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Two Night Stand

Two Night Stand

Titel: Two Night Stand
Autoren: Ki-Ela Stories
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schwer, den Fehler zu finden?“, fragte er sie, als er mit ihr im Aufzug stand.
    „Nö, gar nicht“, Shona schüttelte den Kopf.
    „Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie den Wagen repariert haben“, misstrauisch schaute Tim sie an. Ihrem Outfit nach kam sie wirklich gerade aus der Werkstatt, ihre Kleidung war etwas dreckig, er konnte nur hoffen, dass sie eine Schutzfolie über den Sitz ausgebreitet hatte.
    „Na klar habe ich das“, Shona atmete tief durch, dieser Schnösel stellte ihre Freundlichkeit wirklich auf eine harte Probe. „Steht auch auf dem Reparaturschein“, fügte sie dann genervt hinzu.
    „Ah, okay, da habe ich noch nicht draufgeguckt“, Tim musterte sie eingehend, sie wirkte etwas angefressen – sollte sich hier vielleicht die Möglichkeit zur Rache bieten?
    „Na ja, das ist ja auch sehr ungewöhnlich, dass eine junge Frau so einen Beruf ergreift, nicht wahr? Ich meine, schon die körperlichen Voraussetzungen, und so etwas wie logisches Denken, da hapert es ja dann doch beim schwachen Geschlecht.“
    Shonas Kopf fuhr ruckartig zu ihm herum. „Wie bitte?“, fragte sie ihn gefährlich leise. Sie spürte, wie ihr Blut in Wallung kam, ihre Halsschlagader begann wild zu klopfen, musste sie sich so etwas WIRKLICH anhören? Das war ja wohl unfassbar, was der Knilch hier zum Besten gab, fast wie ihr dämlicher Kollege Jens, wenn er in Höchstform war.
    Nur, für ihren Kollegen hätte sie jetzt die passende Antwort parat, aber bei dem Timotheus hier musste sie sich wohl oder übel zurückhalten – und das passte Shona gar nicht. „Wer hat Ihnen denn so einen Bullshit eingeredet? Lernt man das auf der Verwöhnte-Söhnchen-Schule?“
    Sie bat ihren Chef in Gedanken um Vergebung und biss sich sofort auf die Unterlippe.
    „Sie haben eine ganz schön freche Klappe“, grinste Tim sie an. „Ist das nicht geschäftsschädigend?“
    „So lange es immer noch Leute gibt, die nicht selbstständig ein paar Kabel zusammenstecken können, nicht“, Shona reckte ihr Näschen nach oben und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
    „Autsch“, Tim lachte jetzt laut auf, dann deutete er auf die Fahrstuhltüren. „Wir sind unten.“
     
    „Ich hoffe, Sie haben das Auto nicht versaut“, startete er dann eine neue Attacke als sie vor dem Z 4 standen.
    „Hören Sie, Timotheus von Hofmannsthal: Offenbar haben Sie noch nie Frauen getroffen, die Grips haben, vielleicht können Sie da ja gar nichts für. Ich kann ja auch verstehen, dass Sie eventuell andere Präferenzen haben. Aber ich kann denken, und ob Sie es glauben oder nicht: Ich habe eine Scheiß-Folie auf Ihrem wunderbaren Sitz ausgebreitet. Was glauben Sie denn, Sie… Sie…“
    Shona atmete tief durch, dann zwang sie sich zur Beherrschung. „Schauen Sie doch nur in den Wagen hinein“, säuselte sie ihm dann betont liebenswürdig zu.
    Tim grinste immer breiter, dann reichte er ihr die Folie hinüber, damit sie sie auf dem Beifahrersitz auslegen konnte.
    „Tatsächlich“, lachte er nur. „Ich bin sehr beeindruckt…“
    „Wenn Sie so etwas schon beeindruckt“, lächelte Shona spöttisch und ließ sich auf der Folie nieder.
    „… dann was…“, Tim startete den Wagen und sah sie aufmerksam an.
    „Bitte?“, Shona musste sich runterkochen und versuchte, etwas Zeit zu gewinnen.
    „Sie haben den Satz nicht vervollständigt: Wenn mich so etwas schon beeindruckt – dann was…? Was wollten Sie sagen?“
    „Ach nichts“, sie schüttelte unwirsch den Kopf und hämmerte sich ein, sich nicht weiter von ihm provozieren zu lassen.
    „Wow, der Wagen fährt ja tatsächlich wieder“, Tim lenkte ihn auf die Straße.
    „Unglaublich, aber wahr!“
    „Wie heißen Sie eigentlich? Und wie kommt es, dass Sie mich jetzt auf einmal siezen?“, Tim interessierte das zwar nicht wirklich, aber er war gespannt, ob er die kleine Furie neben sich nicht doch noch einmal ärgern konnte.
    „Ich heiße Shona Miller. Und ich bin heute für die Firma unterwegs, was glauben Sie denn?“, sie musterte ihn wachsam von der Seite.
    Er war nicht rasiert, hatte dunkle Schatten auf den Wangen und seine Haare waren immer noch verwuschelt, er war schon recht attraktiv, das musste sie ihm zugestehen, er hatte bestimmt schon viele willige Mäuschen vernascht.
    „Ah, und wenn Sie für die Firma unterwegs sind, sind Sie also so umwerfend höflich, verstehe. Warum bin ich da bloß nicht selbst draufgekommen?“, er schlug sich theatralisch mit der Hand an die Stirn.
    „Ja, bin ich“,
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