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Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Titel: Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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liegen gelassen, und hier abschließen? Ich muss jetzt ganz, ganz schnell nach Hause.«
    Tommaso nickte. »Wird erledigt. Ich bringe Ihnen den Schlüssel dann gleich vorbei. Aber sagen Sie, haben Sie etwas von Anita gehört?«
    »Sie müsste eigentlich heute Nachmittag zurück sein.«
    »Wirklich?« Das ist seltsam, dachte Tommaso. Sie hatte ihm nicht einmal eine SMS geschrieben.
    »Also dann, bis später«, sagte Mrs Bloom und eilte davon.
    Tommaso schaute ihr noch eine Weile hinterher. Dann wandte er sich der Ca’ degli Sgorbi zu und bekam eine Gänsehaut.
    Trotzdem zwang er sich, hineinzugehen. Er lehnte die Tür so an, dass es von außen aussah, als wäre sie geschlossen. Dann stieg er ganz vorsichtig die Stufen ins erste Stockwerk hinauf, wobei er seinen Blick über die geheimnisvollen Fresken des französischen Malers schweifen ließ.
    »Warum hast du das alles gemalt?«, fragte er laut. »Und warum hat es hier gebrannt?« Tommasos Stimme hallte in dem leeren Haus wider. »Wie kann man nur absichtlich etwas in Brand setzen?«
    Feuer war etwas Furchtbares. Und während er diesen Gedanken noch festhielt, ergriff ihn eine bis dahin unbekannte Furcht. Schnell schnappte er sich den Schlüsselbund, der auf einem der Tische lag, und rannte die Treppe wieder hinunter. Im Erdgeschoss blieb er stehen.
    Die Eingangstür war nicht mehr angelehnt, sondern stand weit offen. Jemand war ins Haus gekommen.
    Tommaso drehte sich um und sah in den Garten.
    Augenblicklich stockte ihm der Atem.
    An Anitas Hausaufgabentischchen saß der Mann mit der Melone und dem Schirm und starrte zu ihm herüber.
    Tommasos Hand begann so sehr zu zittern, dass der Schlüsselbund in seiner Hand klirrte. Er nahm all seinen Mut zusammen und trat in den Garten hinaus. »Was wollen Sie hier?«, fragte er und versuchte dabei, sich so weit zu beherrschen, dass seine Stimme nicht bebte. »Sie dürfen hier nicht rein. Das ist ein Privathaus. Ich rufe die Polizei!«
    Der Mann nahm seine Melone ab und legte sie behutsam auf den Tisch. »Nicht so hastig, Tommaso Ranieri Strambi. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, hier sind doch nur wir beide, du und ich.«
    »Woher kennen Sie meinen Namen? Gehen Sie endlich!«
    Biep
,
biep
machte das Handy in Tommasos Hosentasche. Das Geräusch kam so unerwartet, dass es ihm fast unwirklich schien.
    »Du hast gerade eine Nachricht bekommen«, sagte der Mann. »Schau doch nach. Sie könnte von deiner Freundin Anita sein.«
    »Verschwinden Sie!«
    Der Mann schüttelte den Kopf. Er nahm den Schirm, den er an einen Stuhl gelehnt hatte, und drehte am Griff. Aus der Stahlspitze vorne sprang eine riesige Flamme. Sie war mindestens einen halben Meter lang. Als sie wieder erlosch, war Tommaso vor Schreck kreidebleich geworden. Die Glyzinien brannten qualmend.
    Jetzt stand der Brandstifter direkt über ihm. Er hatte sich unvorstellbar schnell bewegt.
    »Nun, lieber Tommaso«, zischte er, »müssen wir beide uns mal gründlich unterhalten, findest du nicht auch?«
    Tommaso sprang auf die Füße und wollte weglaufen, doch abermals verblüffte ihn der Mann mit seiner Schnelligkeit: In dem einen Augenblick war er noch hinter ihm, im nächsten versperrte er ihm bereits den Zugang zur Haustür. Er hob seinen Schirm und sagte: »Gib mir sofort dein Handy.«
    Tommaso wich zurück, bis er gegen die Wand stieß und nicht mehr weiterkonnte. Er starrte auf das schwarze Loch in der Schirmspitze, aus dem die Flamme geschossen war. Ganz langsam zog er sein Handy aus der Tasche und rief die Nachrichten ab.
    Er hatte tatsächlich eine SMS von Anita bekommen.
    »Kehre nicht nach Venedig zurück. Fliege nach Toulouse in Frankreich, um die Sterbende Stadt zu suchen. Erfinde bitte eine Ausrede für Mama.« Kaum dass er die Nachricht gelesen hatte, löschte er sie.
    »Was hat sie geschrieben?«, fragte der Mann.
    »Nichts, was Sie angeht«, erwiderte Tommaso.
    Der Brandstifter schlug Tommaso mit dem Schirm das Handy aus der Hand, hob es auf und sah auf das Display.
    »Weißt du was?«, flüsterte Eco, als er merkte, dass die SMS gelöscht worden war. »Jetzt steckst du in ernsten Schwierigkeiten, Junge.«
    Fortsetzung folgt.

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    Ein Auszug aus dem nächsten Band von Ulysses Moore:

    Anita, Jason und Rick haben das Rätsel um das kleine Notizbuch aus Venedig entschlüsselt. Es entpuppt sich als einer der letzten Reiseführer zum Sterbenden Dorf – einem geheimnisvollen Ort in den Pyrenäen, der wie Kilmore Cove außerhalb der Zeit
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