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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen
Autoren: Mathilda Grace
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bist ein Gott.“
    „Dad reicht völlig, aber danke.“
    „Apropos...“ Kilian schaute sich suchend um, während er sich eine Tasse aus dem Schrank nahm. „Wo ist...?“
    „Mik ist einkaufen. Wenn du Vielfraß wieder hier wohnst, reichen die Vorräte nicht.“
    „Pah“, schmollte Kilian und Colin lachte ihn aus, während er sich an den Tisch setzte. „Das wirst du mir ewig vorhalten, oder? Dabei war ich fünfzehn und noch im Wachstum.“
    „Deshalb hattest du auch ständig den Kopf im Kühlschrank“, neckte Colin ihn und blätterte zum Sportteil um.
    „Das stimmt“, sagte Kilian amüsiert und fragte sich gleichzeitig, wie er es eigentlich geschafft hatte, so viel zu essen und schlank zu bleiben, denn mit Sport hatte er noch nie viel am Hut gehabt.
    Um ehrlich zu sein, hatte er allgemein nicht viel mit dem ganzen Körperkult am Hut. Natürlich sah er sich gerne schöne Männer an, die Muskeln an genau den richtigen Stellen hatten, aber deswegen ins Fitnessstudio zu gehen, um selber welche zu kriegen, dafür war er viel zu faul. Da half er lieber seinem Vater und Devin beim hin und hertragen von Autoteilen in der Werkstatt oder rang sich, wenn er wirklich Lust hatte, ab und zu dazu durch, eine Runde joggen zu gehen. Was alle Jubeljahre einmal vorkam, wenn überhaupt.
    „Du zappelst zuviel herum“, sagte Colin in seine Gedanken hinein und Kilian sah ihn fragend an. „Deswegen bleibst du immer so dünn. Du kannst nie stillsitzen, jedenfalls nicht oft.“
    Colin hielt ihn für dünn? Kilian sah an sich herunter. Eigentlich fand er sich weder für zu dick, noch für zu dünn. Er war ein total durchschnittlicher Typ. Völlig normal. Gut, er hatte keinen Bauch, oder kämpfte ständig mit zu engen Klamotten, aber dafür hatte er leider auch kein Sixpack. Wie gesagt, er war wie Millionen anderer Männer auch.
    „Ich bin nicht zu dünn“, empörte er sich und runzelte die Stirn, als Colin grinste. „Was?“
    „Ich habe nicht gesagt, du wärst zu dünn, sondern einfach dünn. Schlank. Nenn' es wie du willst.“
    „Hm“, machte Kilian und trank einen Schluck Kaffee, während sein Blick auf dem Brötchenkorb hängenblieb, der auf dem Tisch stand. „Ich könnte joggen gehen.“
    Colin sah ihn verblüfft an. „Wieso das denn? Du hasst joggen.“
    „Das stimmt nicht.“
    „Okay, ich sage es anders, du meidest jede sportliche Betätigung wie der Teufel das Weihwasser. Einzige Ausnahme: Sex.“
    „Wohl wahr.“
    Colin lachte wieder und deutete auf den Brötchenkorb. „Wie wäre es mit Frühstück? Oder gehst du gleich zum Mittagessen über? Mik will kochen.“
    „Spaghetti mit Fleischbällchen?“ Colins Blick war eindeutig und Kilian seufzte hingerissen, bevor er dann meinte, „Länger als eine Woche kann ich nicht bleiben, sonst passe ich in keine Hose mehr.“
    Colin lachte los, um ihn im nächsten Moment entsetzt anzusehen. „Was ist mit deiner Hand passiert?“
    Kilian sah verdutzt auf seine ausgestreckte Hand, mit der er sich ein Brötchen hatte nehmen wollen, um seinen knurrenden Magen etwas zu beruhigen, und entdeckte einige blauen Flecken, die sich letzte Nacht auf seinem Handgelenk gebildet hatte. Ach du Scheiße. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Jetzt saß er tief in der Tinte. Wie sollte er das Colin erklären?
    „Ähm...“
    „Keine Ausflüchte, Kilian.“ Colin legte die Zeitung beiseite und sah ihn beunruhigt an. „Ich sehe, dass das ein Handgriff war, also raus mit der Sprache. Bist du deswegen letzte Nacht hier...“ Colin brach ab und wurde bleich. „Kilian...“
    „Es ist nichts passiert“, wehrte Kilian sofort ab, weil er genau wusste, was Colin plötzlich durch den Kopf ging. „Jedenfalls nicht das, was du gerade denkst. Er hat mich sofort gehenlassen, als ich begriff, was er für die Nacht suchte und ablehnte.“
    „Wer?“
    „Niemand. Eine Bekanntschaft in einem Club“, wehrte er ab, um das Schlimmste zu verhindern, obwohl Kilian aus Erfahrung wusste, dass es dafür längst zu spät war. „Dad, nicht.“
    Colin schüttelte den Kopf und zeigte auf seine Hand. „Und was hat diese Bekanntschaft davor gemacht? Hast du etwa noch mehr solcher Spuren auf dir?“
    „Dad...“
    „Sag' mir die Wahrheit!“, fuhr Colin ihn an und Kilian zuckte zusammen, worauf Colin ihn fassungslos ansah, weil er diese Geste natürlich völlig missverstand. „Oh mein Gott.“
    „Dad, hör' auf. Ich...“
    „Was ist denn hier los?“, fragte plötzlich Mikael von der Tür her und runzelte
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