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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte
Autoren: C. Bertelsmann
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gegrätschten Beinen auf ihn glitt. Sie presste mit den Knien seine Schultern in die Matte und schlug ihn ins Gesicht. Dabei verloren James lädierte Finger den Halt um den Ball. Er hüpfte zwischen seinen Beinen auf und rollte über die Matte.
    Gabrielle sah ihn und hechtete darauf zu. Bis Dana merkte, dass James losgelassen hatte, rannte Gabrielle schon triumphierend in die Umkleide.

    James lag immer noch unter Dana am Boden, als Miss Takada den Finger kreisen ließ. »Okay, ihr swei. Immer sön im Kreis, swanzig Mal. Ihr kennt das.«
    Als die Trainerin davonmarschierte, um die rauflustigen Rothemden draußen anzuschreien, sah James Dana mit einem Anflug von Verzweiflung an. Ihre kräftigen Oberschenkelmuskeln ragten vor ihm auf und ihr gesamtes Körpergewicht lastete auf seinen Schultern.
    »Lass uns aufstehen«, stieß er hervor. »Es ist vorbei.«
    Dana lächelte ihn böse an. James kannte sie nicht allzu gut. Sie war eine Einzelgängerin, trug nach fünf Jahren CHERUB-Einsätzen immer noch ein graues T-Shirt und ging ruppig mit Jüngeren wie ihm um, die mehr erreicht hatten.
    »Ist es wegen meines dunkelblauen T-Shirts?«, fragte James. »Vielleicht hast du ja Pech gehabt oder sonst was, aber dafür kann ich doch nichts.«
    »Das ist es nicht.« Dana grinste.
    »Komm schon, lass mich los«, murrte James und versuchte, sich zu befreien. »Takada kriegt einen Anfall, wenn sie zurückkommt und wir noch nicht laufen.«
    »Die braucht noch ein paar Minuten, um den Kleinen beim Umziehen zu helfen. Ich habe genug Zeit.«
    »Wofür?«
    »Das wirst du schon merken«, sagte Dana und schob sich vor, sodass ihr Hintern über James’ Gesicht schwebte.
    James hörte es in ihren Shorts grummeln und spürte einen warmen Luftzug.

    »Oooooh Mann!«, stöhnte James und verzog das Gesicht.
    Dana begann zu lachen, rollte von ihm herunter und stand auf.
    »Du bist ein Tier!«, jammerte James und wedelte sich mit der Hand vor dem Gesicht herum. »Ist das eklig! Das zahle ich dir heim!«
    Unwillkürlich musste er lachen. Er mochte Dana, auch wenn sie etwas merkwürdig war.
    Dana zuckte mit den Schultern. »Das macht mir keine schlaflosen Nächte.«
    James’ Lachen erstarb, als er zum Ausgang des Dojo stolperte, seine Turnschuhe nahm und die Protektoren auszog. Für zwanzig Runden um das Dojo brauchte man eine halbe Stunde, wenn man müde war, und draußen war es eiskalt.

2
    Das Sicherheitsnetzwerk Echelon ist eines der am höchsten entwickelten elektronischen Überwachungssysteme der Welt. Es wird von der nationalen amerikanischen Sicherheitsbehörde (NSA) und den Geheimdiensten mehrerer befreundeter Nationen wie Großbritannien und Australien zusammen betrieben.
    Echelon dient der Kommunikationsüberwachung und erstreckt sich auf Telefongespräche, E-Mails und Faxe,
die via Mikrowellensender, Kommunikationssatelliten und Glasfaserkabel erfolgen. Das System überprüft zurzeit rund neun Milliarden private Nachrichten und Gespräche am Tag.
    Stündlich werden etwa eine Million Nachrichten mit Schlüsselwörtern wie Bombe, Terrorist, Napalm oder Begriffen wie Help Earth oder El Kaida vom System herausgefiltert und gespeichert. Diese verdächtigen Nachrichten passieren eine logische Analysesoftware, die in der Lage ist, den Gefühlszustand einer Person aus ihrer Stimme abzuleiten oder den möglichen Kontext verdächtiger Begriffe in einer E-Mail oder Textnachricht zu erfassen.
    Von den eine Million stündlich bei Echelon gespeicherten Nachrichten werden 20 000 vom Computer markiert und von einem der 2 000 Mitarbeiter geprüft, die rund um die Uhr im Schichtdienst arbeiten.
    Ende 2005 fing eine Echelon-Station in Südostasien eine E-Mail von zwei Unbekannten auf. Darin wurde ein möglicher Help-Earth-Anschlag in Hongkong erwähnt und die Beteiligung eines sechzehnjährigen Umweltschützers namens Clyde Xu.
    Anstatt den jungen Verdächtigen zu verhaften, entschloss man sich, Xus Familie zu unterwandern, um so möglicherweise an die älteren Mitglieder von Help Earth heranzukommen.
    (Auszug aus den CHERUB-Einsatzunterlagen für Kyle Blueman, Kerry Chang und Bruce Norris.)

    Hongkong, Februar 2006
    Kerry Chang trabte los, als sie Rebecca Xu an einen Laternenpfahl gelehnt auf sie warten sah. Die beiden Dreizehnjährigen trugen Schuluniformen - blaue Bluse, dunkelblauer Rock und Pullover, weiße Strümpfe - und mischten sich unter Hunderte Gleichgekleideter. Manche gingen allein nach Hause, manche standen in Grüppchen herum und
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