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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition)
Autoren: Birgit Kluger
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war es nur fair, wenn sie heute Abend noch ein bisschen Spaß hatte.
    „Schade! Man sieht sich“, entgegnete Sabrina, hakte sich bei Fabian unter und marschierte los. Helen spürte, wie sie sich bei dem Anblick verspannte.
    Geschickt zog Fabian seinen Arm aus der Umklammerung. „Ich bleibe hier bei Helen.“ Sabrina blieb enttäuscht stehen.
    „Bis später.“ Yvonne schnappte sich Sabrinas Hand und zog sie einfach mit sich.
    „Hey, willst du nicht auch tanzen gehen?“, forderte Helen Fabian auf, obwohl ihr der Gedanke an Fabian, der mit Sabrina tanzte, überhaupt nicht gefiel.
    „Und wer passt dann auf, dass du dir auf der Flucht nicht eines deiner langen Beine brichst?“ Er griff nach dem beinahe flüssigen Eisbeutel und drückte ihn zurück auf Helens Knöchel.
    Die plötzliche Kälte ließ ihr eine Gänsehaut über die Arme kriechen. Sie erinnerte sich an das wohlige Erschauern am heutigen Nachmittag im Friseursalon und den Grund dafür, die prickelnde Kopfmassage. Ohne es zu wollen, entschlüpfte ihr ein Seufzer.
    „Tut es noch sehr weh?“ Er musterte sie aufmerksam.
    „Was?“ Verwirrt starrte sie in sein Gesicht. Natürlich tat es weh, wenn so ein wundervoller Kerl um einen herumschwirrte und trotzdem unerreichbar blieb. Konnte er das meinen? Schlagartig wurde ihr klar, wovon er sprach: „Oh, du meinst den Fuß. Nein, überhaupt nicht“, beruhigte sie ihn. Dann fiel ihr auf, dass sie sich verplappert hatte. Helen fühlte sich kraftlos. „Oh man, ich kann einfach nicht schwindeln. Irgendwann rutscht mir immer die Wahrheit heraus“, gestand sie. „Damit bin ich heute schon zum dritten Mal aufgeflogen, zuerst mit dem Namen, dann dem Beruf und jetzt mit dem Fuß. Eigentlich hat der Knöchel nie wehgetan. Ich wollte nur nach Hause.“ Sie schaute Fabian in seine braunen Augen. In dem schummrigen Licht erschienen sie noch dunkler, dafür glomm darin ein goldener Schimmer. „Entschuldige“, sagte sie leise.
     
    Es rührte ihn, dass sie so ehrlich war. Ganz im Gegensatz zu ihm. „Ja, tut mir auch leid!“ antwortete Fabian geistesabwesend. Er bedauerte es, dass er Helen nicht die Wahrheit sagen konnte und sie damit verletzte.
    Wenn er ihr nicht schon nahe sein durfte, wollte er sie wenigstens ansehen. Sein Blick wanderte über ihr zartes Gesicht. Ein winziger Leberfleck gleich neben ihrem rechten Nasenflügel zog ihn in seinen Bann. Seine Finger prickelten. Sie sehnten sich danach, den kleinen Tupfen zu berühren. Als er mit den Augen dem weichen Schwung ihrer Oberlippe folgte, musste er trocken schlucken. Nur anschauen, ermahnte er sich.
    In diesem Moment kam Pete vorbei, rempelte ihn an und räumte die leeren Gläser ab. Während der ganzen Zeit ignorierte er Helen vollkommen und verschwand ebenso wortlos, wie er aufgetaucht war. Das holte Fabian in die Realität zurück.
    Helen schien erleichtert über die Unterbrechung und schaute dem Barkeeper hinterher. „Was hast du eigentlich mit dem armen Pete gemacht? Der wirkt total verstört.“
    Fabian grinste frech. „Ich habe ihm gesagt, dass er sich andere Gewässer zum Fischen suchen soll.“
    „He, was mischst du dich in meine Männergeschichten ein?“ Helen richtete sich mit gespielter Angriffslust in ihrem Sessel auf.
    „Der ist nichts für dich!“, informierte Fabian sie mit ernster Miene. „Ich kenne ihn. Pete bloggt seine Sexgeschichten im Internet.“ Er atmete tief ein. „Und als guter Freund will ich nicht, dass dir jemand wehtut!“ Fabian spürte einen Stich. Er hatte es ausgesprochen. Auch Helen hatte bei den Worten guter Freund erschrocken geblinzelt. Aber das war richtig so, redete sich Fabian gut zu. Es war momentan die einzige Möglichkeit, in ihrer Nähe sein zu können.
    „Warum sitzen wir hier eigentlich noch, wenn du laufen kannst? Komm, lass uns tanzen!“ Er streifte Helen die Riemchensandalen über und zog sie mit einem eleganten Schwung aus dem Sessel. Gerade als sie die Tanzfläche erreicht hatten, legte der DJ eine romantische Ballade auf.
    Fabian fühlte sein Herz davongaloppieren. Hoffentlich würde er diesen Abend lebend überstehen.
     
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