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Übersinnlich

Übersinnlich

Titel: Übersinnlich
Autoren: T Carpenter , Britta Strauss , Kerstin Dirks , Helene Henke , Tanya Carpenter
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den er schließen wollte. Was also war ihm so viel wert? Er hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, seit er den Entschluss gefasst hatte, ihn zu verführen und an sich zu binden, ohne Erfolg. Und nun sollte es so einfach sein?
    „Töte Carl und ich gehöre dir.“
    Die Worte hingen wie eine unheilvolle Wolke im Raum. Was hatte er gesagt? Gab er ihm wirklich einen Mord in Auftrag und bot seinen Körper als Gegenwert an? Wenn es ihm ernst war, gab es für Armand kaum etwas zu überlegen. Er hegte keine Sympathie für Carl Ravenwood. Franklin würde seinen Posten übernehmen, wenn der Ashera-Vater frühzeitig verstarb, aber darum ging es seinem Freund nicht, das war Armand klar. Franklins Beweggründe waren nachvollziehbar, doch das spielte für Armand keine Rolle. Diese Gelegenheit würde er sich auf keinen Fall entgehen lassen.
    Franklin schmiegte sich in seine Arme, als sie gemeinsam aufbrachen. Armands Herz schlug schneller. Der Mann, den er begehrte, war ihm so nah wie nie zuvor. Sein Duft überflutete seine Sinne, er fühlte die Kraft der Muskeln, spürte die Anspannung, die Zweifel, aber auch eine erste Ahnung von sinnlichem Verlangen. Er brachte ihn weit weg, damit er nicht im letzten Moment noch einen Rückzieher machte. In einer Kleinstadt in Brasilien mietete er ein Hotelzimmer, stillte seinen Hunger an einem jungen Latino von der Straße, um Franklin nicht mehr als nötig in Gefahr zu bringen, wenn die Leidenschaft erst von ihnen Besitz ergriff. Außerdem wollte er seinen Freund teilhaben lassen an dem, was er war. Ihn so zu seinem Verbündeten und Komplizen machen. Wenn es ihn schreckte, so ließ er sich davon nichts anmerken. Im Hotelzimmer wirkte er nervös, aber nicht abgeneigt.

    Erbin der Nacht,
ISBN: 978-3-941547-15-5
    Armand beobachtete Franklin genau, während er sich vor ihm entkleidete und ihm seinen Körper darbot. Seine bleiche Haut spannte sich über athletischen Muskeln. Aus dem Nest dunkler Locken zwischen seinen Schenkeln reckte sich kühn der samtige Speer empor. Er war sich seiner Schönheit bewusst, ohne dabei eitel zu sein.
    Es erfolgte keine Gegenwehr, als er Franklin die Kleider abstreifte. Der Anblick war mehr, als er erwartet hatte. Jung und stark, mit seidig weicher Haut, die einen so verlockenden Duft verströmte, dass ihm kurz schwindelte. Er erkundete jeden Zentimeter dieses herrlichen Körpers mit allen Sinnen, fuhr mit der Zunge die sanfte Kurve der Kehle nach und ließ seine Nägel zärtlich über den Rücken und den festen Po wandern.
    Franklins Zurückhaltung amüsierte und entzückte ihn. Beinah ehrfürchtig berührte er Armands blasse Haut, leckte über die dunklen Brustwarzen. Sein Atem strich kühl über die feuchten Stellen und verursachte Armand eine Gänsehaut. Allmählich wurde er kühner, schloss die Augen und tastete sich mit seinen Lippen, seinen Fingern, seiner Zunge voran.
    Armand sog scharf die Luft ein, als er ihn zwischen den Schenkeln berührte, doch er ließ ihn gewähren. „Ich will, dass du mich liebst“, flüsterte er.
    Franklin schreckte zurück. Seine Augen weiteten sich und er schüttelte den Kopf.
    Lächelnd strich er ihm durchs Haar. „Hab keine Angst. Du kannst es. Und du wirst es genießen, das verspreche ich dir.“
    Zufrieden wie eine Katze, die den Sahnetopf erobert hatte, machte sich Armand eine Woche später daran, seinen Teil der Absprache einzuhalten. Er hatte jede Sekunde mit Franklin genossen. Franklin hatte das Blut gekostet, sehr viel davon. Er würde nie wieder ganz davon loskommen. Heute Nacht würde wieder Blut fließen. Doch diesmal war der Ausgang für den Betreffenden weniger angenehm. Franklin und er waren übereingekommen, dass Carl nicht im Mutterhaus sterben durfte. Die Gefahr bei so vielen übersinnlich begabten Menschen, dass jemand etwas merkte, war zu groß. Darum warteten sie, bis Carl einen Termin in London hatte. Ein geschäftliches Abendessen. Er hatte keine Ahnung, dass er später selbst als Dinner fungieren sollte.
    Armand folgte ihm vom Mutterhaus und bezog Posten in einem Café gegenüber dem Restaurant, in dem Carl speiste. Dort wartete er geduldig, bis Carl ein paar Stunden später den Heimweg antrat.
    Der Ashera-Vater hatte seinen Wagen ein gutes Stück vom Restaurant entfernt geparkt. Die letzten Meter lagen einsam und im Halbdunkel. Ideal für Armand, Carl abzupassen, indem er sich einfach vor ihm niedersinken ließ. So lautlos, dass dieser aufschrak. Die angstgeweiteten Augen waren für Armand ein
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