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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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aufzufallen, verstehen Sie?«
    »Nein, ich verstehe nicht. Ich verstehe überhaupt nicht, was ich eigentlich verstehen soll!«
    »Nun ja, wir werden Folgendes tun: Sobald es nicht mehr ganz so hell ist, werden wir in den kleinen Zug einsteigen, der dort drüben auf dem stillgelegten Gleis steht. Jetzt geht das aber noch nicht, man würde uns bemerken und unangenehme Fragen stellen.«
    »Schlagen Sie mir gerade vor, mich an einem Diebstahl zu beteiligen?«
    »Nein, nein, nichts dergleichen. Verstehen Sie, der Zug gehört mir und ich würde Sie gerne an Bord als meinen Gast begrüßen. Es ist nur so, dass ich nicht alle Papiere besitze, die in diesem Land erforderlich sind, um einen Zug fahren zu dürfen.«
    »Ja, jetzt überrascht mich nichts mehr …«, kommentierte Mr Bloom diese Erklärung sarkastisch. »Und darf ich erfahren, wohin Sie mich bringen wollen?«
    »Dorthin, wo Ihre Tochter ist. Oder besser gesagt, an einen Ort, von dem aus Sie besser verstehen können, was Ihre Tochter gerade in den Pyrenäen macht und warum sie nicht nach Venedig zurückgekehrt ist.«
    »Warum sagen Sie es mir nicht einfach hier, und wir beide brauchen unsere Zeit nicht weiter mit irgendwelchen lächerlichen Rätseln zu vergeuden?«
    »Weil Sie mir nicht glauben würden. Es hat damit zu tun, dass Ihre Tochter etwas gefunden hat, was sie besser nicht hätte finden sollen. Und jetzt, wo sie es an sich genommen hat, schwebt sie in Gefahr. Genauso wie Sie und Ihre Frau.«
    »Aber Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass …«
    »Natürlich konnte Anita das nicht wissen. Keiner von uns konnte es wissen. Wir … Wir hatten nicht gedacht, dass sie nach so vielen Jahren noch aktiv sein würden.«
    »Worum zum Teufel geht es denn jetzt schon wieder?«, schimpfte Mr Bloom, der erneut kurz davor stand, die Geduld zu verlieren.
    »Sie nennen sich Brandstifter. Und sie sind die Bösen.«
    »Natürlich sind sie die Bösen. Und ich wette, dass ihr die Guten seid.«
    »Genau. Ich merke schon, Sie beginnen zu verstehen.«
    »Na, dann lassen Sie mal hören: Was stellen die Bösen denn so Schlimmes an?«
    »Na ja, so das Übliche. Sie verbrennen und zerstören Dinge. So, wie sie es schon immer getan haben.«
    »Sehr originell.«
    »Aber wirksam. Wissen Sie, Mr Bloom, ich bin nicht dazu autorisiert worden, das zu tun, was ich gerade tue. Aber ich denke doch, dass es das Beste für uns ist. Ich glaube, dass Sie uns sehr nützlich sein könnten.«
    »Nützlich wofür?«
    »Hm … Es liegt daran, dass Sie in einer Bank arbeiten. Und zufällig besitze ich ein Vermögen, das von Ihrer Bank verwaltet wird.«
    »Ach, tatsächlich? Und wer ist als Eigentümer dieses Vermögens angegeben? Etwa jemand mit dem Namen ›Weihnachtsmann‹?«
    »Newton. Es war das Vermögen meiner Tochter.«
    »Soll das heißen, dass der Immobilienfonds Newton …?«, fragte Mr Bloom ungläubig.
    »Genau.«
    Schlagartig sah Mr Bloom den bärtigen Mann, der da vor ihm stand, mit anderen Augen. Bis vorhin war er ihm wie ein etwas durchgedrehter Penner vorgekommen. Jetzt aber, wo er wusste, dass der Mann Eigentümer des Newton-Fonds war, sah er in ihm einen exzentrischen Milliardär. Vorausgesetzt, dass das, was der Mann behauptet hatte, wirklich stimmte.
    »Es ist so«, fuhr Black Vulcano fort, »dass meine Freunde und ich unsere Angelegenheiten lieber unter uns besprechen. Anscheinend ist nun aber der Moment gekommen, Außenstehende einzuweihen. Ich kann Ihnen im Augenblick nicht alles so auf die Schnelle erklären, aber ich verspreche Ihnen, dass Sie es verstehen werden. Es geht jetzt eigentlich nur um eine kurze Reise von wenigen Stunden.«
    »Sagen Sie mir wenigstens, wo wir hinfahren.«
    »Nach Cornwall.«
    Mr Bloom zuckte zusammen. »Nach Cornwall? Da war ich doch gerade, zusammen mit meiner Tochter!«
    »Ich weiß. Sie haben die Hakeneiche gesucht, nicht wahr?«
    »Wie können Sie …?«
    »Und als Sie die Eiche gefunden haben, sind Sie dort am Strand geblieben, während ihre Tochter davongeradelt ist.«
    »Ja, richtig. Sie ist sehr spät zurückgekommen. Ich hatte mir große Sorgen gemacht.« Mr Bloom begann zu ahnen, dass es zwischen diesem Ausflug und Anitas Verschwinden irgendwelche Zusammenhänge geben könnte. »Und an diesem Tag hat Anita also …?«
    »Ja, genau an diesem Tag.«
    »Ich hätte sie wirklich nicht alleine losziehen lassen dürfen! Meine Frau sagt mir immer, dass ich ihr zu viele Freiheiten lasse.« Traurig und von Selbstvorwürfen geplagt, ließ Mr Bloom
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