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Totem des Boesen

Totem des Boesen

Titel: Totem des Boesen
Autoren: Vampira VA
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abschlagen könnte .«
    Nicht, wenn mir wirklich daran läge, stimmte Wyando ihr unhörbar zu.
    Sie beugte sich zu ihm hinab, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Ihre Zungen kämpften miteinander. Es war ein unblutiges Gerangel, und dennoch lenkte es Wyandos Sehnsucht auf den kostbarsten aller Schätze, der unter bleicher Haut verborgen war und zu dem er Zugang zu erhalten hoffte .
    Er stöhnte, weil sie mit der Hand nach dem erschlafften Muskel griff und ihn kundig zu neuer Größe stimulierte. Margeau verabschiedete sich aus seinem Mund. Ihre sinnlichen Lippen zeichneten eine feuchte Spur über Wyandos Brust und Bauch, bis hinab zum Ziel ihrer eigentlichen Begierde.
    »Ich werde dich aussaugen!« versprach sie mit blitzenden Augen.
    Obwohl Wyando eine ganz ähnliche Idee verfolgte, ließ er ihr den Vortritt. Schon nach wenigen Minuten, in denen sie ihn auf die angekündigte Weise verwöhnte, fühlte er, wie sich das Unaussprechliche in ihm aufbaute - - aufbaute und verschlang!
    Für Sekunden verlor er jede Bindung zu dem Zimmer, das sie im LAKE SUPERIOR angemietet hatten, und zu Zeit und Raum generell. Margeaus kehliges Lachen hörte er wie durch Wände aus Watte.
    Er ließ sich vollkommen treiben, während sie immer lauter stöhnte und kleine hohe Schreie ausstieß, als würde auch sie von einer dunklen Woge zu einem Höhepunkt nie erlebter Stärke getragen werden.
    Schließlich glitt sie über ihn hinweg und preßte ihren festen Busen gegen seine breite Brust.
    »Das war die Vorspeise«, hauchte sie, während sie mit den Fingernägeln dünne, schnell verblassende Linien auf seiner rötlich braunen Haut zog. »Glaubst du, du schaffst den Hauptgang noch?«
    Wyando wollte nicken - aber da etwas schrie in ihm auf.
    Aus seinen Augen lösten sich zwei schwarze Tränen.
    Margeau starrte ihn an, sprachlos vor Entsetzen. Eine Gänsehaut überzog ihren kompletten Körper.
    »Was -?«
    Er antwortete nicht, sondern lauschte dem Echo des zerfasernden, lautlosen Schreies.
    »Vater«, flüsterte er.
    »Vater?« Wahrscheinlich hätte sie in diesem Moment geschworen, daß er den Verstand verloren hatte. Aber das hätte immer noch nicht die Schwärze seiner Tränen erklärt .
    Er hob einen Arm, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Sie rückte von ihm ab. Plötzlich schien sie ihre Nacktheit mit Verletzlichkeit gleichzusetzen, denn sie raffte ihre Kleider zusammen und floh regelrecht zur Tür des Motelzimmers.
    Wyando sah ihr nach, ohne sie zu sehen.
    Dann ging er ihr nach, ohne daß er das, was er tat, für mehr als eine Idee hielt, die nicht in die Tat umgesetzt werden mußte .
    Sie schaffte es nicht aus der Tür hinaus. Er holte sie ein, stoppte sie brutal, und als sie zu schreien begann, schlug er ihr ansatzlos mit der Faust gegen die Schläfe, so daß sie ihm bewußtlos entgegenfiel.
    Er schleifte sie zum Bett zurück, und erst lange nachdem sich seine Zähne in ihre pralle Ader gegraben hatten und das Elixier seines ewigen Lebens bereits unter seinen Lippen erkaltete, kam er langsam wieder zu sich. Viel zu langsam. Sie war nicht mehr zu retten.
    Das einzige, was er noch für sie tun konnte, war, ihr ein ewiges, aber geknechtetes Dasein zu ersparen.
    Und er scheute sich nicht, es zu tun.
    *
    New Orleans ... oder wo?
    Nur ein Traum:
    Ich rede mit den Toten. Ich bitte um Vergebung. Nachts schrecke ich auf, in Schweiß gebadet, und ich sehe ihre Grimassen vor mir. Die anklagenden Augen derer, die ich verraten habe, oder - noch schlimmer - die von der dunkle Seiten meines Ichs umgebracht wurden. Sie werden es mir nie verzeihen. Ich würde es auch nicht tun .
    »Was ist das?« fragt Freud und zeigte auf meine Hand.
    »Ein ... Symbol.«
    »Wofür?«
    Mit der Kuppe des Zeigefingers fahre ich darüber. Die Fledermaus ist unfühlbar. Daß es einmal eine Tätowierung war, läßt sich nicht mehr erkennen. Man könnte meinen, ich sei mit dieser aberwitzigen Pigmentierung geboren worden. »Für meine Bestimmung«, sage ich. »Meinen Auftrag.«
    Leder knarrt, als ich mich unbehaglich zurechtrücke.
    »Wie lautet dieser Auftrag?«
    Der Raum spiegelt sich in Freuds Brillengläsern - aber darin ist die Couch, auf der ich ausgestreckt liege, leer.
    »Töte die Vampire!« bricht es aus mir hervor. »Töte sie alle! - Nur wenn mir dies gelingt . werde ich vielleicht eines Tages .«
    »Wirst du was?«
    »Werde ich dereinst sein, was ich immer sein wollte!«
    »Was?«
    »Mensch«, antworte ich erstickt. »Ein Mensch .«
    Er schweigt und legt die Stirn
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