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Übersinnlich

Übersinnlich

Titel: Übersinnlich
Autoren: T Carpenter , Britta Strauss , Kerstin Dirks , Helene Henke , Tanya Carpenter
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er ihre Gedanken las. „Nein, wie ich schon sagte, haben Sie nichts zu befürchten. Sie waren Joanna eine Freundin. Und dass Sie während ihrer Gefangenschaft um Ihr eigenes Leben fürchteten, ist legitim. Mir geht es um das Kind. Es sollte zu seiner wahren Familie gebracht werden, denken Sie nicht? Ich könnte das ermöglichen.“
    „Warum glauben Sie, dass ich …“
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Sie ist da drin, nicht wahr?“ Er wies mit dem Kinn zu der Tür, die Serena immer noch im Auge behielt. Ihr Erschrecken bestätigte seine Vermutung auch ohne Worte.

    Unschuldsblut,
ISBN: 978-3-941547-00-1
    „Geben Sie sie mir.“
    „Nein!“ Mit einem Satz war sie auf den Beinen, die noch immer zitterten. Sie wich vor ihm zurück.
    „Serena! Sie wird Melissa nicht am Leben lassen. Die Kleine ist Joanna Ravenwoods Tochter. Und ich kenne auch ihren Vater. Beides starke Persönlichkeiten. Ihre Mutter wird dieses Erbe niemals kontrollieren können. Wollen Sie, dass das Kind sterben muss wie seine Mutter?“
    Ihre Lippen zitterten und eine Träne stahl sich ihren Weg über die bleiche Wange.
    „Ich … ich kann nicht.“
    Armand erhob sich langsam und ging auf sie zu. Er spürte Serenas Angst, ihre Zweifel, ihre Unsicherheit. Ob fair oder nicht, er nutzte seine Gabe, um ihr ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln, bis sie sich in seine dargebotenen Arme schmiegte, das Gesicht an seiner Brust barg und leise weinte, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte.
    „Scht! Es wird alles gut.“
    „Margret wird mich töten, wenn ich nicht tue, was sie von mir verlangt.“
    Er strich ihr beruhigend über den Rücken. „Der Orden wird Ihnen Schutz gewähren. Wenn Sie mir helfen, sind Sie in Sicherheit.“
    Sie löste sich von ihm und blickte ungläubig zu ihm auf. „Ich gehöre dem Coven an. Glauben Sie wirklich, die Ashera würde einer wie mir vertrauen?“
    „Wenn Sie ihnen das Kind zurückbringen. Und wenn ich für Sie spreche.“
    Er war keineswegs sicher. Carl Ravenwood hielt sich streng an Regeln – die er selbst geschaffen hatte. Aber vielleicht konnte Franklin etwas arrangieren. Wenn nicht, tischte er dieser Frau eine blanke Lüge auf. Als sich leise Zweifel regten, ob er das Recht dazu hatte, sie ins offene Messer laufen zu lassen, traf sie ihre Entscheidung.
    „In Ordnung. Ich werde es tun. Geben Sie mir Zeit bis morgen Abend. Ich muss noch einige Dinge regeln.“
    Er nickte. Ihre Augen waren aufrichtig. Wie konnte so eine Seele von jemandem wie Crest geboren werden? Es war gut, dass sie nun die Chance zum Ausstieg bekam.
    Am nächsten Abend kehrte Armand zur vereinbarten Zeit zurück, um Serena und Melissa abzuholen, doch schon zwei Blocks entfernt, spürte er, dass etwas nicht stimmte. Es war mehr eine innere Unruhe, keine wirklichen Signale. Erst als Sirenen erklangen, wurde er misstrauisch. Seine Schritte beschleunigen sich von selbst, die letzten Meter rannte er, sah schon von Weitem das rotgelbe Flackern, das den Nachthimmel erhellte. Er kam zu spät! Die Erkenntnis sog alle Kraft aus seinem Körper. Er spürte den Verlust wie ein Messer in seiner Brust, gefolgt von unbändiger Wut und Verzweiflung, weil er Franklin zu früh Hoffnung gemacht hatte und sie nun wieder zerstören musste. Ein zweites Mal blieb ihm nur, den Tod zu vermelden. Vom Dach eines gegenüberliegenden Hauses sah er die Gewalt des Feuers toben. Blaue Lichter verliehen der Szenerie noch mehr Düsternis, Feuerwehrmänner rannten umher. Er hörte, wie jemand sagte, dass es keinen Sinn mehr hätte, da jemanden rausholen zu wollen. Die Feuerwehrleute hatten das Haus der Carters und seine Bewohner aufgegeben. Sie konzentrierten ihre Wasserfontänen auf die umliegenden Häuser, damit die Flammen nicht übergriffen, und überließen das brennende Heim seinem Schicksal.
    Armand fühlte sich hilflos. Schlimmer noch als auf der Lichtung im Wald. Er hatte Serena versprochen, sie in Sicherheit zu bringen. Waren sie beobachtet worden? Hielt Crest sie jetzt für eine Verräterin, die man aus dem Weg schaffen musste? Natürlich konnte es auch ein Unfall sein, doch daran glaubte er nicht. Das Feuer war gelegt worden. Die Hohepriesterin schreckte selbst vor dem Mord an ihrer eigenen Tochter nicht zurück.
    Bis zum Morgen verharrte er dort. Ungesehen beobachtete er die Arbeiten der Retter, die nichts mehr retten konnten. Anwohner wurden vorübergehend fortgebracht, bis die Lage wieder sicher war. Es würde einige Zeit dauern, um die Leichen
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