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Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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begangen hatten …
    Entschieden straffte sie die Schultern. Nein, sie brauchte weder Erik Andersson noch sonst einen Mann, der ihr Leben weiter verkomplizierte!
    „Also, unter echtem Luxus stelle ich mir etwas anderes vor“, beschwerte sich Emilia, als sie aus dem mit feinstem Marmor und edlen Armaturen ausgestatteten Badezimmer der
Strindbergsuite
trat.
    Erik blickte sich noch einmal genau um, und was er sah, gefiel ihm ausgesprochen gut. Im Gegensatz zu den Suiten zahlreicher anderer Kreuzfahrtschiffe hatte man bei der Einrichtung wirklich Geschmack bewiesen. Es gab keine grellbunten Farben und auch keine Orgien in Chrom und Gold. Stattdessen viel Holz und gedeckte Brauntöne mit Akzenten in Aquamarinblau, hochwertige Polster- und Vorhangstoffe und ein Lichtarrangement, das den Gesamteindruck harmonisch abrundete. Hinzu kam, dass die beiden größten Suiten an Bord – die Strindberg- und die Lagerlöfsuite, benannt nach den großen schwedischen Autoren August Strindberg und Selma Lagerlöf – über einen großzügigen Außenbereich mit Seeblick, eigenem Pool und Sonnendeck verfügten.
    Was Emilia daran auszusetzen hatte, konnte er beim besten Willen nicht nachvollziehen. „Ich finde das Interieur insgesamt sehr ansprechend“, erwiderte er. „Und die Ausstattung übertrifft sogar meine Erwartungen.“
    Sie blinzelte überrascht. „Ist das dein Ernst? Hast du schon einmal einen Blick in die Minibar geworfen? Die Auswahl an Champagner ist ein schlechter Scherz! Und das Glasmosaik in der Dusche findet man inzwischen auch in jeder billigen Absteige. Hättest du doch einem deiner Angestellten diese Aufgabe übertragen und stattdessen den Auftrag für das Hotel auf Martha’s Vineyard angenommen. Wir könnten jetzt mit Cocktails in der Sonne liegen, anstatt uns bei einer Kreuzfahrt entlang der schwedischen Küste zu Tode zu frieren!“
    Nur mit Mühe konnte Erik ein unwilliges Seufzen unterdrücken. Es war Hochsommer, also waren die Temperaturen auch an der schwedischen Küste angenehm mild – davon, sich zu Tode zu frieren, konnte keineswegs die Rede sein. Er erwartete allerdings nicht, dass Emilia begriff, wie wichtig dieser Einsatz für
K & A
war. Bei der Qualitätsbewertung der Kreuzfahrt auf der
Midsommarsolen
handelte es sich um den Erstauftrag einer großen Reisegesellschaft, um deren Akquisition Erik sich schon sehr lange bemühte. Nach dem von Henk verursachten Skandal hatten zahlreiche Kunden ihre Aufträge zurückgezogen, und die Firma erholte sich nur langsam von dieser Katastrophe. Nun einen neuen, noch dazu sehr großen und zahlungskräftigen Kunden präsentieren zu können, würde das Vertrauen in
K & A
wieder herstellen – zumindest hoffte Erik das.
    Doch es war absolut zwecklos, mit Emilia über solche Dinge diskutieren zu wollen. Manchmal, wenn er sie so reden hörte, fragte er sich, wie es mit ihr weitergehen sollte. Diese Frau war ein fürchterlicher Snob, und er bezweifelte ernsthaft, dass es im Zentrum ihres Universums noch für irgendjemand anderen Platz gab als für sie selbst. Nichts war ihr gut genug, ständig nörgelte und kritisierte sie an allem herum.
    Andererseits – Emilia war gerade Mitte zwanzig und praktisch mit dem silbernen Löffel im Mund aufgewachsen. Dass sie nie wirklich zufrieden sein konnte, war das Ergebnis ihrer Erziehung, und dafür konnte er sie nun wirklich nicht verantwortlich machen. Er konnte außerdem nicht abstreiten, dass er zumindest zum Teil die Verantwortung dafür trug, dass sie nun ganz allein auf der Welt war.
    Sie hatte niemanden mehr außer ihm. Und genau deshalb würde er auch weiterhin für sie da sein und alles tun, um ihr ein sorgloses Leben zu bereiten. Ja, er hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt, ihr am Ende der Kreuzfahrt einen Heiratsantrag zu machen. Wäre das nicht die ideale Lösung für all seine Probleme?
    Nach diversen Enttäuschungen mit Frauen, denen weniger an ihm als an seinem Vermögen, seinem Lebensstil und seinem gesellschaftlichen Ansehen gelegen war, hatte die Erfahrung mit Renée van Dyke ihn endgültig den Glauben an das Märchen namens Liebe verlieren lassen. Trotzdem war es nicht sein Wunsch, den Rest seines Lebens allein zu verbringen. Wenn er Emilia heiratete, wäre sie auf alle Zeiten versorgt, und er hätte jemanden an seiner Seite und konnte womöglich eines Tages sogar eine Familie gründen.
    Noch bis vor ein paar Stunden war ihm dieses Arrangement als die einzig logische Lösung all seiner Probleme
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