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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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zumindest versuchen. Außerdem haben wir gar
nicht viel Geld ausgegeben, weil ein Freund uns einige Möbelstücke geschenkt
hat, die er selbst nicht mehr braucht .«
    Als Mrs. Burns das hörte,
begannen ihre Augen zu glitzern, und sie schnüffelte wie ein Terrier, der eine
Spur aufnimmt. »Ein Freund, der seinen Haushalt auflöst, was?« Diesmal wollte
Larry ihr vorwerfen, sie habe am Telefon nicht richtig zugehört, aber Anne kam
ihr glücklicherweise zuvor: »Nein, Mrs. Burns. Daddy hat nicht die Absicht,
seinen Haushalt aufzulösen, und er und das Ehepaar Evans kommen sehr gut
miteinander aus .«
    Mrs. Burns war sichtlich
verblüfft, aber Anne sprach unbekümmert weiter. »Mein Vater hat die seltsame
Angewohnheit, alle möglichen Dinge zu kaufen, die er dann doch nicht brauchen
kann«, erklärte sie ihr. »Sein Schuppen steht schon voller Möbel, deshalb hat
er Larry und Susan gebeten, einen Teil davon mitzunehmen .«
    »Der Colonel ?« fragte Mrs. Burns überrascht. »Aber ich habe noch nie gehört, daß er... Ich
meine, was will er mit so altem Krempel ?«
    Anne behauptete, ihr Vater
kaufe oft alte Möbel, die dann doch nicht recht zur sonstigen Einrichtung
paßten, so daß er froh gewesen sei, als wir einige davon abtransportiert
hatten.
    Mrs. Burns war von dieser
keineswegs sensationellen Erklärung enttäuscht, aber sie entdeckte schon im
nächsten Augenblick etwas anderes, auf das sie sich stürzen konnte. Wir standen
in dem großen Schlafzimmer, als sie nach einem Thriller mit einem recht
freizügigen Titelbild griff, den Larry unter einigen anderen, weniger
anstößigen Büchern versteckt hatte.
    »Aha, solche Leute wollen Sie
also beherbergen !« fauchte sie, weil sie froh war,
etwas kritisieren zu können. »Na ja, es gibt eben viele, die für Pornographie
gut zahlen .«
    Jetzt konnte Larry sich nicht
länger beherrschen. »Nein, nein, wir ziehen hier kein Bordell auf, falls Sie
das meinen, Mrs. Burns«, versicherte sie ihr. »Wir wissen nur nicht, was für
Lektüre unsere Mieter bevorzugen. Wie Sie sehen, sind die übrigen Titel
durchaus achtbar, und sie würden sich vielleicht wundern, wenn Sie wüßten, was
für unkonventionelle Bücher von durchaus achtbaren Leuten gelesen werden. Nicht
gleich Pornographie. Die liefern wir nicht. Aber etwas, das ein bißchen
lebhafter als Jane Austen ist. Wir hoffen, daß unsere Auswahl für jeden
Geschmack etwas bietet .«
    Wir sprachen über Mrs. Burns,
nachdem sie endlich weggefahren war, und stellten fest, daß sie in jedem Raum
unweigerlich die kleinen Mängel entdeckt hatte, die überall zu finden waren.
Obwohl wir zunächst darüber lachten, hatte sie uns den Spaß an unserem
Unternehmen verdorben, und als wir zu meinem Ferienhaus hinüberfuhren, war
unser Blick für alle seine Mängel geschärft. Jedenfalls waren wir einigermaßen
deprimiert, weil wir fürchteten, trotz aller Arbeit nur Unzulängliches erreicht
zu haben, aber Anne munterte uns wieder auf.
    »Ihr seid beide wirklich närrisch !« warf sie uns vor. »Wer eine Ferienwohnung mietet,
erwartet doch kein Luxusapartment. Ihr habt erstklassige Arbeit geleistet, und
ich bin davon überzeugt, daß eure Gäste entzückt sein werden. Bei schönem
Wetter können sie in der Sonne sitzen und die Aussicht genießen, und wenn’s
regnet, zünden sie das Feuer im offenen Kamin an und stellen das Radio an oder
schmökern in den Büchern. Ihr habt allen Grund, mit dem Erreichten zufrieden zu
sein, und ich gehe jede Wette ein, daß Paul und Sam der gleichen Meinung sind .«
    Wir gaben zu, daß die beiden
uns sehr gelobt hatten, als sie die Ferienhäuser am Abend zuvor inspizierten,
und Larry fügte hinzu: »Aber das verdanken wir zum großen Teil dem Colonel —
und natürlich dir, Anne. Mit den Bettdecken hast du uns sehr geholfen. Wir
passen gut auf sie auf, darauf kannst du dich verlassen .«
    »Nein, wegen der Decken braucht
ihr euch keine Sorgen zu machen. Ich bin froh, daß sie nicht mehr unnütz bei
mir im Schrank liegen. Aber ich fürchte, daß ihr ein Problem bisher allzu sehr
auf die leichte Schulter genommen habt: die Sache mit den Pferden .«
    Larry und ich wechselten einen
bekümmerten Blick. Wir hatten uns tatsächlich so sehr auf die Inneneinrichtung
der beiden Häuser konzentriert, daß wir vergessen hatten, daß Larry auch
»Reiten« inseriert hatte — und daß die sechsköpfige Familie sich als
Pferdenarren vorgestellt hatte. »Dorothy ist gar nicht mehr aus dem Sattel
gekommen, als wir Ostern
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