Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman
Autoren: Franz Friedrich Altmann
Vom Netzwerk:
noch tief und fest geschlafen und dabei sogar ein bisserl geschnarcht – und jetzt steht er auf einmal vor der Gucki, wedelt eifrig mit dem Schwanz und winselt leise. Heißt übersetzt aus der Hundesprache nichts anderes als: „Ein Schalerl Bier, bitte!“
    Dabei ist der Turrini schon ein älterer Hund und eigentlich stocktaub. Kann also das Schnalzen von der Bierkapsel gar nicht gehört haben. Hat er jetzt so eine feine Nase, dass er das Bier riecht, oder ist das bei ihm reine Intuition? Keine Ahnung! Kann sich ja nicht einmal die Gucki selber erklären. Sein Bier kriegt der Turrini aber trotzdem. Dann stoßt die Gucki auch schon mit ihm an: „Prost, Burli!“
    Obwohl die Gucki, wie gesagt, eine eingefleischte Aus-dem-Flaschl-Trinkerin ist, ihr Hund aber ein über­­zeugter Aus-dem-Emailschüsserl-Schlumperer, sind die beiden ein Herz und eine Seele.
    â€žDie werden sich im Alter wirklich immer ähnlicher, die zwei Turrinis!“, geht es der Gucki jetzt durch den Kopf. Und meint damit nicht nur das Äußere. Weil sich ja der Hund und der Theaterdichter wirklich ähnlich schauen. Alle zwei eher kleiner, eher ein bisserl fester, eher schon ziemlich grau. Aber auch charakterlich: früher alle zwei sprühend vor Leidenschaft, heute ruhig, gelassen – ja, fast schon weise.
    â€žUnd wann werd ich endlich einmal gescheiter?“, muss sich die Gucki fragen. Weil sie mit ihren 39 Jahren noch immer kein bisserl weise ist. Und überall aneckt. Dass die Funken nur so sprühen! So kannst du eine Karriere natürlich vergessen. Und jeden Gedanken an einen Mann kannst du auch gleich begraben. Weil eine so eine wilde Henn keiner aushält.
    Dabei ist die Gucki eigentlich eine Traumfrau. Atemberaubende Figur! Weil sie seit einem Jahr jeden Tag mit dem Turrini zwei geschlagene Stunden lang wie wild durch die Gegend rennt. Über Stock und Stein! Sommer und Winter! Bei jedem Wetter! Seit ihr der Dr. Enzenhofer ordentlich ins Gewissen geredet hat. Von wegen den Folgeerkrankungen, die so ein Übergewicht mit sich bringt. Da hat er sie schön zusammengestaucht, der Herr Tierarzt, wie die Gucki mit dem Turrini impfen war. Hat ja wirklich Recht gehabt, der Dr. Enzenhofer. Weil vor einem Jahr ist beim Turrini das Baucherl hin- und hergewackelt, wenn er gelaufen ist. Heute hat er wieder eine Figur wie ein junger Hund. Und rennen tut er wie ein Wilder.
    Eh klar, dass sie auch ihre Ernährung umstellen haben müssen, die zwei. Der Turrini kriegt am Tag nur mehr eine Dose Hundefutter statt drei – und sonst gar nix. Und die Gucki traut sich auch keine Sachen mehr essen, bei denen sich der Hund leidsehen könnte. Isst also statt Stelzen, Ripperl und Kardinalschnitten nur mehr Obst, Gemüse und Erdäpfel. Aber dass der Hund kein Bier trinken darf, von dem hat der Dr. Enzenhofer nichts gesagt. Weil mit dem Trinken aufhören, das wär den beiden dann doch nicht so leicht gefallen.
    Kurzum: Die Gucki hat es nur ihrem kleinen Turrini zu verdanken, dass ihr das ganze alte Gwand, das ihr schon viel zu eng war, wieder passt. Obwohl sie mir vorher fast besser gefallen hat. So ein bisserl das Üppige. Weil mir ja auch ein fetter Speck lieber ist als wie ein ganz ein magerer.
    Aber zaundürr ist sie nicht, die Gucki. Eh was dran: Busen und Arsch tipptopp! Nur sonst halt eine Figur wie eine Siebzehnjährige. War in dem Alter übrigens schon genauso angezogen wie heute: schwarze Jeans oder schwarze Lederhose, schwarzes Leiberl oder schwarzer Rollkragenpullover, schwarze Sandalen oder schwarze Stiefel. Und die schwarze Lederjacke lässt sie sowieso nur im Hochsommer daheim.
    Braucht sich die Gucki also nicht wundern, dass sie noch immer keinen Mann gefunden hat. Wenn du Jahr und Tag so daherkommst und dann auch noch rauchst und saufst und fluchst und kartenspielst wie ein Mann, dann nutzt dir auch die beste Figur und der fescheste blonde Bürstenhaarschnitt nix. Da beißt dann trotzdem keiner an. Traut sich ja niemand!
    Ist der Gucki aber auch nur recht. Ein Mann geht ihr sowieso nicht ab. Was sie gern hätt, genauer gesagt: was sie sehnlich vermisst, ist ein Kind. Passt ja öfter auf ein ganz ein liebes Kind auf, die Gucki, gemeinsam mit dem Turrini. „Turri-Wauwau!“, heißt er bei der kleinen Gucki, die zweijährige Tochter von der Sybille, der Gucki ihrer besten Freundin. Drum hat sie ihr Mäderl Gudrun getauft, drum ist die Gucki ja
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher