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Traeume aus 1001 Nacht Band 03

Traeume aus 1001 Nacht Band 03

Titel: Traeume aus 1001 Nacht Band 03
Autoren: Sharon Kendrick
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Hashims Reichtum nichts zu be deuten hatte? „Er hat Schuldgefühle“, erklärte sie schlicht. „Das alles wäre ja gar nicht publik geworden, wenn er nicht eine so bekannte Person wäre. Das ist alles.“
    „Wie du willst, Liebling – wenn du so stur bist, kann ich nichts machen. Also“, ihre Mutter strahlte sie an, „willst du nicht ausprobieren, ob du noch in deine alten Reitho sen passt, und mir morgen früh im Stall zur Hand gehen? Frische Luft und Bewegung bewirken Wunder, und für den Nachmittag habe ich Kirsty zum Tee eingeladen. Cara ist jetzt schon drei. Kaum zu glauben, oder?“ Sie lächelte. „Es scheint noch gar nicht so lange her, dass du und Kirs ty in dem Alter wart und gemeinsam in den Kindergarten gegangen seid.“
    Sienna lächelte auch, denn der Gedanke, ihre alte Schul freundin wiederzusehen, hatte etwas ungemein Tröst liches. Manchmal fragte sie sich, was aus ihr geworden wäre, wenn sie Kirstys Weg eingeschlagen hätte – wenn sie zu Hause geblieben wäre, einen ortsansässigen Farmer geheiratet und die ersten Kinder bekommen hätte. Wäre ihr das Glück dann garantiert gewesen?
    Nein, so einfach war das nicht, entschied sie, während sie in ihre alten Reitsachen schlüpfte. Aber ihre Mutter hatte Recht – die frische Luft und die Bewegung würden ihr guttun. Zumindest körperlich. Der Schmerz in ihrem Herzen brauchte ein anderes Heilmittel.
    Sie stand beim ersten Morgengrauen auf und ging in die Ställe. Es gab eine Menge Schmutzarbeit, aber auch eini ge erfreulichere Dinge zu tun – wie zum Beispiel die Kin der zu beobachten, die zunächst ängstlich auf den Pferden saßen und dann immer selbstbewusster wurden, je besser sie das Reiten beherrschten. Plötzlich war das Leben so einfach – und ihre geschäftige Existenz in London gehörte beinahe einem vergangenen Leben an.
    Sie hatte geglaubt, dass sie ihre Arbeit und die Hektik und den Stress vermissen würde, aber das tat sie nicht. Sie wünschte sich nur, dass sie ihren persönlichen Traum erfüllen könnte, doch das war unmöglich. Außerdem sollte man sein Glück nicht von einem Mann abhängig machen, ermahnte sie sich. Das wusste jeder.
    Und Cara war die reinste Freude – sie schloss Sienna so fort in ihr kleines Herz und bekam große Augen, als man ihr erzählte, dass Mummy und Sienna einmal genauso alt gewesen waren wie sie!
    „Kann ich mit Sienna spielen, Mummy?“, fragte sie ei nes Tages.
    Kirsty warf ihr einen Blick zu. „Oh, Sienna ist viel zu beschäftigt …“
    „Nein“, entgegnete Sienna bestimmt. „Das bin ich nicht, und ich möchte, dass Cara zum Spielen rüberkommt. Wir können Kekse backen, wenn du möchtest.“
    „Mit Schokostreuseln?“
    „Ja, Schätzchen – ich liebe Schokostreusel, und wir kön nen auch Zuckerperlen nehmen, wenn du ganz lieb bist.“
    Zumindest gab es eine Menge, das sie ablenkte und be schäftigte – sodass sie wenig Zeit hatte, um Hashim zu vermissen. Doch das Härteste war, zu akzeptieren, dass es tatsächlich vorbei war. Denn irgendwie schien alles wie immer. Ihre Gefühle hatten sich nicht verändert, und nor malerweise waren sowieso immer Wochen vergangen, bis sie sich wieder gesehen hatten.
    Wenn sie sich doch nur gestritten hätten – dann wäre es ihr leichtergefallen, die Trennung zu akzeptieren. Leich ter? Nun, vielleicht nicht. Das war zu viel verlangt. Was muss passieren, damit ich ihn endlich vergesse?, fragte sie sich. Vielleicht dass er jemand anderes heiratete, wie es unweigerlich irgendwann geschehen würde.
    Sienna war gerade mit Cara beim Backen, als ihre Mut ter in die Küche gestürzt kam.
    „Einer der Bodyguards hat gerade angeklopft!“, spru delte sie aufgeregt hervor. „Du hast Besuch.“
    Siennas Herz setzte einen Schlag aus. Sie hielt den höl zernen Kochlöffel in der Luft, als wäre er ein Zauber stab – und wie sehr wünschte sie sich, er hätte wirklich Zauberkräfte.
    „Ist es Hashim?“, hauchte sie.
    „Oh, Liebling, nein … ich fürchte nicht. Es ist ein Mann namens …“ Ihre Mutter runzelte konzentriert die Stirn, denn sie wollte den Namen richtig aussprechen. „Abdul-Aziz.“
    Sienna hoffte, dass ihr Gesicht ihre Enttäuschung nicht verriet. „Dann führst du ihn besser herein“, sagte sie ge fasst.
    Abdul-Aziz stürmte in die kleine Küche ihrer Mutter, als gehöre ihm das Haus. Es war lange her, dass Sienna ihn das letzte Mal gesehen hatte, doch er hatte sich kaum verändert und war immer noch ein sehr eindrucksvoller und
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