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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter
Autoren: Roger Lee Vernon
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keinen Menschen bedrohen oder gar verletzen, sie sind nicht einmal in der Lage, sich zur Wehr zu setzen, wenn sie selbst bedroht werden. Es steht aber fest, –daß ein Roboter die Pläne stahl. Des Rätsels Lösung müßte also in Ihren Werken, wahrscheinlich in den Versuchswerkstätten, liegen.“
    Russ machte eine Pause, überrascht von der Wirkung, die seine Worte gehabt hatten. Lietz war noch blasser geworden und begann zu zittern. Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, und seine Stimme hatte alle Schärfe verloren, als er zu protestieren versuchte.
    „Ich habe nichts zu verbergen. Die Pläne wurden hier gestohlen. Sie sind nicht befugt …“Er brach ab und suchte nach Worten.
    „Die Situation hat sich geändert“, stellte Sinclaire gelassen fest. „Solange Radcliffe unser Chef war, konnten wir nach unserer Fasson selig werden. Ich war verantwortlich für die Schutzglocken, Sie für die Produktion von Robotern, Dr. Raybitz für die experimentellen Versuche. Bockerson ist anders als Radcliffe. Er steckt seine Nase überall hinein. Verlassen Sie sich darauf, daß er in kürzester Frist herausfindet, was bei Ihnen faul ist.“
    „Kann ich Sie unter vier Augen sprechen, Sinclaire?“ fragte Lietz heiser.
    „Auf dem Weg zu Ihren Werken“, nickte Russ. „Sie wissen, Harry, daß es um meine Stellung geht. Ich darf nichts unversucht lassen, die Pläne wieder herbeizuschaffen. Aus diesem Grunde werden wir allen Ihren Fabriken einen Besuch abstatten. Wenn Sie meine Befugnisse bezweifeln sollten, wenn Ihnen mein Vorschlag nicht gefällt, so rufen Sie Bockerson an. Wie lange hat sich eigentlich niemand um Ihren Betrieb gekümmert, Harry? Soll ich es Ihnen sagen? Seit sieben Jahren, seit jener Überprüfung durch den Kongreßausschuß. Und dieser Besuch kam Ihnen nicht einmal unerwartet, wie ich weiß.“
    „Es wird Ihnen leid tun, Sinclaire, Sie werden es bereuen, verlassen Sie sich darauf! Auch in Ihrer Abteilung gibt es Dinge, über die man sprechen könnte.“
    „Es steht Ihnen frei, eine Untersuchung zu fordern, Harry. Aber erst, nachdem wir uns bei Ihnen umgesehen haben.“
    Lietz erhob sich schwerfällig. „Ich werde Bockerson anrufen. Ich bin gleich zurück.“ Er traf Anstalten, den Raum zu verlassen, aber Sinclaire rief ihn zurück, bevor er die Tür erreichte.
    „Rufen Sie Bockerson über das Visaphon, Harry! Dort in der Ecke ist es.“
    Lietz fuhr wütend herum. „Warum wollen Sie wissen, was ich mit Bockerson spreche? Ich kann mich mit ihm unterhalten, wann und wo ich will.“
    „Statt Bockerson anzurufen, könnten Sie auch Ihre Leute im Werk informieren, nicht wahr? Nein, Lietz, ich will mit eigenen Augen sehen und mit eigenen Ohren hören, was Sie tatsächlich mit Bockerson telefonieren. Soll ich die Verbindung herstellen?“
    Lietz verharrte unentschlossen auf der Stelle, dann zuckte er resigniert die Achseln. „Reden wir nicht mehr darüber. Bockerson ist nicht der richtige Mann. Er ist noch unmöglicher als Sie, Sinclaire.“ Er ging langsam zu einem Sessel und ließ sich hineinfallen, ein geschlagener Mann am Ende seiner Widerstandskraft. Russ kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern wandte sich an Dr. Raybitz.
    „Hat irgend jemand, Roboter oder Mensch, nach unserem Besuch gestern Abend das Laborgebäude verlassen?“
    „Soviel ich weiß, nicht“, erwiderte Raybitz. „Meine Assistenten und Miss Cummings hatten ausdrückliche Anweisung, die Nacht hier zu verbringen.“
    Sinclaire nickte und schob die Unterlippe vor. „Dann waren also seit dem Diebstahl nur Ihre neun Roboter, die beiden Assistenten, Miss Cummings, Terry, Harry Lietz, Dave Talbert, Sie, ich und Bockerson hier?“
    „Ja“, sagte Raybitz. „Terry Jackson und Dave Talbert waren aber nicht hier, als die Pläne verschwanden.“
    „Dann muß der Roboter, der sie stahl, sich noch hier verborgen halten“, sagte Dave Talbert.
    „Ausgeschlossen“, versicherte Dr. Raybitz. „Ich habe zusammen mit meinen Assistenten in jede Ecke gesehen, um die Pläne zu finden. Glauben Sie, wir hätten dabei einen Roboter übersehen können? Ich gebe Ihnen mein Wort, daß sich weder ein Roboter noch ein Mensch hier versteckt hält.“
    „Aber ein Roboter, jener vierte Roboter, hat die Pläne gestohlen“, beharrte Dave. „Wo ist er geblieben?“
    „Wir drehen uns im Kreis“, sagte Harry Lietz, der sich langsam erholt hatte. „Warum wird nicht gleich jeder einzelne von uns des Diebstahls verdächtigt?“
    „Darüber
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