern, wenn wir nicht mehr an ihre äußere Seite kommen? Und auch wenn einer von uns auf dieser Seite bleibt, können wir uns nicht mehr mit ihm verständigen.«
    »Aber er kann es«, sagte Anita und zeigte
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