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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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ist davon überzeugt, daß sie
begeistert sein werden .«
    Das stimmte. Auntie äußerte
sich anerkennend, und Miranda war ausgesprochen begeistert. Aber Auntie konnte
sich eine spöttische Bemerkung nicht ganz verkneifen. »Eine prima Idee«, meinte
sie. »Auf diese Weise habt ihr wenigstens was Nützliches zu tun. Da Tony jetzt
verheiratet und David aus dem Haus ist, könnten sie’s mit deinen Verehrern
versuchen, Miranda, und dir vorschreiben wollen, wen von deinen zahlreichen
Bewunderern du heiraten sollst.«
    Miranda lächelte nur und
äußerte den Verdacht, wir würden in nächster Zeit zu beschäftigt sein, um uns
viel um unsere Freunde in Te Rimu zu kümmern. Und damit sollte sie recht behalten.
     
     
     

4
     
    Nachdem wir zehn Tage lang
gewaschen, geputzt, gestrichen und geklopft hatten, standen die Ferienhäuser
drei Tage vor der Ankunft der Castors — Larrys sechsköpfiger Familie — bereit.
Während ich arbeitete, dachte ich oft an Tony, die uns bereitwillig geholfen
und bei dieser eintönigen Putzerei aufgeheitert hätte. Bei ihrer Rückkehr aus
dem Urlaub stand ihr eine große Überraschung bevor, denn Larry und ich hatten
die Idee mit den Feriengästen erst nach ihrer Abreise gehabt und sie Tony noch
nicht mitgeteilt, da unsere Korrespondenz sich auf Postkarten beschränkte,
solange Tony verreist war.
    Mr. und Mrs. Ward, die nach
unserer anstrengenden Arbeit geradezu erholsam zu sein versprachen, sollten
etwas später als die Familie Castor eintreffen, und ich lernte Larrys Gäste
noch vor ihr kennen, weil Larry ihnen den Weg so ungenau beschrieben hatte, daß
die Castors am vereinbarten Tag um drei Uhr nachmittags bei uns aufkreuzten.
Ich bekam einen Schreck, als vier Kinder aus dem Auto kletterten, aber dann
beruhigte ich mich rasch wieder, weil der Fahrer, ein freundlicher
Mittvierziger, mich als »Mrs. Lee« ansprach. Ich erklärte ihm, daß er noch drei
Kilometer weiterfahren müsse, um zu Larrys Haus zu gelangen. Seine Frau, die
inzwischen versucht hatte, die Kinder in den Wagen zurückzuscheuchen, fragte
seufzend: »Wirklich noch drei Kilometer ?«
    Ich antwortete
idiotischerweise, querfeldein seien es nur eineinhalb Kilometer, aber Mr.
Castor meinte lächelnd, er halte sich doch lieber an die Straße.
    »Wie dumm von mir !« sagte ich rasch. »Ich wollte Ihnen damit nur erklären,
daß wir Nachbarn sind, und Sie zu einer Tasse Tee einladen, wenn Sie einmal auf
einer Wanderung bei uns vorbeikommen .« Im nächsten
Augenblick bereute ich diese impulsive Einladung bereits, denn Larry und ich
hatten uns vorgenommen, das Vermieten rein geschäftlich zu betreiben und unsere
Feriengäste nicht zu uns einzuladen. Sie mußten sich irgendwie selbst
amüsieren; wir vermieteten ihnen nur die Ferienhäuser und kassierten, bevor die
Gäste abreisten. Aber nun stand ich hier mit den ersten Mietern und hatte
dieses nette Ehepaar und seine ziemlich unsympathischen Kinder bereits
eingeladen.
    Das junge Volk wurde jetzt
immer aufdringlicher. Sie saßen glücklich wieder im Auto, aber sie störten uns
durch ständige Zwischenrufe und schalteten alles ein, was sich nur einschalten
ließ, so daß ihre Eltern sie zwischendurch immer wieder ermahnen mußten. »Eine
herrliche Aussicht haben Sie hier«, sagte Mr. Castor eben. »Peter, du sollst
nicht dauernd hupen! Und Mrs. Lee ist Ihre nächste Nachbarin? Dorothy, tagsüber
brauchen wir kein Licht. Na ja, wir wollen Sie nicht länger aufhalten. Myra,
der Koffer bleibt zu, verstanden ?«
    An diesem Punkt mischte seine
Frau sich ein, bedankte sich für meine freundliche Einladung zum Tee und hielt
es für besser, jetzt gleich zu ihrem Ferienhaus weiterzufahren. »Wie Sie sehen,
sind unsere Kinder so erzogen, daß sie einfach tun, was ihnen Spaß macht —
übrigens das einzig vernünftige System. Wayne, laß das Fenster in Ruhe. Wir
halten es für sehr anregend, aber Außenstehende haben nicht immer das richtige
Verständnis dafür und finden sie deshalb anstrengend«, schloß sie.
    Ich versicherte ihr, das sei
mir völlig klar, und konnte nur hoffen, daß sie nicht merkte, daß ich der
gleichen Meinung wie andere Außenstehende war.
    Die Castors stiegen wieder ein, und ich machte den fatalen Fehler, mich freundlich nach der
in dem Brief erwähnten kleinen Reiterin zu erkundigen. »Pferde! Pferde !« kreischten die Kinder durcheinander. »Wo sind die Pferde ?« Ich machte den Eltern begreiflich, daß sie wegen der
Pferde mit Mrs. Lee reden mußten, und atmete
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