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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen
Autoren: Robert A. Heinlein
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terranisch erweisen würde. Das war falsch. Denn dieses Riesenbaby kommt bestimmt nicht von der Erde. Zweitens war ich sicher, daß ich es im Falle einer außerirdischen Herkunft sofort identifizieren könnte. Ich bin zwar kein Zoologe, aber in meinem Beruf komme ich dauernd mit fremden Lebewesen in Kontakt … ich kenne sie zumindest von Bildern. Doch hier ist meine Weisheit zu Ende. Was ist er, und woher kommt er?«
    »Er heißt Lummox. So nennen wir ihn. Mein Urgroßvater brachte ihn in der Trail Blazer mit – von seiner zweiten Reise.«
    »Ziemlich lange her. Na ja, das lüftet das Geheimnis ein wenig. Zu jener Zeit hatte man im Ministerium noch keine Akten für solche Fälle angelegt … wenn es das Ministerium überhaupt schon gab. Aber ich verstehe nicht, warum man von diesem Kerl hier noch nichts gehört hat. Ich kenne die Bücher über die Trail Blazer und weiß, welche fremdartigen Wesen sie mitbrachte. Aber Lummox ist darin nicht erwähnt …«
    »Ach so. Wissen Sie, Mister Greenberg, der Kapitän wußte nichts von Lummies Existenz. Mein Urgroßvater schmuggelte ihn in seinem Gepäck an Bord.«
    »In seinem Gepäck?« Greenberg sah mit Skepsis auf den Koloß.
    »Ja, Sir. Natürlich war Lummie damals kleiner.«
    »Das möchte ich auch annehmen.«
    »Ich habe Bilder von ihm. Er sah ungefähr wie ein junger Hund aus. Nur hatte er natürlich mehr Beine.«
    »Hm, mehr Beine. Frißt er Sie nicht arm?«
    »Aber nein. Lummie frißt alles. Nun, fast alles«, setzte er hastig hinzu und warf einen unbehaglichen Blick auf die Stahlkonstruktion. »Und er kann auch lange Zeit ohne Nahrung auskommen. Nicht wahr, Lummie?«
    Lummie lag mit ausgestreckten Beinen da und zeigte eine mustergültige Geduld. Er hörte zu, was sein Freund Mister Greenberg erzählte und warf gleichzeitig ein Auge auf Betty und den anderen Mann. Jetzt öffnete er seine breite Schnauze. »Ja, aber ich mag es nicht.«
    Mister Greenberg hob die Augenbrauen. »Ich wußte gar nicht, daß er sich verständlich machen kann.«
    »Aber ja. Lummie kann sprechen. Er konnte es schon, als mein Vater noch ein Junge war. Irgendwie hat er es aufgeschnappt … Komm her, Lummie. Ich möchte dir Mister Greenberg vom Weltraum-Ministerium vorstellen.«
    Lummox sah Greenberg gleichgültig an und sagte: »Freut mich, Mister Greenberg.«
    Die Uhr am Gerichtsgebäude schlug zehn. Richter O’Farrell zupfte Greenberg am Ärmel.
    »Ich glaube, wir sollten jetzt anfangen.«
    »Immer mit der Ruhe«, meinte Greenberg geistesabwesend. »Ohne uns können ja die anderen nicht beginnen. Mister Stuart, welchen Intelligenzgrad besitzt Lummox?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Du liebe Güte, hat man denn nie versucht, das herauszufinden?«
    »Nein … das heißt, eigentlich ja, Sir. Zu Großvaters Zeiten hat man ihn einmal untersucht, aber der alte Herr wurde so wütend über die schlechte Behandlung seines Lieblings, daß er die Leute hinauswarf. Seitdem haben wir Fremde von Lummox ferngehalten. Aber er ist klug. Fragen Sie ihn ruhig aus.«
    Richter O’Farrell neigte sich zu Greenberg und flüsterte: »Ich sage Ihnen, dieses Vieh ist nicht schlauer als ein Hühnerhund, selbst wenn er die menschliche Sprache nachplappert.«
    »Sie haben ein Vorurteil, Herr Richter«, sagte John Thomas gekränkt.
    Der Richter wollte schon antworten, aber Betty kam ihm zuvor. »Johnnie! Du weißt, was ich dir gesagt habe: Ich führe das Wort!«
    Greenberg ignorierte die Unterbrechung. »Hat man versucht, seine Sprache zu lernen?«
    »Wie bitte?«
    »Hm. Offensichtlich nicht. Und wahrscheinlich konnte er noch gar nicht sprechen, als man ihn hierher brachte. Aber sein Volk muß eine eigene Sprache haben. Denn die Xenologen stimmen darin überein, daß Sprechzentren nur ausgebildet werden, wenn die jeweilige Rasse eine wirkliche Sprache kennt. Ich möchte damit sagen, er hätte die menschliche Sprache nicht lernen können, wenn seine Rasse keine eigene Sprache kennen würde. Kann er schreiben?«
    »Aber nein, Sir. Er hat keine Hände.«
    »Hm. Die Xenologen haben herausgefunden, daß ein Wesen, das in etwa menschliche Intelligenz besitzt, folgende drei Charakterzüge aufweisen muß: Sprechorgane, Greiforgane und die Fähigkeit, Aufzeichnungen irgendeiner Art anzulegen. Haben Sie sich ein bißchen mit Xenologie befaßt, junger Mann?«
    »Nicht viel, Sir«, gestand John Thomas schüchtern. »Aber ander Universität möchte ich Xenologie und Biologie als Hauptfächer belegen.«
    »Sehr schön. Da haben
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