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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle
Autoren: Raymond F. Jones
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absorbierte.
    „Wenn du erschöpft sein wirst“, bemerkte er, „werde ich meine eigenen Kräfte unter Beweis stellen – aber langsam, damit der Tod dich nicht zu schnell erlöst.“
    Ein drittes Mal stieß Underwood zu, und dann kam ihm die plötzliche, schreckliche Erkenntnis, daß es nicht Demarzule war, der die Energie aufsaugte. Sie wurde abgelenkt, bevor sie dem Sirenier auch nur nahe kam.
    In beginnender Panik suchte Underwood nach der Ursache dieser Ablenkung und fand sie in den zwanzig Erdenmenschen, die bewegungslos um Demarzule saßen.
    Demarzule schien zu wissen, daß Underwood die Tatsache erkannt hatte. „Ja“, erläuterte er, „wir haben die abasa dupliziert. Krebs ist verbreitet unter euch. In fünftausend Jahren würdet ihr gelernt haben, ihn nicht zu bekämpfen, sondern zu kontrollieren. Du wärest nicht gekommen, hättest du gewußt, daß du als einzelner so viele bekämpfen mußt, nicht wahr? Jetzt ist es zu spät!“
    Beim letzten Wort überschwemmte Underwood eine Welle paralysierender Kraft. Welche Sinne sie angriff, wo sie ihn traf, wußte er nicht. Er wußte nur, daß eine flammende Qual langsam das Leben in ihm ausbrannte.
    Er mußte sich zu dem Schiff zurückziehen, um neue Kräfte zu sammeln. Er konnte niemals dem Angriff von einundzwanzig abasas standhalten.
    Underwood entspannte sich und warf seine Energien zurück zu dem Schiff – vergeblich!
    Abrupt brach ein dröhnendes Gelächter von den Lippen Demarzules.
    „Nein, mein tapferes Menschlein, du kannst nicht fliehen. Für die, welche den Großen herausfordern, gibt es kein Entkommen. Deine Entscheidung ist gefällt, und du wirst fallen und sterben – aber erst, wenn ich es will!“
    Das brennende Feuer der Angriffe Demarzules hielt an, während Underwood rasend und vergeblich darum kämpfte, sich zurückzuziehen. Endlich gab er auf und wandte sich zurück, ließ die Energie in die Absorptionszellen der dor-abasa fließen. Nicht lange mehr, dann würde das Organ unter der Beanspruchung zusammenbrechen.
    Dann, wie im Einklang mit seinem Versprechen, die Agonie hinauszuziehen, brach der Angriff ab, und Demarzule gestattete ihm, sich zu erholen.
    „Du warst kühn“, höhnte er. „Wie konntest du es wagen, dich gegen die gewaltigste Macht im Universum zu stellen, das größte Gehirn, das je erschaffen wurde? Du lästerst den Großen mit deiner Anmaßung!“
    „Vor langer Zeit“, erwiderte Underwood, „wurden die Sirenier von den Dragbora geschlagen. Wieder ist es der Dragbora, dem du gegenüberstehst, Demarzule. Erinnere dich daran und verteidige dich!“
    Underwood war verblüfft. Ihm schien, nicht er habe diese Worte gesprochen, sondern der tote Jandro stünde hinter ihm, lehrte ihn, beriete ihn …
    Er schlug zu, aber nicht gegen Demarzule. Er wählte den nächsten Erdenmenschen als Ziel. Fast augenblicklich schauderte der Unglückliche und fiel tot zu Boden. In rascher Folge zerfetzte Underwood die Nervenzellen der nächsten fünf, und sie starben lautlos.
    Wütend rächte sich Demarzule. Underwood absorbierte den Schlag – und schleuderte ihn unglaublicherweise zurück.
    Es schien, als sei er sich plötzlich einer Technik bewußt geworden, die er nie geahnt hatte. Er hatte nicht gewußt, daß es möglich war, die nervenverbrennende Kraft mit seiner eigenen dor-abasa. aufzusaugen und gegen den Angreifer zu kehren, wie einen Ball, den man auffing und zurückwarf. Er empfand die Überraschung Demarzules, und in diesem Augenblick erkannte er das Geheimnis. Die Erdenmenschen besaßen offenbar nur ein einziges, primitives Organ, kaum als abasa identifizierbar, denn sie konnten sich wohl schützen, nicht aber angreifen. Vier weitere von ihnen fielen, und dann sah sich Underwood wieder der Attacke Demarzules gegenüber.
    Etwas wie Schrecken war jetzt in die Gedanken des Fremden getreten. Underwood spürte die Furcht vor einer möglichen Niederlage, die Demarzules Hirn überflutete.
    „Erinnerst du dich an jenen Tag auf Vorga?“ fragte er. „Vergiß nicht, Demarzule, es waren die Dragbora, die du damals bekämpftest, und es sind die Dragbora, die du jetzt bekämpfst. Ich komme nicht als schwacher Erdenmensch, um dich herauszufordern. Ich komme als Dragborer, um die unvollendete Aufgabe meiner Ahnen zu erfüllen!“
    Der Sirenier schwieg, und neues Vertrauen erfüllte Underwood. Er fühlte, daß er nicht allein kämpfte, daß die alte dragborische Zivilisation ihm half, ihre äonenalten Gegner auszulöschen.
    Verzweifelt
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