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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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ein­mal im Mo­nat eine Sprit­zen­kur und die kos­tet ziem­lich viel!“
    Für einen kur­z­en Mo­ment ließ La­ris­sa die Mas­ke des schö­nen und er­folg­rei­chen Mo­dels fal­len und of­fen­bar­te ihre Angst vor dem Al­ter, den Fal­ten, dem Kon­kur­renz­druck und der Er­folg­lo­sig­keit. Doch schnell hat­te sie sich wie­der un­ter Kon­trol­le und spiel­te ih­ren Num­mer-eins-Sta­tus ge­gen­über Anna aus.
    „Muss ich dich jetzt auf Kni­en an­fle­hen, da­mit du mir das Geld borgst?“, frag­te sie schnip­pisch und ihre blau­en Au­gen ver­lo­ren mit ei­nem Mal ihre Un­schuld. „Du hast mir Marc aus­ge­spannt, ver­giss das nicht, Schwes­ter­chen! Ich habe dir den Lover ser­viert, da kannst du schon was da­für zah­len!“
    „Du woll­test bei Marc doch nur gra­tis eine Schön­heits-OP!“, schoss Anna zu­rück. Doch sie woll­te mit ih­rer Schwes­ter kei­nen Streit vom Zaum bre­chen, des­halb lenk­te sie ein: „Also gut, ich über­wei­se dir was! Aber du musst es mir zu­rück­zah­len!“
    „Ver­spro­chen!“, ju­bel­te La­ris­sa und drück­te ihr er­neut einen Kuss auf die Wan­ge. „Ver­spro­chen! Du er­hältst al­les zu­rück! Mit Zin­sen!“
    „Warum bit­test du ei­gent­lich un­se­ren Va­ter nicht um Geld? Ihr re­det doch mit­ein­an­der?“, frag­te Anna spon­tan.
    „Va­ter? Dass ich nicht la­che! Der ist doch ein To­tal­ver­sa­ger und stän­dig plei­te!“, war al­les, was La­ris­sa dar­auf er­wi­der­te. Dann griff sie nach ih­rer Ta­sche, beim Ein­gang dreh­te sie sich noch ein­mal um.
    „Wer mo­delt jetzt ei­gent­lich das Go­thic Shoo­ting?“, frag­te sie neu­gie­rig.
    „Yu­ri­ka Me­kas, die Let­tin“, ant­wor­te­te Anna.
    „Yu­ri­ka? Mein Gott, die ist doch voll auf Dro­gen“, spiel­te La­ris­sa die Ent­setzte.
    „Ich weiß“, ent­geg­ne­te Anna müde. „Ich weiß. Aber sie ist bil­lig!“

4. Linz/Prag: Der zwei­te Tag

    „Mach ge­fäl­ligst die Zi­ga­ret­te aus!“, schnauzte Tony Braun, lang­te über den Tisch, zog dem ver­dutzten Ri­chard Marx die Kip­pe aus dem Mund und warf sie quer durch die Kü­che in das Ab­wasch­becken, wo sie in ei­ner Tas­se mit schimm­li­gen Kaf­fee­res­ten zi­schend aus­ging.
    Wie ver­ein­bart war Ri­chard am frühen Mor­gen in Brauns Woh­nung ge­kom­men, um ihm über sei­ne In­ter­net­re­cher­chen über Roy­al In­ter­na­tio­nal zu be­rich­ten. Er hat­te al­ler­dings nicht er­war­tet, Braun so übel­ge­launt an­zu­tref­fen, aber das war kein Wun­der, bei all dem Dreck. Während Braun nach sau­be­ren Kaf­fee­tas­sen such­te, sah er sich un­auf­fäl­lig in der ver­dreck­ten Kü­che um, die ihn un­an­ge­nehm an den ver­kom­me­nen Bau­ern­hof sei­ner El­tern er­in­ner­te.
    Er hat­te län­ge­re Zeit bei ei­nem Gra­fik­stu­dio in Lon­don ge­ar­bei­tet, war aber dann wie­der nach Linz zu­rück­ge­kehrt. Ob­wohl es fast nicht zu glau­ben war, stamm­te er aus ei­nem klei­nen Kaff nahe an der tsche­chi­schen Gren­ze, wo sei­ne El­tern und drei sei­ner sechs Ge­schwis­ter noch im­mer einen Hip­pie-Bau­ern­hof führ­ten. Der al­ter­na­ti­ve Le­benss­til sei­ner El­tern ging so weit, dass der Bau­ern­hof we­der Strom noch sonst ir­gend­wel­che tech­ni­schen Er­run­gen­schaf­ten be­saß und alle Mit­be­woh­ner sich aus­schließ­lich von dem er­nähr­ten und sich so­gar da­mit an­zogen, was ih­nen Na­tur, Kühe, Scha­fe und an­de­re Tie­re zu bie­ten hat­ten. Er hat­te recht­zei­tig die Not­brem­se ge­zogen, beim So­zi­al­amt sein Recht auf Aus­bil­dung durch­ge­setzt und sich bei der erst­bes­ten Job­ge­le­gen­heit nach Lon­don ab­ge­setzt. Für Anna Lan­ge hat­te er nach sei­ner Rück­kehr ei­ni­ge Free­lan­cer Jobs er­le­digt, sich ein bis­schen in sie ver­liebt, war dann in der Agen­tur hän­gen ge­blie­ben und zu ei­nem gu­ten Freund und ge­nia­lem Art­di­rec­tor ge­wor­den.
    Jetzt saß er in der un­auf­ge­räum­ten Kü­che von Braun, ließ den Blick an­ge­wi­dert über das schmut­zi­ge Ge­schirr auf der Kü­chen­zei­le, die Bier­do­sen in den ver­staub­ten Re­ga­len, die schwar­zen Müll­säcke ne­ben der Tür glei­ten.
    „Er­in­nert mich ziem­lich stark an mei­ne El­tern“, mein­te er mit ei­ner
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